Die Pferdeprofis auf Vox

Hab gerade gemerkt, dass ich eigentlich zur Folge letztes Wochenende noch was schreiben wollte und es nicht gemacht habe: Ich finde es genial, dass ein 12 jähriges Mädchen 2 Jahre lang für sein Pferd kämpft, obwohl es sie "abgeladen" hat, sie sich dabei schwer verletzte und es anschliessend nicht mehr reitbar war. 2 Jahre gegen die Eltern sich durchsetzt und sie dazu bringt den Aufwand mit den langen Fahrten auf sich nehmen und dem Pferd diese letzte Chance bieten. Selber für das Pferd umlernt, damit sie wieder ein Team werden! Hut ab! Für viele Jugendliche ist ein Pferd auch einfach eine Art Sportgerät und wenn es nicht mehr funktioniert, wird es ausgewechselt. Deshalb find ich das echt super! :thumbsup:

 
Von der Einstellung her des Mädchens geb ich dir vollkommen recht! 

Andererseits würde ich als Elternteil dies nicht erlauben, mir wäre die Gefahr eines weiteren Unfalls mit dem Pferd zu gross gewesen.

Anscheinend kamen die Probleme mit diesem Pferd ja ziemlich unangekündigt. Dies könnte sich durchaus plötzlich wieder abspielen...

 
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Ich weiss was du meinst. Ich bekam den Eindruck, dass die Eltern sehr kritisch waren und echt Angst hatten. Aber ich empfand auch, dass BH sich der Verantwortung gegenüber bewusst war und soweit man das Pferd "prüfen" konnte, dies auch tat. Ich meine, das Pferd war ein halbes Jahr bei ihm und nicht nur ein paar Wochen. Das Mädchen verbrachte seine Schulferien dort, damit er intensiv mit beiden arbeiten konnte und wohl eben auch ein Gespür für die Zwei miteinander entwickeln konnte.

Sicher steht und fällt alles, wie die Familie auch weiterhin Unterstützung sucht und annimmt, da ja die Reitweise gewechselt wurde. Ob sie da in guten Händen sind. Aber dafür ist nicht das Pferd verantwortlich.

Und eines MUSS man sich immer bewusst sein, explodieren kann JEDES Pferd mal. Das bravste und zuverlässigste Hotti kann mal einen schlechten Tag haben oder sich ab etwas erschrecken und Panik schieben. Dann sind es einfach ein paar hundert Kilo deren Kräfte frei werden. Und du kannst mir glauben, als Mami einer Reiterin, ist das eine Tatsache, die man nicht auf die leichte Schulter nimmt.

 
klar, jedes Pferd kann explodieren. Für mich ist dabei aber auch noch wichtig, WARUM es explodiert. Ob es da nur an der Reitweise hapert kann man ja nicht sagen. Vielleicht ist auch sonst am Ort wo sie steht etwas nicht optimal.

Ich bin einfach bei solchen Sachen schon kritisch, grad wenn ein "Kind" oder ein Jugendlicher draufsitzt. Ich hatte ja einige Jahre selber ein Pferd und nachher Pflegepferde. Man bekommt so einiges mit und darunter leider auch immer wieder schwerste Unfälle. Das hat mich schon auch geprägt, wahrscheinlich bin ich daher eher sensibilisiert.

 
Ich muss meiner mam zustimmen aber ich finde wenn ich jedes mal ein anders pferd hätte wenn ich runter gefallen bin dann hätte ich schon x neue pferde!

 
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Hihi stöpseline, den Gedanken hatte ich auch;)

Ich bewundere das Mädel auch mit ihrer Ausdauer! Ihr muss enorm viel an diesem Pferd liegen - toll! Ich hatte auch schon zwei schwere Stürze, der letzte erst vor kurzem auf meinem eigenen Pferd. Klar hatte ich anfangs die ersten Male auf ihm danach Angst und auch jetzt gehe ich nur ungern alleine ausreiten, jedenfalls solange wir diese Temperaturen haben. Aber jedem Reiter sollte bewusst sein, dass dieses Risiko halt immer bestehen kann, denn ein Pferd ist und bleibt ein Fluchttier, sei es noch so verlässlich.

 
ich gucke mir die sendungen auch an, habe aber keine ahnung von pferden, dafür sehe ich oft jugendliche oder gar kinder auf dem pferd, da wird mir anders, da fand ich das mädchen aus der sendung dann doch viel reifer. die einen rauchen auf dem pferd, schreiben sms und merken nicht mal dass ihr pferd mit den hunden ein problem hat...

gestern lief mir ein pferd mit einem mädchen direkt vors auto. es war auf dem trottoir, erschrak vor irgendwas bei einem laden, trampelte so komisch (keine ahnung wie man das nennt), rutschte dann auf dem glatten asphalt aus und zack quer über die strasse weg, mir direkt vors auto. zum glück hab ich die probleme bemerkt und war bremsbereit, sonst hätten wir jetzt ein grösseres problem. kinder alleine mit pferden sind mir suspekt, etwa so wie hunde mit kindern allein, wenn auch aus andern gründen.

 
Da kommts manches Mal gar nicht soo drauf an wer drauf sitzt, ein Pferd kann auch mit jemand erwachsenem drauf auf die Strasse oder sonstwohin einen Satz machen... Gut hast du die Nervosität des Pferdes frühzeitig erkannt!

 
ja klar, in dem fall jetzt nicht, aber handy und zigi seh ich bei erwachsenen schon weniger...

 
Ich persönlich habe noch nie Jugendliche mit Handy oder Zigarette auf einem Pferd gesehen, Erwachsenen schon oft. Ich glaube, dass hat wenig mit dem Alter zu tun, es ist wohl mehr eine Einstellungssache. 

Ich habe mir gerade die Folge angesehen. Ich finde das Mädchen auch grosse Klasse. Die hat ihr Pferd wirklich gerne und ist bereit dafür zu kämpfen. Das Pferd hat aus der Ferne auf mich nicht den Eindruck gemacht, dass es gefährlicher wäre als ein anderes Pferd. Ein Restrisiko bleibt natürlich. 

Was ich mich da aber Frage ist, wie es dann Zuhause weitergeht. Bernd hat angesprochen, dass ein Problem die Reitweise war. Ich mutmasse mal, dass da zu viel Druck gemacht wurde, so noch dem Motto "Vorne Halten, hinten Treiben". Eine Jugendliche wird sich das nicht selbst ausgedacht haben, sondern jemand wird ihr das beigebracht haben. Neben der Arbeit mit dem Pferd könnten da auch noch ganz andere, menschliche Konflikte auf sie zukommen. 

 
Hoi Zusammen!

Ich schau gerade aktuell die Sendung und hab eine Frage zu der 4jährigen Stute die buckelt.

Es wurden nur ein paar Sequenzen beim longieren gezeigt und ich hab das deutliche Gefühl, dass die sich selber noch gar nicht trägt...?

Sie läuft doch total steif, oder sehe ich das falsch? Sie versammelt auch nicht und das wäre doch nötig, damit sie einen Menschen sicher tragen kann?

Dann, sie wurde mit 2Jahren eingeritten. Sollte das nicht eher erst mit vier Jahren so richtig ernst werden, sind 2Jahre nicht etwas früh?

Bin gespannt was Ihr sagt, aber ich habe das Gefühl, das hier an der Ursache vorbei gearbeitet wird.

Ich sehe die Sendungen nicht ständig, daher habe ich keinen Vergleich zu anderen Folgen.

Bin gespannt, was Ihr meint!

 
Ja sicher viel zu Früh eingeritten...nicht schön. Aber jetzt im Verlauf der Sendung hat man deutlich gesehen das die Besitzerin reiterlich auf sehr tiefen Niveau unterwegs ist. Junges Pferd das schlecht eingeritten worden ist, keine guten Erfahrungen gemacht hat, dann eine Besitzerin die nicht wirklich Reiten kann und das Pferd mehr stört als ihm hilft...da sind Probleme vorprogrammiert.

 
habe mir die folge jetzt auch angeschaut...

oh wei....

wäre ich pferd, würde ich auch versuchen so jemanden, welcher bei fast jeder gangart derart in der rücken knallt, an den zügeln reisst, abzuwerfen.

echt heavy.

 
Ich seh das auch so. 2 jährig ist abartig früh um ein Pferd einzureiten. Hätte ich ein junges, rohes Pferd, würde ich, je nachdem wie weit es schon entwickelt ist, mit ca. 3,5 Jahren anfangen mit Bodenarbeit, longieren, Schrecktraining und kleineren Spaziergängen. Ev. nach einer gewissen Zeit würde ich das Pferdchen sogar nochmals ganz auf eine Weide mit Artgenossen geben, damit sich das gelernte setzen kann. Und dann mit ca. 4,5 Jahren würde ich erst anfangen, das Pferd richtig einzureiten, bzw. in Beritt geben. Die allermeisten Züchter können diese Zeit einem Pferd aber leider nicht geben, aus Kostengründen... Ein angerittenes Pferd verkauft sich vermutlich auch besser, als ein noch ganz Rohes. 

Jedoch bei dieser Stute denke ich auch, die Probleme sind von der Besitzerin wahrscheinlich hausgemacht, da sie reiterlich wirklich noch viiieel zu wenig fortgeschritten war, der Stute keine Sicherheit geben konnte und sie nur gestört hat.

Wie die Stute, als sie longiert wurde, gelaufen ist, weiss ich grad nicht mehr. Es ist aber sicherlich richtig, dass sie sich, in ihrem dortigen Ausbildungsstand, noch nicht wirklich tragen konnte. Auch für eine Versammlung wäre es noch viel zu früh. Vor der Versammlung kommt erst mal das Gleichgewicht, das Geraderichten und Muskelaufbau. Taktreines gehen natürlich noch. Es ist aber nicht so, dass zuerst die Versammlung da sein muss, um den Reiter tragen zu können, sondern eher anders herum: durch richtiges Reiten (Arbeiten, Training) wird eine Versammlung erst möglich gemacht.

 
Wieso fängt man eigentlich bei rennpferde so früh an mit reiten? Die werden ja mit 2-jährig angeritten und laufen mit drei bereits rennen.

 
das hat glaube ich mit dem preisgeld zu tun, bei den 2- und 3 jährigen gibt es hohes Preisgeld.

Aber auch in der Westerszene werde viele schon mit 2.5 angeritten.

Aber auch in der Schweiz sind die Pferde die am Feldtest antretten meistens auch um die 3-3.5 Jahre alt...

 
Wieso fängt man eigentlich bei rennpferde so früh an mit reiten? Die werden ja mit 2-jährig angeritten und laufen mit drei bereits rennen.
Vollblutpferde gelten als frühreif und kommen deshalb bereits als Jährling ins Training.

In den Maiden-Rennen beginnen sie als  2-3 jährige Pferde ihre Rennkarriere. Sie müssen zunächst nämlich einmal eine bestimmte Anzahl von Rennen gelaufen sein, bevor sie von den zuständigen Experten eine Handicapstufe erhalten und in Handicap-Rennen (Gewichtszulage) antreten können.Maiden-Rennen werden auch von Pferde gelaufen, die noch kein Rennen gewonnen haben.

Unabhängig sind die Preisgelder, sondern die Ausschreibung der verschiedenen Galopprennen bestimmt, welche Pferde in den jeweiligen Rennen startberechtigt sind. Das Alter der meisten berechtigten Pferde liegt bei 4 - 6 Jahren und nach dieser Zeit ist ihre Flachrennkarriere auch schon vorbei. Sehr selten läuft ein älteres Pferd noch erfolgreich in den Galopprennen. Ist danach entweder in der Zucht, Schlachter, Privat oder wird eingesprungen für die Hindernisrennen, da das Durchschnittsalter der Pferde da höher liegt. Die Rennstrecke ist aber auch wesentlich länger als bei Flachrennen, sie beträgt zwischen 2800 und 7300 Meter.

Frankreich zählt zu den ganz grossen Nationen im Pferderennsport und an allen 365 Tagen im Jahr werden Rennen durchgeführt. Denn davon hängen Arbeitsplätze, die Pferdezucht, Rennställe und Reiter  ab.

 
Frühreif hin oder her, kein Zweijähriges (oder um himmelswillen einjähriges) Pferd profitiert gesundheitlich davon, wenn da jemand drauf sitzt. Das ist noch voll im Wachstum, auch wenn es ein Vollblutpferd ist.

Ich sehe den einzigen Grund für so frühes einreiten oder gar Rennen reiten im Egoismus und dem Gewinnstreben der Menschen, im besten Fall noch in Gedankenlosigkeit. Mit drei bis vier sind viele Pferde am schnellsten, zudem muss man sie dann nur zwei Jahre durchfüttern bis man sie "einsetzen" kann anstatt drei bis vier Jahre bis zum einreiten zu warten. Ist natürlich günstiger und man kann früher selektieren.

Bestimmt sind viele Pferde heiss auf die Rennen, für das wurden sie schliesslich auch gezüchtet. Den Pferden würde aber bestimmt kein Zacken aus der Krone fallen, wenn sie erst ein Jahr später die ersten Rennen liefen.

Man könnte natürlich dagegen argumentieren, dass ein 2.5 Jähriges Pferd während des einreitens womöglich keine akuten Schmerzen hat oder das völlig unverkraftbar findet mit 3 schon Rennen gelaufen zu sein. Langzeitfolgen sind aber wahrscheinlich. Im Gegensatz zu einem Pferd, sind wir Menschen in der Lage in die Zukunft zu denken. Diese Verantwortung müssen wir auch wahrnehmen.

Ich sehe die ganze Sache sehr kritisch.

Übrigens nicht nur die Pferderennen, sondern allgemein das frühe Einreiten von Pferden. Ein Pferd wird gut und gerne 30 Jahre alt, da kann man doch ein klein wenig Rücksicht auf sein Wachstum und seine Gesundheit nehmen.

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Gegensatz zu einem Pferd, sind wir Menschen in der Lage in die Zukunft zu denken. Diese Verantwortung müssen wir auch wahrnehmen.

Ein Pferd wird gut und gerne 30 Jahre alt, da kann man doch ein klein wenig Rücksicht auf sein Wachstum und seine Gesundheit nehmen.
Naja, demnach dürfte bei der Lebenserwartung der Menschen für so manche Sportart auch nicht schon im sehr jungen Kindesalter mehrere Stunden pro Woche trainiert werden, um den Leistungshöhepunkt mit 15 - 20 Jahren zu erreichen. Da wird auch nicht zugewartet und macht keine Gedanken an die daraus möglichen Langzeitschäden.

 
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