Die Pferdeprofis auf Vox

Die Stute ist wirklich nicht Ohne, da gehe ich einig mit dir. Aber: die ist auch in der zweiten Sendung nicht aus dem Nichts explodiert. Auch nach 10 Wochen hat sich ihr Rückenproblem nicht in Luft aufgelöst und kann immer noch Schmerzen verursachen. Und ausserdem ist bei jungen Pferden eben halt auch mal ein Buckler im Bereich des Möglichen.

So wie sie sich aber beim Röntgen und mit dem Tierarzt gezeigt hat und im Handling allgemein, dachte ich einfach, dass da noch nicht "Hopfen und Malz verloren" ist.

 
Aber ist es sinnvoll ein rohes Pferd mit diesen körperlichen wie psychischen Handicaps wirklich in den Sport bringen zu wollen? Denn das wollten die Besi ja. Dann kommt das Problem hinzu, dass man sicher Muskelaufbau machen kann und sie unterstützen, aber das Skelett wird dadurch nicht verändert und dort liegt ja das Problem. Wenn sie schon solche Entzündungen macht, wenn man eigentlich noch gar nicht richtig mit ihr arbeiten kann (sie konnte ja noch nicht geritten werden), wie soll denn ein solcher Rücken erst auf Belastungen reagieren? Und wenn sie Schmerzen hat, dann explodiert die noch viel mehr.

Vernünftiger Muskelaufbau braucht aber auch ein Pferd das sich korrekt bewegt, sonst werden ja die falschen Muskeln aufgebaut. Dafür muss das Pferd sich lösen und sich tragen. Wenn es aber dauernd bei der Arbeit unter Strom steht, geht das auch nicht. Auch klassische Handarbeit vom Boden aus ist ganz schwierig, wenn das Pferd noch gar nichts kann. Z.B. Spanischer Schritt ist etwas vom Besten für die Schultermuskulatur. Tja, das muss das Pferd aber erst lernen und vor allem keine tickende Zeitbombe sein. Da spielt einfach auch das Alter und Ausbildungsstand nicht wirklich positiv mit.

 
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Ich habe mir die Szenen von gestern, wo sie mit Sattel gebuckelt hat, jetzt nochmals angesehen. Die Stute geht die ganze Zeit mit weggedrücktem Rücken. MMn war es noch viel zu früh, es wieder mit Sattel zu probieren. Zuerst müsste die Stute mal lernen den Rücken aufzuwölben, vorne runter kommen, ihr Gleichgewicht finden etc. und wenn das alles sitzt, kann man es wieder mit Sattel probieren, vorausgesetzt die entsprechend notwendigen Muskeln wurden aufgebaut.

Dann hat der Pferdeprofi ja noch gemeint, die Stute hätte Todesangst. Das sehe ich nicht. Pferde mit Todesangst reagieren ganz anders, bzw. nicht mehr. Die kann man nicht mit ein bisschen "Hoh" wieder runterholen, die sind schweissgebadet (kalt) und nicht mehr ansprechbar.

 
Das mit der Todesangst, da hatte ich auch so meine Fragezeichen.

Das Problem ist doch, dass diese Stute schon 10 Wochen da war. Die auch irgendwo einen Fahrplan haben und sich die Besitzer entscheiden mussten, wo soll es hinlaufen.

Ich hätte da jetzt sicher auch nie so einen schweren Westernsattel genommen. Also soweit wie ich diese Dinger kenne, sind die echt im Vergleich zu einem Springsattel (Dressur hät ich da jetzt auch nicht genommen wegen dem Sattelblatt das viel weiter runter geht und den Schultern) viel schwerer.

Die Frage ist einfach, ist diese Stute je in der Lage ohne Schmerzen den Rücken aufzuwölben und sich zu lösen und so längere Zeit zu arbeiten?

 
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Das Aufwölben des Rückens verursacht, wenn vorher die Muskelverspannungen gelöst wurden, keine Schmerzen. Und genau durch die Aufwölbung des Rückens kommen die Dornfortsätze weiter von einander weg. Die Muskeln beidseits der Wirbelsäule, sowie die Bauchmuskeln sorgen dann für den Halt. Sobald das mal geschafft ist, hat man das Gröbste hinter sich. Das dauert aber wirklich viele Monate. Und eben, sobald ein Pferd nicht als reines Freizeitpferd gehalten wird, sondern einmal Geld od. Prestige einbringen soll, wird ihm diese Zeit nicht gegeben. Dabei ist die Stute doch erst 4 Jahre alt, also eigentlich noch mitten in seiner Entwicklung.

Der Westernsattel hat halt den Vorteil, dass er das Gewicht mehr über die gesamte Auflagefläche verteilt, als ein VS-Sattel beispielsweise, welcher eben genau auf den zu wenig ausgebildeten Muskelsträngen beidseits der Wirbelsäule aufliegt.

 
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der Westernsattel hat eben weniger Punkt-Druckauflage, jedoch auch einiges mehr an Gewicht. Ich habe mit beidem meine Erfahrungen gesammelt und muss sagen, dass ich nach einiger Skepsis und Dressurreiterei dem Westernsattel doch auch einige Vorteile einräumen würde. Evtl hätte man hier auch einfach nur ein Sattelpad mit einem Gurt oder z.B. ein Barebackpad benutzen können für den Anfang. Ich glaube aber irgendwie nicht, dass das wirklich der springende Punkt ist.

So wie ich das interpretiert habe, hätte ich jetzt auch nicht auf Todesangst getippt. Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, ob die Stute tatsächlich in dem Moment wo der Sattel draufkommt wirklich Schmerzen hat oder ihre Reaktion eine erlernte Masche ist. In meinen Augen weiss die haargenau, was sie tut. Das mit den Kissing Spines ist natürlich so. Ein Aufwölben des Rückens würde genau dies entlasten, aber eben, ein Pferd das sich derart wehrt, auch innerlich, das kann man gar nicht richtig muskulär aufbauen- und ohne den muskulären Aufbau kann sie sich nicht tragen...

 
Das mit dem Aufwölben und der Abstandsvergrösserung bei den Dornfortsätzen ist schon klar. Nur, so wie sich die Sachlage bei dieser Stute zeigt, ist es nach meinem Wissensstand eben nicht so einfach. Genau diese Wirbel nach dem Widerrist sind doch die, die am schwierigsten sind um weiter auseinander zu bringen, da eben die Schulter quasi darunter sitzt. Ist vergleichbar beim Mensch mit den zwei Wirbeln unter dem Atlas. Wenn ihr euch mal achtet und euch rund nach vorne abwärts beugt, dann merkt ihr wie ihr die Wirbel quasi auseinander zieht. Aber genau bei den genannten Wirbel könnt ihr gut ertasten, dass der Abstand da nicht so viel grösser wird wie bei den anderen Wirbeln.

Dann sind ja noch der 2. und 3. Lendenwirbel auffällig. Also ist es wichtig, das sie auch hinten Muskeln aufbaut. Reitet oder longiert man sie jetzt immer vorwärts/abwärts, so läuft sie umso mehr auf der Vorhand.

Ausserdem muss die ja schon längere Zeit mit einer Fehlbelastung oder in Schonhaltung gelaufen sein, bzw. eben sie wurde ja noch gar nicht richtig/lange gearbeitet und dann solche Verspannungen. Meine, der TA hat sie ja auf die Stresspunkte nach Jack Meagher untersucht und wer das mal bei einem Pferd gemacht hat, der kann einschätzen, dass die da schon recht heftig reagiert hat und das für ein nicht gearbeitetes Pferd? :confused:

 
Meiner meinung nach ging es hier einfach darum dass pferd möglichst schnell unter den reiter zu bringen.

Und die kissing spines kommen sicher auch nicht vom nichts machen! Die wurde auf jeden fall schon kaputt gemacht.

Würde man vernünftig mit muskelaufbau, ba und vertrauensaufbau beginnen und dem pferd zeit lassen dann würde man sicher ein anständiges pferd bekommen.

Aber heutzutage gejts nur noch um geld und prestige, da sollze halt die maschine pferd funktionieren.

 
Also welche der Wirbel das Problem sind, weiss ich nicht mehr. Kann gut sein, dass gewisse Wirbel schwerer sind "aufzufächern" als andere.

Da Kissing Spines wohl eher antrainiert  als angeboren sind, denke ich, die Stute war alles andere als roh. Dann könnte ich mir auch vorstellen, dass Boxenhaltung und nur falsche Arbeit mit dem Pferd ihr übriges dazu getan haben, dass solche Verspannungen aufgetreten sind.

Tatsächlich wäre es fatal, das Pferd von jetzt an immer und ausschliesslich v/a zu arbeiten. Für den Anfang eine gute Sache, bis die Themen Gleichgewicht, Geraderichten etc. mal vom Tisch sind. Dann würde ich anfangen mit Schrittarbeit und dort ganz viel Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Seitengänge und dies alles natürlich nur vom Boden aus. Das Pferd lernt dadurch unter den Schwerpunkt zu treten, hinten Gewicht aufzunehmen und somit eben auch hinten die nötigen Muskeln aufzubauen. Wobei ich auch da nach dem Grundsatz "Position vor Bewegung" gehen würde. Dann könnte man mit Stangen/Cavaletti weitermachen und, falls möglich, das Pferd als Handpferd viel mitnehmen. Grundsätzlich ganz viel Bodenarbeit und Scheutraining, weil das die Bindung stärkt und nach einem Jahr etwa würde ich mal schauen, ob man mal mit Sattel arbeiten kann.

Und hier noch ein interessanter Link für die, die sich auch schon gefragt haben, womit ein Pferd eigentlich seinen Reiter trägt: http://marion-wiesmann.blogspot.ch/2013/02/wie-tragt-das-pferd-den-reiter.html

 
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Zur heutigen Sendung:

Jetzt hat Vox selbst für mich den Bogen an Glaubwürdigkeit überspannt! Ich sag nur: 10 Jahre!?! Wirklich 10 Jahre einen solchen Murks reiten und niemals nie auf die Idee kommen, iiirgendetwas anders zu machen? Ne, oder? :idontknow:

 
Vor allem: nach 10 Jahren mit Sidepull ins Gelände, ohne Helm, aaaber sicher doch;-)))

 
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dass die frau 10 jahre murks gebaut hat glaube ich sogar. so sinnbefreit sind menschen leider. dass jedoch auch das pferd 10 und sicher noch mehr jahre darunter extrem leiden musste, finde ich jedoch das erheblich schlimmere dabei.

 
Aber faszinierend doch... obwohl das Pferd sich 10 jahre lang ein Verhalten eingeprägt hat, wars schon mit einer so kleinen Änderung getan. Armes Pferd. So lange so gestresst, dabei wär die Lösung so leicht gewesen.

Was ich mich noch frag: kams nur mir so vor oder hat sich die Reiterin echt dämlich angestellt beim Reiten ohne Zügel? Was hat sie bisher denn gemacht? Sich am Zügel festgehalten?? Ich hab ja nur kurz geritten, aber was ich gelernt habe, war mit dem Körper zu reiten und nicht einfach an den Zügeln rumrupfen.

 
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Das habe ich mich auch gefragt...für das die anscheinend so lang Reitet kommt sie mit Gewichtshilfen nicht klar? Also ich habe den klassischen Reitstil gelernt und da braucht man den Zügel sicher nicht zum Steuern und sich auf dem Pferd zu halten. Der Zügel ist für mich lediglich ein Hilfsmittel um z.B Volten korrekter zu Reiten. Ansonsten arbeite ich mit meinen Schenkeln und Gewicht. Auch wenn mein Pferd versammelt war hatte ich absolut keinen Zug in den Fingern. Da sah ich immer sehr unschöne Bilder...Vielleicht wäre es von Anfang an mit Gebiss gegangen bei einer anderen Hand.

 
Diese Haltung sieht man oft bei Leuten die nur Englisch reiten und den mittigen, unabhängigen Sitz nie richtig gelernt haben. Die halten sich an den Zügeln fest. Als ich auf Western umgestellt hatte kam es mir am Anfang auch komisch vor die Pferde die ganze Zeit am langen Zügel zu reiten. Braucht ne Weile bevor man sich daran gewöhnt.

Speziell diese Reiterin schien extrem Angst zu haben das Pferd brenne durch wenn sie es nicht ständig auf Anlehnung am Zügel reitet. Fehlendes Vertrauen ins Pferd. Was ich verstehe sollte es tatsächlich 10 Jahre lang so ein Kampf gewesen sein. Armes Pferd.

 
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was ich nicht verstehe in bezug auf diesen p.r.e.:

warum macht man sich selbst das leben schwer und lässt dieses pferd hengst bleiben? das handling wär bei einem wallach sicher einfacher, besonders wenn man nicht der beste reiter ist. dann hätte sich das pferdchen sicher auch nicht vom 'doofen' haflinger so sehr aus dem konzept bringen lassen... auch die haltung ist bei wallachen bedeutend einfacher. man denke nur an all die hengste, die nicht auf die weide dürfen weil sie den zaun abreissen würden.

und zum anderen:

wieso reiten die immer ohne helm? vom bravsten pferd kann man mal runterfallen. fällt man aus dieser höhe blöd auf den kopf - danke dann! leider scheinen da viele reiter immer noch unter falscher eitelkeit zu leiden - frei nach dem motto "nur schlechte reiter tragen einen helm!"

gerade wenn man sich auf einem pferd befindet, auf dem man sich nicht ganz wohl fühlt, fühlt man sich doch mit helm sicherer!

mir tut in diesem fall das pferd leid, 10 jahre dieser stress beim reiten!

 
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Ich weiss nicht, irgendwie wirkte für mich diese Reiterin so komisch. So hart, unnahbar, teils fast schon etwas Richtung arrogant. So irgendwie, ich kann im Fall reiten und das Pferd ist das Problem. Dabei hat man mit Tieren aber gar nie die Weisheit mit Löffeln gefressen, sondern muss/darf sein Leben lang dazu lernen. Vielleicht tat sie sich deshalb auch so schwer mit dem Umlernen, bzw. war körperlich halt selber extrem steif.

Das mit dem Hengst belassen hab ich mir auch gedacht. Aber ich denke es hat da schon viel mit Prestige zu tun: Spanier, Hengst, den Sattel (war ihr ja sooo wichtig, dass sie den behalten kann), ihre Aufmachung, kein Helm....

 
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mir ist einfach aufgefallen, wie er unter (heisst sie Sandra???) sehr bald locker und gelöst gegangen ist. Die Vorhandaktion war zwar i.m.A auch da nicht ganz so, wie sie sollte, aber ich denke sowas braucht lange, bis sich das wieder normalisiert. Aber er hat schön entspannt und hat sich sehr fein und gut reiten lassen. Er hat sich auch ohne Zügel sehr gut regulieren lassen.

Mir persönlich hat es einfach den Eindruck gemacht, als ob die Besi nicht wirklich eine gute Reiterin ist. Sitz sicher nicht unabhängig, auch mit dem Sidepull hat sie immer wieder am Zügel geklammert und gezogen. Man hat das ja auch ganz deutlich gesehen, als sie auf dem Westernpferd gesessen ist. Wenn nun ein Pferd sehr sensibel und fein ist kann ich mir schon vorstellen, dass sowas dabei rumkommen kann. Schade- für beide!

 
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Also besonders hengstig fand ich den jetzt nicht. Gerade bei den PREs werden viele als Hengst belassen, weil sie keine extrem ausgeprägten Hengstallüren zeigen. Ich hätte jetzt auch nicht gesehen, dass ihn der Hafi sehr gestört hätte. Vielmehr hat sich seine Reiterin am Hafi gestört... :roll:

Ich habe halt immer noch Mühe die ganze Geschichte so zu glauben. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie man so lange Zeit reiten kann und nie auch nur ein kleines bisschen über den Tellerrand hinausschaut. Mich faszinieren die verschiedenen Reitweisen. Ich habe selber ganz normal Englisch angefangen, habe dann ein bisschen Springen gelernt und kleine Turniere geritten. Durch Zufall kam ich dann zum Westernreiten, später dann zur "leichten Reitweise" und wieder zurück zum Klassischen Reiten. Alle Reitweisen haben ihre Eigenheiten, positiven und negativen Aspekte. Genau das macht das Reiten aber doch auch so spannend. Wobei selbstverständlich auch jedes Pferd wieder anders ist und ebenfalls das Reiten spannend macht. Ich bin übrigens in keiner der genannten Reitweisen wirklich gut... einfach, dass da kein falscher Eindruck entsteht... und Theorie und Praxis sind ja bekanntlich auch immer zwei ganz verschiedene paar Hosen :ugly:

Aber zuzusehen, wie die Besitzerin des Hengstes so überhaupt gar nicht verstanden hat, worum es der Frau Prüüma ging, hat mich ganz kribbelig gemacht. Ich hätte der die Zügel ganz aus den Händen genommen. Für mich wäre das Gespann optimal gewesen um mit ihnen das Reiten mit Halsring aufzubauen.

 
ich bin vom klassischen englischen stil damals zum western umgestiegen und hatte keine probleme. wenn man (richtig) reiten lernt, lernt man auch körperhilfen zu geben...und nicht zu "dirigieren" über die zügel.

der western stil hat mir hier immer sehr imponiert und es ist beeindruclend wie fein die tiere reagieren.

was diese frau hier mit ihrem hengst veranstaltet hat....hat mich wahnsinnig erschreckt. die zügel erschienen mir bei ihr wie -haltegriffe-...und dem armen kerl wurde extrem im maul gerissen. schon ganz zu anfang baute sie dort  extremen zug auf. ich denke sogar, dass das -brävste- pferd hier probleme bekommen hätte.

an den halsring hatte ich auch gedacht....

die hätte von mir jedenfalls vorerst keine zügel in die hände bekommen...

 
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