Nervig! Befehle wiederholen

Frau_D.

Erfahrener Benutzer
13. Feb. 2011
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Hi...

Bei uns hat sich etwas total Blödes eingebürgert: Je unbeliebter der Befehl, desto häufiger muss er wiederholt werden, damit er ausgeführt wird. Und immer wieder höre ich von dem einen oder anderen: "Den Befehl geb ich genau einmal!" Ja... super, wenn ich Anti einmal sage, er soll Sitz!en und es ist gerade 'unpassend', dann kann ich bis zum St. Nimmerleinstag warten, bis der Befehl dann doch nicht ausgeführt wird. Sage ich dann SITZ!, überlegt er es sich wenigstens, ob es doch eine Option wäre und zische ich dann SIIITZZZ!!! und berühre seinen Hintern, dann liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Hintern tatsächlich den Boden berührt bei ca. 94%.

Ich gebe zu, dass es im Moment mit Anti wieder ganz schwierig ist. Ganz, ganz schlimme temporäre Taubheit. :ugly:

Nur... wie setzt man einen Befehl konsequent durch? Immer sofort agieren? Wenn der Hund beim ersten Befehl nicht ins Körbchen geht, aufstehen und den Hund ins Körbchen bringen? Und wenn er sofort wieder aufsteht? Ich überlege mir ja schon immer ganz genau, wann ich einen Befehl gebe und dann auch die Möglichkeiten habe, darauf zu insistieren, dass er ausgeführt und beibehalten wird. Aber teilweise spielen sich hier Szenen ab... das geht auf keine Kuhhaut. :grumpy:

Wie trainiert man am besten, dass ein Befehl kein Multiple-Choice-Test ist? Wobei... bei Übungen reagieren sowohl Anti als auch Ixy sofort... Aber anscheinend überträgt sich das nicht in den Alltag.

Habt ihr Tipps? :)

 
Wie hast du die Befehle denn aufgebaut? Ist schon so, dass Hundel sich irgendwann angewöhnt: bei ersten Mal muss ich nicht, sie sagt's ja eh noch zwei drei mal... :evil:

 
ich denke, dass ist eine Phase, die wohl jeder bei seinem Hund auch durchgemacht hat...er testet, wie weit er gehen kann...ich glaube, da kommst du nicht drumherum den Befehl zu Wiederholen, bis Anti ihn ausführt...also wenn du ihn ins Körbchen zitierst und er wieder aufsteht, dann zurückbringen, bis er bleibt...ich nehme mal an, dass du die einzelnen Befehle gut aufgebaut hast, und Anti weiss um was es geht;-) wenn du jetzt locker lässt, wirkst du "unglaubwürdig" und er wird weiter testen...toi toi toi:)

 
Das hängt vom Befehl ab. Prinzipiell: Richtiges Verhalten mit Befehl verbinden, bestätigen (Ja! & Lecker), Ausführung auf Befehl bestätigen, das steigern, bis es auf Anhieb funktioniert. Wenn es nicht funktioniert: Nein!, warten und gegebenenfalls Befehl wiederholen. Wenn's dann nicht klappt, Hilfen geben. Einen Befehl zu halten, habe ich später erst angefangen. Also Sitz! hiess am Anfang nur: Hintern auf Boden, Bestätigung, weiterhampeln. Sitz! sollte heute bei Anti sein: So lange Hintern auf Boden, bis ich freigebe oder ein anderer Befehl kommt. Im Grunde funktioniert das auch... Im Grunde weiss er das und kann es auch - an guten Tagen. Aber wehe! da ist ein Hund in Sicht oder es duftet irgendwo...

 
haha...
mein ex mann seine freundin hatte eine hündin, welcher man z.b. ein kommando gab wie: platz..
sie sagten dann laut "platz" eins, zwei, drei (leiser zählten sie wirklich bis drei).... dann legte sie sich. sie hat genau gelernt, das erste kommando muss sie nicht befolgen.. aber bei dem wort drei.
ein kommando gibt man einmal. evtl. noch eine wiederholung und dann bei nichtbefolgen setzt man es durch. so lässt man wiederholungen beim hund auch nicht einschleichen.
ich glaube schon dass es im moment am alter liegt. dennoch..ich würde nicht lange wiederholen, sondern dann eben -nachhelfen-.

 
Kann man das denn irgendwie noch zusätzlich trainieren? Weil... wenn ich Anti sage, er soll in den Kofferraum hüpfen (Hopp!) und er tut es nicht... dann habe ich ein Problem. Ich kann 35kg nicht heben. Ähnlich ist es beim Abruf... und das letzte Jahr hat gezeigt, dass Schlepp oder Flexi da nichts bringen.

 
In den Kofferraum hüpfen: da würde ich mit dem Zeigefinger ans Füdli picksen oder kurz aufs Füdli tappen (ich meine damit nicht schlagen :) ) Einfach nur einen Impuls geben.

 
woher ich dieses problem kenne? mit jendayi beim einsteigen in die box im auto. "jendayi, saut!" nix passiert. "jendayi, saut!!!" näsli geht langsam richtung box und schielt derweil noch zu den gutzis neben der box... nach dem 4. mal ca. springt madame dann ev. endlich. es ist sehr nervig!! würd sie im alltag genauso sein, ich hätte keine geduld. ergo: ich akzpetiere es einfach nicht mehr. ich sage, saut! und springe sie nicht, bugsiere ich sie rein. das mache ich auch überall sonst so. mit den grossen gibt es da keine probleme. die führen den befehl eigentlich immer das erste mal aus. die kleine aber ist auch eine, die probieren muss wie weit man gehen kann. ich würd es in jedem fall auch nicht tolerieren. geht ja nicht nur ums prinzip, wollte auch schon mal über eine waldstrasse, da war kein auto und plötzlich schoss ein wagen der eben noch parkiert war auf die strasse. hätte das "steh" nicht sofort hingehauen wär jetzt ev. eine drunter gekommen.
wenn ich mir sicher bin, sie kennt den befehl, dann führe ich sie dahin wo ich sie haben will, wenn sie es nicht tut. wenn bei den grossen in der huschu mal was nicht gleich ausgeführt wird und ich mir nicht ganz sicher sein kann, sie kennt das zeichen wirklich noch genau, dann helfe ich jedoch nach. sie soll ja keine angst entwickeln vor neuem. aber "tonleiter üben" darauf hab ich keinen bock.
ich hoffe, anti ist nicht ähnlich stur wie jendayi... denn die weiss sich mittlerweile der konsequenz einfach zu entziehen...schwupp und wech is se... in dem moment wünsch ich mir einen gemütlichen riesenhund, dem man einfach nachlatschen und festhalten kann... :D

 
Wenn ich Anti in den Hintern zwicke, freut er sich... :grumpy: Und doch: Anti ist in ALLEM stur, wenn er keinen Sinn darin sieht. Und wenn man nicht sehr klug vorgeht, dann versucht er es auch mit der Ich-geh-dann-mal-Taktik. Auf diesen Wegen komme ich da nicht weiter...

Irgendwer Trainingsideen? :D

 
Und nachhelfen heisst dann, du drückst den Hund ins Platz runter?
nicht drücken.

ich habe das platz ganz anderst aufgebaut. hunde liegen immer wieder (freiwillig) und wenn ich dies sehe, habe ich es mit kommando "platz" belegt und belohnt. lekkerli zwischen die pfoten.

hunde setzen sich auch in der regel freiwillig, wenn man es mit der hand über den kopf führt und dann habe ich das kommando platz gegeben und das das lekkerli auf den boden in brusthöhe zwischen die pfoten gelegt. der hund geht automatisch in die platzstellung, da er aus dem sitz heraus nicht dran kommt. das belegt man nochmals mit kommando und bestätigt. anschl. -auflösen-

man kann nat. den hund auch runter drücken..

nur "druck erzeugt gegendruck". also lieber den angenehmeren weg wählen.

bei unserem mali allerdings habe ich es wirklich zackig mit im nacken runterdrücken und anschl sofortigem balli werfen aufgebaut. allerdings....

bei prüfungen muss ein hund sofort und sehr schnell (in spannung) abliegen.

die eher unangenehme situation habe ich mit spielzeug sofort aufgelöst und bestätigt. zuckerbrot und peitsche...

bei einem herdi oder anderem nicht so triebigen hund, hätte ich so keine chance.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich kann dir nur sagen, wieso jendayi bei iris sofort in die box springt: sie sagt ihr den befehl und schwupps, fliegt ein leckerli rein... aber ich bin auch stur, und weigere mich. dennoch glaube ich schon, dass man ihn mit der zeit auch so dazu bringt, sofort reinzuspringen. hilft dann jedoch nur in diesem einen fall. denke nicht, dass er deshalb die andern befehle schneller ausführt.

 
@Andi - Aufgebaut habe ich die Befehle Sitz, Platz, Steh usw. auch so. Das Problem ist nicht, dass Anti nicht wüsste, was er tun muss... :evil:

@Sighthound: Wenn Anti nicht will, kannst du eine halbe Kuh in den Kofferraum werfen. Er WILL dann nicht. Er weiss auch, dass der Plan ist, dass er dem Leckerli hinterher hüpft... das hat als Junghund nämlich geklappt. Aber da Anti ja auch gerne auf Leckerli verzichtet, will er nicht, wenn er nicht will.

Und gerade solche Befehle sind es, die mich etwas zur Verzweiflung bringen, weil ich nicht weiss, wie ich mich da vernünftig ohne Wiederholung des Befehls durchsetzen soll... Oder ist es alles eine Frage der Zeit? Quittiere ich einfach immer unerwünschte Reaktionen mit einem Nein! und gehe davon aus, dass er spätestens mit 10 Jahren ein gehorchender Hund ist? :ugly:

 
*sieht gerade nora vor sich wie sie eine halbe kuh ins auto schmeisst und anti gähnend wegläuft* :zora: :laughingmyassoff:

 
Ayka geht gerne ins Auto. Manchmal werf ich ein Leckerchen rein und manchmal bekommt sie es nachher. Bei Quirine funktioniert das so nicht. Wenn Sie mich argt nervt und nach zweimal hopp, fasse ich sie am Halsband und rein geht's. Vielleicht würde das bei Anti so ja auch funktionieren Frau D?

 
Also, wir haben ja hier auch so ne, wie nora so schön schrieb "Multiple-Choice"-Phase.
Aber ich muss ehrlich sagen, wenns mir zu blöd wird, pack ich das Fräulein halt dann auch mal am Kragen. Oder ich lass sie einfach stehen und geh weg. Oder ich lass Ari was einfaches machen und lobe diese überschwänglich.
Ich kann nähmlich ihr Grinsen nicht ausstehen, wenn sie mir nen Blick zu wirft: " okey, alte, zweimal hastes jetzt schon gesagt... komm mach nochmal, beim dritten gehorch ich dann"

 
Wobei... bei Übungen reagieren sowohl Anti als auch Ixy sofort... Aber anscheinend überträgt sich das nicht in den Alltag.
Versuche rauszufinden, was du anderes machst, wenn du mit Anti gezielt am Trainieren bist. Machst du mehr Spannung? Bist du konzentrierter? Belohnst du attraktiver?

Dann baue die gleiche Spannung/Konzentration/Belohnungsaussicht in x verschieden Situationen im Alltag auf und mach dann ein riesen Halli-Galli wenn es klappt. Und zwar in Situationen, wo du es sonst nie machst. So vielleicht während dem Zähneputzen oder während dem Schuhe anziehen. Beim ersten Mal wird Anti wahrscheinlich ganz verdutzt sein, wenn du plötzlich mit der Zahnbürste im Mund und weissem Schaum im Gesicht ein Zerrspiel mit ihm machst...oder so.

Ich mache oft den Fehler, dass ich gewisse Befehlsausführungen zu schnell immer als selbstverständlich hinnehme. Amiga hat dann ab und zu auch die Haltung "Sitz?? Wieso das denn?....Mach doch selber...!"

Ich will damit nicht sagen, dass man nicht davon ausgehen soll dass gewisse Kommandos irgendwann absolut zuverlässig und immer befolgt werden. Aber es ist sicher konstruktiver wenn man es ab und zu zwischendurch mal als nicht selbstverständlich betrachtet und auch entsprechend belohnt.

Ausserdem ist es witzig, wenn du den Hund zwischendurch mal völlig aus dem Konzept bringen kannst mit unerwarteten Kommandos in komischen Situationen und vor allem dann auch mit unerwarteten Belohnungen in komischen Situationen.

Ich bin ganz sicher, dir fehlt es da nicht an Fantasie :D

 
@Andi - Aufgebaut habe ich die Befehle Sitz, Platz, Steh usw. auch so. Das Problem ist nicht, dass Anti nicht wüsste, was er tun muss... :evil:
cheyenne sitzt auch erst mal hin und "überlegt" ob ich es ernst meine. ich ziehe ihr eben die vorderpfoten weg. sie weiss ebenfalls genau was ich will. platsch sie liegt. sofort bestätige ich. ich warte bis sie sich entspannt und dann belohne ich nochmals. sie ist auch in der flegelphase und glaubt nicht alles....

dazu schicke ich sie öfters auf ihr betti "geh betti: platz" und -begleite- sie. jeden abend gibts noch ne trainigseinheit direkt mit mir ohne ihr betti. inzw. haben wir ziemlich -ausdiskutiert- und sie befolgt das "platz" wieder sehr zügig.

 
@dumboline: Gute Idee! Wobei ich befürchte, dass mein kleiner grosser Jurist das trotzdem nicht verbinden wird. Er weiss nämlich ganz genau, wann es eine Übung ist und wann nicht. Gerade den Abruf übe ich inzwischen in den absurdesten Situationen: An der Leine, aus dem Spiel, wenn gar nichts ist, wenn was ist, im Haus, draussen. Je schneller er kommt, desto grösser ist die Party. Was kommt dabei heraus:

Anti schaut im Moment jedes Mal nach einem "Anti, Hiäääää!" erstmal rum, ob gerade ein Ernstfall herrscht oder ob es sich um eine Übung handelt... "Moment... *umgugg*... gibt's nen Grund? WAS ist der Grund? Sie ruft... da könnte ein Hund sein... Ist da ein Hund? Ne? Och, nur ein Auto... Na, dann geh ich mal... *watschel*" So oder so ähnlich läuft das im Moment.

@rubahe: Nein, funktioniert nicht. Wenn er nicht will, will er nicht. Dann ziehe ich notfalls einen langen Lappen Wamme mit dem Halsband an den Rand des Kofferraumes, während der restliche Hund genau da bleibt, wo er vorher war... plus einige Nöhl- und Quietschlaute des Unwillens. Am ehesten geht es noch, wenn ich ihn nochmal aus der Situation nehme, einen kleinen Kreis laufe und dann mit Schwung gen Kofferraum schreite. Aber man sollte nicht glauben, dass das schlussendlich dazu führt, dass er sich angewöhnt hätte, beim ersten Befehl zu gehorchen. :grumpy:

 
Ah, ich hab mit Matti dieses Problem beim "gang a Platz". Monsieur bewegt sich zwar richtung Platz, dreht dann aber um und kommt zurück. Geht ca. 3-4 mal so, bis er dann liegt und ich ihn beim letzten mal mit "AUTÄ, GANG SOFORT A PLATZ" schicken musste.

Und ja, ansonsten gebe ich mir Mühe, den Befehl einmal zu geben und Matti ggf. einfach nieder zu starren, evt. mit der Körperhaltung zu "bedrohen". Wenn ichs 2x sagen muss, führe ich den Befehl für ihn aus, gehe ihn also einfach holen und leine ihn an oder setz ihn hin, wo ich ihn haben will.

Zum ins Auto heben: Vorderpfoten rauf setzen und von hinten schieben. Kann funktionieren, muss aber nicht.