Erwachsener Hund zu vorhandenen Katzen

Rizla

Erfahrener Benutzer
12. Sep. 2010
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Nachdem ich den Thread 'Zusammenführen von Hund und Katz' gelesen habe, muss ich doch noch einen neuen Thread eröffnen.

Es geht nciht prinzipiell um das Zusammenführen, sondern nur um das Wie, wenn ein fremder, erwachsener Hund in eine vorhandene Katzengemeinschaft kommt und dieser zuvor noch nie Katzenbekanntschaft gemacht hat.

Folgendes: Heute kommt auf Probe ein Dobermann zu uns, welcher vom Veterinäramt zu mir platziert wird, wenn ich mich dafür entscheide. Der Hund ist ein Notfall, da der Besitzer ihn 'unbedingt loswerden' muss. Nach einem Gespräch mit dem Vetamt wurde entschieden, dass der Hund zuerst in den Besitz des Vetamts geht und von denen dann in meinen über. Natürlich ohne Zwischenstation beim Vetamt, er würde direkt bei mir einziehen.
Es ist soweit alles abgeklärt, ausser eben den Katzen. Das macht mir noch bischen Sorgen.

Der Hund ist 3.5 Jahre alt, hat ausser auf der Strasse noch nie eine Katze gesehen, jagt, ist unerzogen und soll sich jetzt bitteschön mit meinen vorhandenen drei Miezen arrangieren...

Bisher sind alle meine drei Hunde seit Welpe an mit den Katzen aufgewachsen. Diese Situation ist neu für mich.

Wer hat diesselbe Situation eventuell schon mal erlebt, also einen Hund zu Katzen platziert, der aber zuvor keine Katzenbekanntschaft gemacht hatte?

Für alle Tipps, Infos und Erzählungen bin ich dankbar!

 
Naja, das wird ein nicht gerade leichtes unterfangen. Jenachdem wie der Hund sich dann auc noch gibt.

Mit einem Hund mit dieser Vorgeschichte und bei dem bekannt ist, das er jagdt, den würde ich Anfangs sicher nicht unabgesichert mit den Katzen zusammen lassen.

Sollte er den Versuch starten, an der Leine den Katzen nach zu gehen, dann sollte das klar und deutlich verständlich gemacht werden das dies nicht erwünscht ist. Da gibt es viele verschiedene Varianten, bei einigen reicht ein energische Nein, bei andren muss man mit Wasser oder Geräuschkulisse (Erschrecken) arbeiten. Sollte er sich ruhig verhalten, dann muss aber unbedingt ein Bestätigung folgen, damit er realisiert das dieses Verhalten gewünscht wird.

Wenn Hund und Katzen alleine zu Hause sind, so absichern, das der Hund sicher nicht die Katzen jagen kann, sonst wird das ganze Training zerstörrt.

Erst wenn man wirklich sicher sein kann das Hund Katzen und Katzen Hund akzeptieren sie frei zusammen lassen.

 
Luna war 10Monate und im Tierheim wurde uns im Katzenzimmer gezeigt, wie sie reagiert: Knurren, Bellen, in die Leine springen. Zu Hause blieb sie dann erst an der Leine, wir sassen ins Wohnzimmer und holten eine Katze hinzu. Wir haben Luna immer in den ruhigen Momenten gelobt, also zB wenn sie die Katze anschaut, die Leine aber locker und der Hund ruhig ist. So konnten wir sie irgendwann frei lassen, während wir neben der Katze sassen und irgendwann auch auf Distanz. Luna hat das Ganze ziemlich schnell gelernt, allerdings rannte sie den Katzen nach, wenn diese ins Zimmer gerannt kamen. Dies beruhigte sich aber mit strengen Abrufen, die belohnt wurden.

Dewey kam mit 11Monaten zu uns und hat wohl noch nie eine Katze gesehen. Deshalb entschieden wir uns für Bhanu als Versuchskatze, da er Hunde liebt und sich alles gefallen lässt und da Dewey schreckhaft war, fanden wir ihn dafür am Besten. Dewey schnupperte kurz an ihm und wollte aufsitzen :ugly: Das Versuchte er noch Tage später und auch bei Thiemo lief es so, dieser rannte aber immer weg. Irgendwann begegnete er dann Sammy (Zicke) und wollte dasselbe machen, kassierte einige Schläge und seither ist alles geregelt. Die Katzen werden weder gerammelt noch gejagt.

Allerdings jagen beide Hunde nicht, unerzogen waren aber auch beide.
Ich denke, du solltest mit einer Zweitperson üben und eine bewusst ausgewählte Katze für das erste Treffen nehmen; bei dir wohl eher eine, die sich wehren kann und sich nicht alles gefallen lässt. Je nachdem, wie der Hund bei der ersten Sichtung reagiert, evtl. sogar erst noch einen Maulkorb zur Sicherheit verwenden.
Hund an die Leine und einfach mal im Zimmer sitzen, wo die Katze auch ist, aber noch keinen grossen Kontakt zulassen, ausser die Katze kommt von selbst. Dann immer näher, wie bei Luna beschrieben.

Vielleicht gibts aber auch bessere Lösungen, kenne den Hund ja nicht. Allerdings lieber zu viel Sicherheitsvorkehrungen als zu wenig!

 
Oh je, ja kommt halt auf den Hund und den Trieb an....
Eine Kollegin von mir hatte eine supersüsse Katze die sie nicht mehr wollte und da ich den Schnüggel einfach knuddelig fand, wollte ich versuchen, sie zu nehmen.
Sunny ist zwar als Welpe mit einer Katze bis 2 Jährig aufgewachsen, sie hat ihm nix gemacht, hat ihn aber nie gemocht.
Zwischenzeitlich jagte sie alle Katzen wie pickt :rolleyes: --- wollte jagen 8)
Die Kätzin war hundeerfahren, von dem her schon mal Vorteil, dachte ich.

Es war ein Riesentheater. Ich konnte Sunny zwar mittels UO davon abhalten auf die Kätzin loszugehen, anfangs war sie natürlich an der Leine, die ersten Tage habe ich sie mit Gitter und Netz abgetrennt.
Nach 3 Wochen Ueben und einer Sunny die nur noch mega gestresst war und einer Kätzin die jetzt sicher Angst vor Hunden hat und einer Mutti die am Heulen war habe ich dann die Kätzin schweren Herzens ins Tierheim gegeben ;(
Ich glaube es kommt ganz auf den Hund an, mein Hund hätte sie NIE wohl gefühlt mit einer Katze im Haus, ich hoffe sehr für dich, das es beim dobi anders läuft *Daumendrück*!

 
Alle unsere Hunde kamen bisher erwachsen und katzenungewohnt zu uns. Es hat bisher jedesmal geklappt.

Das Problem hat sich bei uns mit der Zeit von alleine gelegt, ohne grosses Einwirken von unserer Seite. Die Tiere haben die gegenseitige Annäherung von sich aus gemacht, wir waren einfach bereit, einzugreifen. Die Katzen habe sich die ersten Tage, als sie wussten, dass ein neuer Hund im Haus ist, von sich aus vorsichtiger verhalten und waren "fluchtbereit". Von dem her passen die Tiere meist sehr gut auf sich selber auf.

Einmal kam ein 6-Jähriger Renn-Greyhound zu uns, der bis dahin darauf getrimmt worden war, einem "Beutetier" auf der Rennbahn nachzuhetzen. Der hat in den Katzen natürlich auch Beutetiere gesehehn.

Er wurde eine Zeit lang in einem abgetrennten Bereich gehalten von wo aus er die Katzen immer sehen konnte. Irgenwann war er "desensibilisiert" und danach waren die Katzen überhaupt kein Probelm mehr.

Katzen sind ja eigentlich für die meisten Hunde nur dann interessant, wenn sie wegrennen. Wenn sich deine Katzen an Hunde gewohnt sind, werden sie das auch bald sein lassen (unsere Katzen sind bei neuen Hunden auch immer weggerannt).

Ich glaube, es gibt sehr wenige Hunde, die sich nie an Katzen gewöhnen können. Meine jetztige Hündin mag z.B. keine Katzen, aber sie akzeptiert sie und weiss, dass die Katzen in Ruhe gelassen werden. Sie hat sich beisher noch nie gewagt, eine unserer Katzen zu jagen, und ich würde es ihr auch nicht empfehlen ;)

Ach ja, was ich noch vergessen habe. Katzenjagen ist bei uns selbstverständlich generell tabu. Hat ein Hund dies zu Beginn nicht akzeptiert oder war der Gehorsam noch nicht genug gut, dass man ihn nur anhand von Kommandos auf dem Bettchen hätte "festnageln" können, so wurde der Hund auch mal angebunden damit er der Katze nicht nachkann. Denn jedes Erfolgserlebnis verschäft das Problem.

Und als die Katzen merkten, dass sich der Hund zwar wild gebärdete, aber gar nicht nachkonnte, haben sie dies natürlich schamlos ausgenutzt :D und irgendwann waren dann die ständig umherstreunenden Katzen nicht mehr interessant - oder der Hund einfach zu erschöpft ;)

 
Oh, schwierig...
Ich wäre vorsichtig. Wenn man mal gesehen hat wie ein grosser Hund eine Katze schüttelt... ;(

Ich würds auch mit Leine, ev. Maulkorb versuchen und mal "testen" wie er reagiert.

Mein Terry würde jeder Katze nachjagen, die Katze bei meiner Mutter lässt er jedoch in Ruhe (ausser wenn sie davonsprintet, tut sie aber selten und dann wird sie "nur" gejagt).

Kann also schon sein, dass es klappt.
*daumendrück*

 
Ich hatte übrigens auch ziemliche Zweifel, ob das mit Luna klappt durch ihre gezeigte Reaktion. Nun schläft sie gekuschelt mit den Katzen und draussen werden sie nur kurz angeschaut, wenn überhaupt. Gejagt wird nicht.

Allerdings hatte ich umso grössere Probleme, sie an meine Kater zu gewöhnen, als diese mit 10Wochen zu mir kamen. Ich glaube, sie erkannte diese wohl einfach nicht als Katzen, denn als sie älter und grösser wurden, funktionierte es plötzlich ganz normal..

 
Original von Hurshey

Ich wäre vorsichtig. Wenn man mal gesehen hat wie ein grosser Hund eine Katze schüttelt... ;(
Uiuiui 8o aber soweit darf man es natürlich gar nicht kommen lassen!

Wenn man merkt, dass der Hund so scharf auf die Katze ist, dann darf man ihm gar nicht die Möglichkeit geben, in die Nähe der Katze zu kommen.

Apropos Mulkorb: der Geryhound musste glaube ich (weiss es nicht mehr so genau, ist schon ein paar Jährchen her) Anfangs auch immer einen Maulkorb tragen. Der hätte die Katzen wohl auch zerfleischt.

Aber das war kein Problem, der war sich von seinder Rennkarriere her schon an den Maulkorb gewohnt und hat den wohl nicht einmal bemerkt.

 
Vielen Dank als erstes frü die vielen Antworten und Tipps!

Also, so siehts bis jetzt aus: als erstes bin ich beide (Flo und Rocky) schlauchen gegangen. Das heisst, zwei Stunden über Felder und Wiesen, spielen, baden, buddeln etc.

Dann zuhause in die Autohundebox mit Wasser platziert. Dort liegt er nun und kann mal die Katzen beobachten- und umgekehrt.. OHne dass aber eine Gefahr für die Katzen vorhanden wäre.
So langsam getrauen sich die Miezen etwas näher an die Box ran. Wenn dann diese Annäherung mal ohne grosses Getöse verläuft, dann werde ich ihn anleinen, mit Maulkorb sichern und die Möglichkeit geben, etwas näher an die Katzen zu kommen- vorausgesetzt, er benimmt sich.

Was denkt ihr, sind diese Schritte soweit ok? Noch kann ich ihn gar nicht einschätzen, denn viel weiss ich über den Hund nicht. Ein Hundehandel-Hund aus Polen, noch ein bischen mehr weiss ich, aber damit hat sichs dann auch schon. Also noch ein zimeliches Ueberraschungspacket.
Der Spaziergang war jedenfalls sehr intressant.... der Hund weiss glaub noch nicht mal, wie er heisst. Wirft sich mit Vorliebe in Scheisse um sich drin zu wälzen, würde am liebsten kilometerweit entfernt vorlaufen (oder auch hinterher...) :D

 
hallo flo

wir hatten eine katze als ich jill gekauft habe. jill kannte und mochte zwar katzen, aber die katze war ehrlich geschockt über den hund.
und jill hat die katze keine sekunde in ruhe gelassen.

ich habe habe in der wohung ein absperrgitter fix montiert und so ein teil abgetrennt. (das geht bei uns vom grundriss her gut).

anfangs habe ich katze und hund nie ohne aufsicht zusammen gelassen.

ausserdem habe ich erhöht ein regalbrett an die wand geschraubt, worauf wir die katzen füttern. das ist so hoch, dass der hund null changsen hat es zu erreichen.
die fütterung der katze habe ich dann jeweils als tainingssituation genutzt. also jill belohnt, wenn sie ruhig blieb. (anfangs war jill regelrecht gefrustet, wenn die katze sich ihr entzogen hat)

ich finde deine vorgehensweise gut. setz den maulkorb lieber einmal zu viel als zu wenig ein.
ich bin ziemlich sicher, dass du es schaffen kannst, den hund in der wohnung an die katzen zu gewöhnen... draussen ist es dann ein anderes thema ;)

 
Nun, ein Babygitter habich auch, aber dem traue ich nicht ganz... ist doch ein ausgewachsener Dobermannrüde, der kann das ganze ohne Probleme einrennen... :D

Fluchtmöglichkeiten haben die Katzen einige. AUf die Wohnwand hoch, auf den Kratzbaum, unters bett oder raus in den Garten, wenns gar zuviel wird.

Wenn er sich ruhig verhält in der Box, wenn eine Mieze dran vorbeiläuft, kriegt er eine Bestätigung in Form von Lob. Möchte den nicht abfuttern, er soll lernen, das mein Lob die grösste Anerkennung ist. Gleichzeitig zum Katzenthema muss ich ja eine Bindungsbasis zu dem Hund herkriegen.
Der Hund hört noch nciht mal auf seinen Namen.

Zur Zeit gehts gut, aber noch lass ich ihn lieber aus der Box beobachten. Denn seine Körperhaltung ist mir noch ein bischen zu starr.... ;)

 
Original von wunderkind

ich bin ziemlich sicher, dass du es schaffen kannst, den hund in der wohnung an die katzen zu gewöhnen... draussen ist es dann ein anderes thema ;)
lol, draussen werden wir ganz anderes zu regeln haben.... vorläufig geht der Hund nciht ohne Schleppe raus. Er hört auf gar nix, nciht mal auf seinen Namen, ist absolut gar nicht erzogen, jagt, rauft, läuft gerne kilometerweise voraus oder hinterher, wälzt sich mit Vorliebe in Scheisse, nachdem er genug davon gefressen hat und noch was übrig ist.... :D

Da gibt wohl ein Welpe weniger Arbeit! :D

 
Sieht doch schon sehr vielversprechend aus! Freut mich =)

Hat er kuppierte Ohren ?

 
Original von jessy

Hat er kuppierte Ohren ?
ja, er ist vollkupiert. Er wurde soviel ich bis jetzt erfahren habe, 2007 im Internet bestellt von Polen, in Basel von einem Wurf aus dem Kofferraum ausgesucht und illegal eingeführt.

Er ist jetzt im Besitz des Veterinäramtes und geht in meinen Besitz über, sobald ich definitiv mein ok gebe. Doch noch möchte ich zumindest mal die nächsten Tage abwarten. Immerhin weiss cih so gut wie gar nix über den Hund und möchte mir sicher sein, dass ich ihm gerecht werden kann. Ausserdem möchte ich, dass es harmonisiert mit den restlichen Rudelmitgliedern... =)

Wenn er in meinen Besitz übergeht, wird er legalisiert. Somit sind mir auch Grenzübertritte mit ihm erlaubt. (nicht unwichtig, wenn ich keinen Ärger mit meinem Freund bekommen möchte, er arbeitet bei den GWK :D ).

 
Original von Ceskoslovenský vlcák

Na dann viel Glück euch allen

Und nicht vergessen, er weiss, dass er den Maulkorb an hat und nichts tun kann ;)
genau, denn er ist ein killer und will blut sehen, wie es seinem wesen entspricht ;)

 
Original von XxxdanixxX

2stunden nach der ersten zusammenführung ;)
Toll!

WIr habens jetzt auch ohne Maulkorb hingekriegt. Zusammen auf dem Sofa liegen Sie noch nicht, aber wird schon noch.... =)

Der Anfang hat geklappt und Rocky frisst die Katzen auch ohne Maulkorb nicht. =)

Muss sagen, war vieeeeel einfacher, als ich gedacht hatte! Ich hatte schon ziemlich Sorgen, was für ein Ende das nehmen wird.... ob ich dem Kerl klarmachen kann, dass Miezen nicht zum fressen sind. Dass es so einfach wird, hätte ich mir nie träumen lassen!!