Hallo Ihr!
Weil immer mal wieder jemand sagt, dass sie gerne schöne Fotos machen möchte, aber nicht wisse wie, habe ich mal eine einfache Anleitung zur Hundefotografie geschrieben. Ich bin kein Profi und möchte ausdrücklich erwähnen, dass das Geschriebene meine persönliche Erfahrung und nicht allgemein gültiges Fotowissen ist.
So schwierig ist Fotografieren nicht. Es braucht etwas Wissen und viel Übung.
1. Die Technik
Ich teile das Technische in 2 Teile, in Portrait und in Bewegung. Auch wenn schlussendlich einfach der Hund auf dem Bild ist, muss man in diesen beiden Situationen ganz anders fotografieren.
Portrait
Hier geht es darum, den still sitzenden/liegenden/stehenden Hund so zu fotografieren, dass er a) schön zur Geltung kommt und B) nichts Störendes mit im Bild ist.
Zur Geltung kommt ein Hund (wie eigentlich jedes Lebewesen), wenn er auf seiner Augenhöhe fotografiert wird. Das bedeutet, dass man sich zumindest tief bücken oder hinsetzen muss, noch besser ist jedoch das flach auf den Boden legen. Wenn ich mich mal nicht bäuchlings hinlegen will oder kann, setze ich mich auf den Boden und lehne meinen Oberkörper so weit nach hinten wie möglich. So kommt man auch recht tief runter.
Bevor man den Hund auf eine Position stellt, sollte man schauen, dass im Hintergrund nichts stört. Wenn z.B. 10 Meter hinter dem Hund ein Laternenmast steht, sieht es auf dem Foto vielleicht so aus, als würde ihm eine Stange aus dem Kopf wachsen. Am besten ist es, wenn hinter dem Hund in der Nähe gar nichts ist. Auf jeden Fall nichts, dass zu stark vom Hund ablenken würde.
Nun kommen wir zu den Kameraeinstellungen: Wer keine Ahnung hat und sich auch nicht damit beschäftigen möchte, kann problemlos den Modus "Portrait" nehmen. Beinahe jede Kamera hat eine solche Einstellung, die genau für solche Aufnahmen vorgesehen ist.
Für die anderen würde ich folgende Einstellungen empfehlen: Bei der Blendenvorwahl (auch Zeitautomatik genannt, weil die Kamera automatisch die benötigte Zeit wählt) eine möglichst offene Blende (tiefe Blendenzahl) wählen. Je nach Objektiv beginnt das bei 1.4, meistens jedoch eher bei 2.8, 3.5 oder 4.
Die ISO-Werte kann man bei offener Blende (=viel hereinkommendes Licht) tief, also auf 100 stellen oder auf Auto-ISO.
Den Autofokus auf OneShot stellen, und als Fokuspunkt (das ist der Punkt, mit dem man durch den Sucher scharf stellt) den mittigen wählen.
Nun durch den Sucher mit diesem Fokuspunkt exakt aufs (nähere) Auge fokussieren und auslösen. Man kann auch auf das Auge scharf stellen und, indem man den Auslöser halb gedrückt hält, dann den Bildausschnitt noch verändern.
Bewegungsaufnahmen
Hier benötigt man total andere Kameraeinstellungen als bei Portrait. Es ist wichtig und auch recht schwierig, den Hund so zu fotografieren, dass er scharf ist. Dies klappt am besten bei schönem Wetter und entsprechend gutem Licht. In der trüben Dämmerung wird es praktisch unmöglich.
Auch hier kann man getrost das "Sportprogramm" wählen und drauf los schiessen.
Wenn man das nicht möchte, ist es wichtig zu wissen, dass ein rennender Hund so schnell ist, dass man dazu eine ganz kurze Belichtungszeit wählen muss, um ihn scharf aufs Bild zu bekommen.
Dazu wählen wir die Zeitvorwahl (auch Blendenautomatik genannt, weil die Kamera automatisch die benötigte Blende wählt). Wenn man ganz starkes Licht, wenn möglich noch im Schnee, hat, kann man 1/2000 sec. einstellen, dann ist auch der schnellste Hund 100%ig scharf. Aber meist muss man mit 1/1000 sec., 1/1250 sec. oder 1/1600 sec. arbeiten. Es kommt neben der Kamera auch auf das Objektiv an. Da muss man ausprobieren.
Die ISO würde ich auf Auto-ISO stellen. Später kann man die auch selber einstellen, aber zu Beginn würde ich es mir leicht machen.
Der Autofokus wird auf AI-Servo gestellt. Ich wähle auch hier jeweils den mittigen Autofokuspunkt, aber das ist Geschmackssache, manche wählen lieber alle Fokuspunkte, wo dann auf das nächste Objekt scharf gestellt wird. Leider ist das dann häufig ein Grasbüschel o.ä.
Wichtig ist noch, auf Serienbild zu stellen, so dass man nicht nur ein Bild sondern gleich mehrere hintereinander machen kann.
Den rennenden Hund fokussieren und ihm mit dem Sucher nachgehen, dabei auf dem Auslöser bleiben und beliebig abdrücken. Je nach Kamera und Speicherkarte sind eine unterschiedliche Anzahl an Serienbildern möglich. Mit einer ganz schnellen Speicherkarte mehr als mit einer langsamen.
Auch bei den Bewegungsaufnahmen ist es schöner, wenn man den Hund nicht zu weit von oben fotografiert. Aber da man zu einem rennenden Hund eh eine gewisse Distanz hat, reicht es meist, in die Hocke zu gehen.
Ein paar grundsätzliche Dinge zur Technik:
Gute, schnelle, präzise und somit teure Ausrüstung ist toll und manchmal hilfreich, aber das wichtigste beim Fotografieren ist und bleibt der Mensch an der Kamera. Wenn man Freude am Fotografieren bekommt, macht man schnell Fortschritte, was einem wiederum Freude bereitet.
Fortsetzung in Teil 2...
Weil immer mal wieder jemand sagt, dass sie gerne schöne Fotos machen möchte, aber nicht wisse wie, habe ich mal eine einfache Anleitung zur Hundefotografie geschrieben. Ich bin kein Profi und möchte ausdrücklich erwähnen, dass das Geschriebene meine persönliche Erfahrung und nicht allgemein gültiges Fotowissen ist.
So schwierig ist Fotografieren nicht. Es braucht etwas Wissen und viel Übung.
1. Die Technik
Ich teile das Technische in 2 Teile, in Portrait und in Bewegung. Auch wenn schlussendlich einfach der Hund auf dem Bild ist, muss man in diesen beiden Situationen ganz anders fotografieren.
Portrait
Hier geht es darum, den still sitzenden/liegenden/stehenden Hund so zu fotografieren, dass er a) schön zur Geltung kommt und B) nichts Störendes mit im Bild ist.
Zur Geltung kommt ein Hund (wie eigentlich jedes Lebewesen), wenn er auf seiner Augenhöhe fotografiert wird. Das bedeutet, dass man sich zumindest tief bücken oder hinsetzen muss, noch besser ist jedoch das flach auf den Boden legen. Wenn ich mich mal nicht bäuchlings hinlegen will oder kann, setze ich mich auf den Boden und lehne meinen Oberkörper so weit nach hinten wie möglich. So kommt man auch recht tief runter.
Bevor man den Hund auf eine Position stellt, sollte man schauen, dass im Hintergrund nichts stört. Wenn z.B. 10 Meter hinter dem Hund ein Laternenmast steht, sieht es auf dem Foto vielleicht so aus, als würde ihm eine Stange aus dem Kopf wachsen. Am besten ist es, wenn hinter dem Hund in der Nähe gar nichts ist. Auf jeden Fall nichts, dass zu stark vom Hund ablenken würde.
Nun kommen wir zu den Kameraeinstellungen: Wer keine Ahnung hat und sich auch nicht damit beschäftigen möchte, kann problemlos den Modus "Portrait" nehmen. Beinahe jede Kamera hat eine solche Einstellung, die genau für solche Aufnahmen vorgesehen ist.
Für die anderen würde ich folgende Einstellungen empfehlen: Bei der Blendenvorwahl (auch Zeitautomatik genannt, weil die Kamera automatisch die benötigte Zeit wählt) eine möglichst offene Blende (tiefe Blendenzahl) wählen. Je nach Objektiv beginnt das bei 1.4, meistens jedoch eher bei 2.8, 3.5 oder 4.
Die ISO-Werte kann man bei offener Blende (=viel hereinkommendes Licht) tief, also auf 100 stellen oder auf Auto-ISO.
Den Autofokus auf OneShot stellen, und als Fokuspunkt (das ist der Punkt, mit dem man durch den Sucher scharf stellt) den mittigen wählen.
Nun durch den Sucher mit diesem Fokuspunkt exakt aufs (nähere) Auge fokussieren und auslösen. Man kann auch auf das Auge scharf stellen und, indem man den Auslöser halb gedrückt hält, dann den Bildausschnitt noch verändern.
Bewegungsaufnahmen
Hier benötigt man total andere Kameraeinstellungen als bei Portrait. Es ist wichtig und auch recht schwierig, den Hund so zu fotografieren, dass er scharf ist. Dies klappt am besten bei schönem Wetter und entsprechend gutem Licht. In der trüben Dämmerung wird es praktisch unmöglich.
Auch hier kann man getrost das "Sportprogramm" wählen und drauf los schiessen.
Wenn man das nicht möchte, ist es wichtig zu wissen, dass ein rennender Hund so schnell ist, dass man dazu eine ganz kurze Belichtungszeit wählen muss, um ihn scharf aufs Bild zu bekommen.
Dazu wählen wir die Zeitvorwahl (auch Blendenautomatik genannt, weil die Kamera automatisch die benötigte Blende wählt). Wenn man ganz starkes Licht, wenn möglich noch im Schnee, hat, kann man 1/2000 sec. einstellen, dann ist auch der schnellste Hund 100%ig scharf. Aber meist muss man mit 1/1000 sec., 1/1250 sec. oder 1/1600 sec. arbeiten. Es kommt neben der Kamera auch auf das Objektiv an. Da muss man ausprobieren.
Die ISO würde ich auf Auto-ISO stellen. Später kann man die auch selber einstellen, aber zu Beginn würde ich es mir leicht machen.
Der Autofokus wird auf AI-Servo gestellt. Ich wähle auch hier jeweils den mittigen Autofokuspunkt, aber das ist Geschmackssache, manche wählen lieber alle Fokuspunkte, wo dann auf das nächste Objekt scharf gestellt wird. Leider ist das dann häufig ein Grasbüschel o.ä.
Wichtig ist noch, auf Serienbild zu stellen, so dass man nicht nur ein Bild sondern gleich mehrere hintereinander machen kann.
Den rennenden Hund fokussieren und ihm mit dem Sucher nachgehen, dabei auf dem Auslöser bleiben und beliebig abdrücken. Je nach Kamera und Speicherkarte sind eine unterschiedliche Anzahl an Serienbildern möglich. Mit einer ganz schnellen Speicherkarte mehr als mit einer langsamen.
Auch bei den Bewegungsaufnahmen ist es schöner, wenn man den Hund nicht zu weit von oben fotografiert. Aber da man zu einem rennenden Hund eh eine gewisse Distanz hat, reicht es meist, in die Hocke zu gehen.
Ein paar grundsätzliche Dinge zur Technik:
Gute, schnelle, präzise und somit teure Ausrüstung ist toll und manchmal hilfreich, aber das wichtigste beim Fotografieren ist und bleibt der Mensch an der Kamera. Wenn man Freude am Fotografieren bekommt, macht man schnell Fortschritte, was einem wiederum Freude bereitet.
Fortsetzung in Teil 2...