Hallo Anita
Du erwartest von mir eine Antwort, die kam nicht früher, da wir wieder einmal mehr an einem Kongress in Frankfurt waren.
Ich denke nicht, dass wir zwei aussergewöhnliche Prachtexemplare dieser Rassen haben. Sondern schon eher, dass Du diese nicht sehr gut kennst.
Persönlich kenne ich auch viele Rassen, aber nur kennen oder selber halten ist ein grosser Unterschied. Fakt ist: Aufzucht und Erziehung dieser beiden Rassen, braucht es kaum Erziehung; sie sind intelligent genug, um schnell zu begreifen, was von ihnen verlangt oder nicht geduldet wird. Für mich ist es sehr unwahrscheinlich, dass diese beiden Rassen bei Dir zwecks Erziehung, anzutreffen sind. Erstens aus Seltenheit und wenn evtl. doch, dann müsste deren Halter bekloppt sein und gar keinen Hund halten.
Den sie sind beide sehr eigenwillig, und wissen was sie wollen. ...besonders der Powder Puff ist sehr besitzergreifend.
Wenn Du ihr unendliches Bedürfnis nach Liebe als eigenwillig betrachtest, so hast Du ein Problem oder deren Halter damit umzugehen.
Sie kommen auch gut mit dem Führer mit
Was heisst dass denn? Hundeschulejargon?
Frage, wie verhaltet ihr euch wenn ihr andern Hunden begegnet auf dem Spaziergang? Wie bei Grossen, bei Mittleren und bei Kleineren? Wie verhalten sich eure Hunde bei diesen Begegnungen?
Dass unsere Hunde in Feld und Wald stets frei laufen ist richtig. Dies ist ja auch möglich, da sie niemals vom Wege abweichen, Jogger, Radfahrer oder Spaziergänger auch nicht beachten. Nur in der Stadt, Hotels, Gaststätten usw. sind sie angeleint. Begegnungen mit fremden Hunden, egal welche Grösse oder Anzahl beobachte ich das Verhalten deren Führer. Nimmt dieser seine

an die Leine rufe ich meine zurück. Das Wort: „Hierbleiben“ genügt und meine laufen ohne den Anderen auch nur einen Blick zu würdigen vorbei. Die meisten Führer lassen ihre Hunde aber zuvor wieder frei und es kam noch nie zu irgendwelchen Konflikten, da meine sich meist nicht für Fremde interessieren sondern ihren Weg weiter gehen. Sollte einer mal doch etwas aufdringlich sein, so wird dieser schnell nach Hundemanier abgewiesen und dies war’s schon auch. Probleme gibt es eher mit fremden Menschen und deren Kinder. „Jöh diese herzigen, süssen Hunde“ und sind der Meinung, diese lassen sich von jedem Hergelaufenen knuddeln. Rassespezifisch ist aber: Sie sind Fremden gegenüber äusserst zurückhaltend bis gar abweisend. Hat den grossen Vorteil, dass ich ihnen dadurch nie das unangenehme Hochstehen an fremden Personen abgewöhnen musste oder sie gar Jedem Nachlaufen würden. Auch würden sie niemals etwas Fressen was ein Fremder ihnen zuwirft oder sie irgendwo finden. Dass sie ihren Garten, wo sie durch eine Klapptüre stets freien Zugang haben gegen Fremdlinge durch Gebell verteidigen, welche ausserhalb des Gartens vorbei gehen, ist ihr gutes Recht. Sie sind sicher keine Schutzhunde aber eine sichere Alarmanlage. Aber auch diese, wenn falscher Alarm, lässt sich durch ein bestimmtes „Fertig“ rasch eindämmen.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich jene welche sich Hundeerzieherinnen schimpfen ein Problem damit haben, dass es tatsächlich Hunderassen gibt, die keine solchen benötigen. Vorausgesetzt, dass deren Halter über einen gesunden Hundeverstand von Natur aus verfügt und am Wichtigsten, sich dabei auch einen Hund auswählt, der zu ihrem Lebensstil passt. Zu viele Halter begegnen uns, die völlig überfordert sind mit ihren Hunden und trotz Hundeschule mit ihnen nicht klar kommen und uns um unsere beneiden wegen ihres Gehorsams.
Wir hätten niemals Hunde gekauft nur ihres Gefallens wegen, weil sie gerade Inn sind oder aus Erbarmen von irgendwelchen Tierschutzorganisationen. Auch uns würden andere grössere Rassen sehr zusagen, aber die passen nun mal nicht zu uns, unserem Lebensstil und Persönlichkeit und dies kann keine Hundeschule 100%ig ausgleichen.
Du schreibst auch das weder der Powder Puff noch der Bichons zum Hundesalon müssen, doch wenn man der Rasse gerecht werden will, dann muss man sie mal bringen, das wird auch überall in den Rassenbeschreiben und bei Züchtern empfohlen.
Ich weiss nicht, welche Rassebeschreibungen Du liest und bei welchen Züchtern Du Dich informierst. Tatsache ist: Kein Bichon Bologneser muss oder darf geschoren werden. Ansonsten sind deren Halter einfach zu faul diesen regelmässig zu bürsten. Ich denke Du meinst den Bichon à poil frisé, dieser benötigt den regelmässigen Schnitt, damit er sein typisches teddyhaftes Aussehen behält. Aber auch dieses kann man selber erlernen. Genauso ist es beim Powder Puff, um sein elegantes Aussehen zu erhalten, schort man sein Gesicht und Hals. Auch dies machen wir selber. Wenn nicht, läuft er halt ungeschoren durch die Gegend. Gebadet wird nur nach Bedarf aber das Fell beider Rassen bedarf einer intensiven Pflege durch tägliches Bürsten. Wer diese Arbeit scheut, sollte sich keine solchen Hunde antun. Für beide Rassen gilt, Bewunderung und Komplimente sind an der Tagesordnung.
Ansonsten begegnen uns viele Rassen, die „dank Hundesalons verunstaltet“ werden. So, dass man nur noch unschwer erkennen kann, welcher Rasse sie eigentlich angehören. Dabei ist es nicht einmal besonders schwierig, ihre Haarprachten zu pflegen - nur eben sehr zeitaufwendig.
Was die sogenannten Hundenannys aus dem TV betrifft. Nein, gegen die habe ich allgemein nichts. Im Gegenteil ich finde es genial wie diese (für mich bekloppte) Hundehalter auf den richtigen Weg führen. Einziger Zweifel dabei bleibt, ob dies tatsächlich in so kurzer Zeit jeweils möglich ist.
Zu Agility und Dogdance schrieb ich schon dass unsere Hunde und auch wir riesen Spass haben und viel lernen. Nein, einem Hundeclub müssen wir auch dadurch nicht angehören. Wir treffen und tauschen Erfahrungen aus zwischen Mitgliedern, Züchtern und Ringrichtern des schweizerischen und deutschen Keinhundeclubs. Diese Züchter-, Halter- und Richtergemeinschaft hilft bei Fragen und/oder evtl. Problemen jeweiligen Kleinhundehaltern m.E. wesentlicher besser, als dies eine allgemeine Hundeschule oder wie sie sich auch immer nennt, vermag.
Mfg Shamiro