Schleppleine, ab wann?

ich denke, das ist schon von welpe zu welpe verschieden! bei windhunden sagt man, dass sie mit 1.5, 2 jährig in dem dreh mal anfangen zu jagen. bei venia hab ich mit 14 wochen schon ganz ganz klare ansätze gesehen und mit 6 monaten ging sie mir einem reh nach.
sie hat sich allerdings sonst sehr gut an mir orientiert, deshalb war sie als welpe eigentlich wenig an der schleppe, als junghund dafür dann schon...

beim zukünftigen welpen lasse ich das auf mich zukommen, hätte ich allerdings ein exemplar das gar nicht auf mich achtet, würd ich sicher auch eher früher als später zur schleppe greifen...

 
Nun, es gibt leider nicht wenige Leute, die der Versuchung erliegen und den Hund an der Schleppe zu sich angeln, um den Rückruf "durchzusetzen".

In verkehrsreichen Gebieten muss ein Welpe natürlich gesichert werden - meine Welshies waren die ersten Welpen, die von Anfang an AUCH an der Leine geführt wurden. Da habe ich volles Verständnis, grad auch nach dem Unfall mit Harley. Aber für mich ist Freilauf für einen Welpen absolut notwendig, und dafür würde ich notfalls auch Auto fahren. Der Radius ist ja mit 3 Monaten auch noch nicht riesig, da braucht man kein gigantisches Feld oder riesigen Wald. Ich konnte meinen Welpen Freilauf 2 Minuten entfernt vom Haus ermöglichen, bin aber trotzdem ca. 2x die Woche rausgefahren an unfrequentierte Waldränder, um ihnen Erkundungen zu ermöglichen, natürlich gemeinsam mit mir. Da kann man dann auch entspannt auf die passenden Momente warten, um erwünschtes Verhalten zu bestärken, und dem Welpen auch zeigen, dass Kooperation sich lohnt. Ein gut veranlagter Spaniel hat schon eine gewisse Selbständigkeit, und er sollte ein ausgeprägtes Erkundungsverhalten zeigen. Das sollte er auch ausleben dürfen - muss ja nicht täglich sein. Bei ihm wird die Orientierung am Menschen auch nie so aussehen wie bei einem Hütehund - er wird seinen Menschen trotzdem im Auge behalten, auch wenn es nicht unbedingt so aussieht. Ich habe jede freiwillige Kontaktnahme bestätigt, aber nicht darauf bestanden, dass er zu mir kommt.

Das Problem mit der Schleppleine ist, dass die wenigsten Leute es fertigbringen, sich so zu verhalten, als ob sie gar nicht am Hund dran wäre. Ich nehme mich da nicht aus. Das andere Problem ist, dass sie für den halter zur Krücke werden kann. Das meine ich jetzt nicht auf Romaine bezogen, sondern ganz allgemein. Ein gelungener Rückruf ohne Netz trägt auf beiden Seiten wesentlich mehr zur Vertrauensbildung bei, als einer an der Schlepp. Hat man die Schlepp nur temporär wenige Wochen im Einsatz (so wie mit Harley) ist das kein Problem, bei langem und ständigen Einsatz kann es eins werden. Drum finde ich: so viel wie nötig, aber auch so wenig wie möglich.

Wenn Sherlock schon so früh eine ausgeprägte Spurveranlagung zeigt, würde ich baldmöglichst anfangen, ihm erlaubte Alternativspuren zu zeigen. Splash ist ja auch sehr früh direkt auf Wildfährten gegangen. Ich habe ihm dann erst im Garten, später auf ruhigen Wiesen und Waldrändern kurze Futterschleppen gezogen, die ihn dann zu einer seiner Mahlzeiten geführt haben. Angefangen mit 6 m geradeaus mit Rückenwind (damit er das Futter nicht schon am Start riechen konnte), langsam gesteigert und ein Bogen oder stumpfer Winkel rein. Das hat wunderbar funktioniert, hat ihm Spass gemacht, und lässt sich später beliebig ausbauen.

 
Der Radius ist ja mit 3 Monaten auch noch nicht riesig, da braucht man kein gigantisches Feld oder riesigen Wald. Ich konnte meinen Welpen Freilauf 2 Minuten entfernt vom Haus ermöglichen, bin aber trotzdem ca. 2x die Woche rausgefahren an unfrequentierte Waldränder,
Es gibt Hunde, da ist bereits mit 3 Monaten der Radius schon sehr gross.
Freilauf an einem unfrequentierten Waldrand wäre mir viel zu gefährlich. Gerade dort springt so schnell ein Reh hervor, und weg ist der Hund.

 
Freilauf hat er auf einem ausrangierten Sportplatz, der ist riesig und an 2 Seiten sogar mit Zaun gesichert. Dort hatte ich aber mit keinem Hund je Probleme, da es der "Wir-machen-was"-Platz ist und sie dann voll bei mir sind.

Für die kleinen Gassirunden mit Vorwärtsbewegung werde ich ihm nun die Schleppe montieren, geh morgen ins Qualipet. Dann kann ich mehr Sicherheit gewinnen mit ihn und er kann trotzdem erkunden gehn. Eingeholt hab ich ihn heute einmal im Reflex als er wie eine Statue da stand als ein andrer Hund ihn anfeilte. Ich hab an der Flex gezogen, sobald er aber auf mich aufmerksam wurde, ist er zu mir gekommen und so konnte ich ihn belohnen. Das ist eben das Doofe an der Flex, es verleitet zu solchem Mist. Ich brauchte sie bei Harley nur an Militarys oder im Naturschutzgebiet.

@Labinchen: das hat bei Harley nix gebracht. Nase auf den Boden und die Spaniel haben dich gleich, ohne gross in Angst zu geraten ^^

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@Mezzo: das mit der Arbeit denk ich auch... Mein Freund möchte mit ihm ja eh die Schweisshundeprüfung machen. Vlt sollte er wirklich schon damit anfangen...

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Dies praktizierte ich bei Tabasco auch. Nur war es für ihn von Beginn weg kein Thema, wenn er mich aus den Augen verlor, weil er mich immer - auch wenn ich noch so gut versteckt war - fand. Er bekam es überhaupt nie mit der Angst zu tun, wenn er plötzlich alleine auf weiter Flur da stand. Er kehrte um, suchte mich, fand mich und gut war's..
Jason lässt grüssen :D Der schaute auch jeweils nur kurz in den Wald hinein und fand: Ah ja, da steht sie ja, dann kann ich weiter mein Ding machen". Nichts von wegen Panik oder Unsicherheit :evil:
Bei Jason als Welpe habe ich die Schleppleine vor allem für seine Sicherheit eingesetzt, denn hier gibt es viele Wege auf denen auch Radfahrer unterwegs sind - so konnte ich ihn jeweils rechtzeitig stoppen bevor er vor ein Rad lief (das Stoppkommando kam erst viel später). Daneben hat es mir auch Sicherheit an den Flüssen gegeben.

Beim Jungspund war es dann weniger das Jagdthema, als andere Menschen und Hunde, die sehr interessant waren - er kam zwar immer, wenn man ihn rief...aber je nachdem erst, wenn er den anderen Hund oder Menschen begrüsst hatte. Auch hier hat mir die Schleppleine gute Dienste getan und später dann auch bei gezielten Themen-Training. Die Schleppleine hat auch geholfen, dass wir das Leinelaufen an der kurzen Leine gut aufbauen konnten.

Denn grössten Teil lief er aber wie heute frei.

Und richtig ist, die Schleppleine ist nicht dazu gedacht, den Hund damit einzuholen, wenn er findet, dass er gerade mal auf taub schalten könnte. Aber der Hund selber hat auch keine Chance, sein Ding weiter zu machen. Von dem her würde ich es bei einem Hund wie Jason immer wieder so machen. Und er hat auch zu keinem Zeitpunkt die Verknüpfung gemacht - Leine dran oder weg.

Als Schleppleine habe ich ein einfaches Seil aus dem Baumarkt verwendet:

erlen2.jpg

leine.jpg

Moni

 
@Mezzo: das mit der Arbeit denk ich auch... Mein Freund möchte mit ihm ja eh die Schweisshundeprüfung machen. Vlt sollte er wirklich schon damit anfangen...
Ganz klar; Ja!

Auch damit der kleine schnell lernt was Arbeit ist und was Freizeit ist.

 
Danke für die Bilder Moni. Jason war ja richtig :love: . Hab mir nun ein 6mm dickes 10m Seil gekauft und nähe heute den Karabiner dran! Danke für den Tipp!

 
Gern geschehen :)

Und ja, das war er bzw. ist es immer noch :) :love:

Uii, 10 Meter :shock: Kommst du mit dieser Länge gut klar?

Moni

 
Dann würd ich's auf der Länge lassen.

Für mich selbst habe ich festgestellt, dass mir 6-8 Meter gut liegen und ich darüber nur noch ein Gnusch mache.

Moni

 
Ich habe auch so Seile vom do it M. Eins davon ist deeeeeeehnbar, was den Vorteil hat, dass wenn ich in Versuchung komme, Hundi damit korrigieren zu wollen, erst mal noch "das Dehnbare" als Puffer wirken kann :p Nachteil: Hundi kommt evtl trotzdem dort an, wo es eigentlich nicht hin sollte.

Ich habe darum das dehnbare Schleppiseil vorallem dann im Gebrauch, wenn ich chilen will und Hundi "frei/Pause" hat. Dieses Dehnseil habe ich zu Beginn 10m lang gehabt. Da es aber gut 1/3 dehnbar ist, habe ich es inzwischen auf 6m gekürzt. Mit den restlichen Metern habe ich mir "Dämpfer/Puffer" für die Flexi und die "starre"" Schleppi genäht. Angenehm für Hundi und meine Arme, weil diese Dämpfer das gröbste Abfangen, falls Lexi vor mir was Jagiges sieht und volle Pulle bis ans Leinende springt :p Was zu Beginn täglich mehrmals vorkam. Heute nur noch ganz selten, jup...

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Heute war Sherlocks erster Schleppitag. Es funktionierte schon viel besser, da ich auf dem Feld auch mal Haken schlagen konnte und er auf MICH schauen musste und nicht umgekehrt. Sobald er eh auf mich aufmerksam wurde hab ich gekreischt und bin in die Hocke und habe ihn angefeuert beim Kommen (zum Glück sah mich niemand ^^).

In der Praxis hab ich ihn schon mal auf den Futterdummy heiss gemacht. Dort hat er ihn heiss geliebt und auch schon apportiert :) .
Den findet er ansatzweise auch draussen spannend, das wird jetzt einfach ausgebaut. Fressen will er aber nix. Seine Belohnung ist eher ein kurzes knackiges Spiel und dann direkt wieder rumstöbern. Das kann sich ja aber noch ändern; Harley frass anfangs draussen auch NIX!

Hier eine kurze nichts sagende Sequenz; sobald er sich zum K... gesetzt hat, hab ich abgestellt um euch meine Lobesarie zu ersparen^^