Hallo nati
Erzähl etwas mehr über ihn. Wo stammt er her, Direktimport aus Andalusien? Ausbegildet, auf spanische Reitweise hier oder in seiner Heimat? Reitet ihr ihn auch in dieser Weise? Befasst Du Dich deshalb intensiv mit dem Reiten aus der Körpermitte? Passend zu ihm, gesattelt mit einem Vaquero-Sattel, -Zaum und Schabrakke? Hengst oder nach unseren Haltungen passender, ein Wallach geworden?
Als schöner empfinde ich, wenn seine Mähne nicht zu etlichen einzelnen Zöpfchen geflochten würde, sondern zu je einem Zopf. Links und Rechts je nach seiner Mähnenhaardichte, ansonsten auch nur zu Einem, entlang der Mähne bis zum Widerrist, evtl. noch dazu ein eingeflochtenes Band. Ebenso kunstvoll der Schweif verflochten für imponierende Eindrücke von Zuschauern. Eine offen wehende lange Mähne ist sicher auch was wunderschönes, hat bei mir den Nachteil, dass sie mich beim Nachgreifen der Zügel hindert.
Was mich weniger erfreut, ist der Verdacht auf Druse, denn die ist hochgradig ansteckend. Ich hoffe, dass er von den gesunden Pferden getrennt ist.
Ich mag diese Pferderasse allgemein auch sehr und geniesse es stets sie in ihrer Heimat in der spanischen Reitweise reiten zu können. Ihr Charakter ist grossartig, leider nach meinem Geschmack etwas zu klein und zu wenig Raumgriff durch ihre meist (noch) hohen Knieaktionen. Sicher aber ein tolles Pferd für Liebhaber ohne grosse sportliche Reitambitionen, die nun nach langer Auszeit durch die damals eingeholte Pferdeseuche durch Zebras für den Zoo endlich wieder exportiert werden dürfen. Barockreiten ist zur Zeit im deutschsprachigem Raum auch gross im Kommen und es gibt dadurch auch vielmehr Startmöglichkeiten, sich unter Gleichgesinnten zu messen.
Allgemein zur P.R.E. und Andalusien:
Wir sind alle Jahre anfangs Mai zu Gast bei einem Züchter in der Nähe von Jerez und reiten mit seinen Hengsten zur Feria del Caballo. Stuten werden in Andalusien nicht geritten, diese dienen eher nur zur Zucht und allgemein für einen stolzen Spanier unwürdig diese Reiten zu müssen. Hengste werden selten kastriert und wenn, dann höchsten für den Reittourismus. Diese Feria sollte jeder Freund der P.R.E., einmal in seinem Leben gesehen haben und mitreiten an den täglichen Pferdeparaden.
Allgemein aber gehen die Spanier nicht gerade zimperlich um mit ihren Pferden und wir haben viele Pferde gesehen mit tiefen Wunden, entstanden durch den üblichen spanischen Kandarrenzaum und/oder Beinfesseln.
Wer einen P.R.E. kaufen möchte, sollte selber nach Andalusien reisen und sich in den abgelegenen Dörfern (fern vom üblichen Tourismus) nach seinem Traumpferd umsehen. Dort laufen auch schönste und demnach günstigste Pferde frei rum. Jene, welche von Händler importiert werden oder auf den vielen Reitfincas zu kaufen sind, werden viel zu teuer an den Interessenten verkauft, oft auch noch mit falschen Papieren.
Mfg Shamiro Fernandez
(der nicht wie evtl. vermutet aus Andalusien stammt sondern mit argentinischen Pferden aufgewachsen ist)