Katzen, Enten, Tauben, Spatzen ignorieren

labinchen

Erfahrene Benutzerin
04. Mai 2011
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Gus ist ja noch ganz jung und unerfahren mit den obgenannten Tieren, da wir entweder auf der Riederalp waren oder das Wetter hier derart scheusslich war, dass wir ihnen kaum begegnet sind.

Nun möchte ich mal fragen, wie ihr die ersten Annäherungen angeht.

Kennenlernen ist ja eins, aber am Ende sollte der Hund diese Tiere nicht mehr beachten.

Ich freue mich auf eure Tipps!

 
Ich habe bei allen Hunden die bei mir eingezogen sind einfach erst mal gar nichts gemacht und bin ganz natürlich und selbstverständlich an alle Tiere rangegangen. Man merkt ja dann bald, wie jagdlich motiviert ein Hund ist udn wenn die Motivation da ist auf welche Tiere dass sich diese fokussiert.

Dass ein Junghund mal einem Vogel o.Ä nachspringt ist ja auch völlig normal und ich glaube je mehr Theater dass man darum veranstaltet, desto aufmerksamer wird der Hund darauf.

 
Dass ein Junghund mal einem Vogel o.Ä nachspringt ist ja auch völlig normal und ich glaube je mehr Theater dass man darum veranstaltet, desto aufmerksamer wird der Hund darauf.
Hab ich auch das Gefühl ... dazu kommt, dass sich hier eh kein Erfolg einstellt, Hund rennt Vogel nach, Vogel fliegt auf, Spiel vorbei. Kea wurde das ziemlich bald zu langweilig. Und je mehr ich anfangs versuchte zu korrigieren, desto mehr fand sie es wahnsinnig lustig. Ist wie mit Pferdeäpfel fressen, seit es mir einfach wurscht ist, lässt sie das Zeug liegen. 

 
Oder man unterschätzt es, so wie ich... Als Jaro damals den ersten Vögeln nachgehüpft ist, dachte ich mir auch nichts dabei. Inzwischen weiss ich, dass ich DA hätte einsetzen müssen... Und nicht erst als es schon so toll war, dass man die Viecher über hunderte Meter verfolgen muss :-( Also von daher stimmt die Aussage mit dem Tamtam drum machen für uns zumindest nicht. Ich hätte das Vögeljagen ernster nehmen sollen...

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Jap, ich kenne auch eine Kandidatin, die das beim Welpen immer super lustig fand und heute einen echten vogelwahnsinnigen Hund hat. Ich habe es bei Cleo ein paar Wochen lang zugelassen und ab dann unterbunden und tue das auch heute noch. Früher war sie an der Schleppleine gesichert und heute reicht ein einfaches "Nein".

 
naja, katzen sind für mich eine ausnahme von den genannten tieren. alle andern hab ich beim welpen auch nicht gross beachtet, allerdings auch in keinster weise geförder (zulassen im eigentlichen sinn ist schon fördern für mich), sondern das welpi abgelenkt, abgerufen, genau in dem moment was spannendes gemacht. was ich aber auch nicht tun würde: sie die tiere nicht anschauen lassen. meine durften meine katzen "anfassen", meine kaninchen... heisst noch immer nicht, dass sie dann diese tiere draussen nicht jagen, aber immerhin lernen sie sie so kennen. dasselbe hab ich mit pferden, kühen und andern tieren gemacht. so haben wir heute, bis eben auf die katzen und natürlich das wild keine probs und selbst bei katzen sind wir auf diese art recht weit gekommen. für einen führhund würd es wohl nicht reichen, aber das sind ja auch andere rassen.

ich würd den welpen eher bewusst damit kontakt aufnehmen lassen, also zb. ruhig irgenwo sitzen wenn es grad wo viele enten hat und ihn schauen lassen, ebenso bei vögel auf dem feld. und geht er hinterher, hab ich wie gesagt abgelenkt. bei mir passierte "zufälligerweise" immer genau in so einem moment etwas ganz tolles.

das mit dem einfach sein lassen, kann wirklich nach hinten los gehen. nastassja fing kurz nach dem einzug der beiden andern ein, mal eine krähe zu jagen. davor zeigte sie null jagdinteresse. ergo dachte ich, ok mal eine krähe, die kriegt sie ja eh nicht... es endete da, wo sie mir wegen einer solchen krähe 100 m auf eine 80er strasse zudonnerte und drüberhinaus. da wusste ich, ich muss was tun. war dann zum glück leicht, aber hätte sie schon als welpe angefangen, sähe die sache wohl anders aus.

 
bei meinem border Welpen war ich am anfang sehr streng...

da wurde jedes fixieren hinterher wollen sofort abgebrochen. sogar intensives schnüffeln... alles.

sehr viele impulskontroll Übungen... nie wurde was geschmissen und sie durfte einfach hinterher. (nur auf mein Kommando hin)

heute habe ich einen recht angenehmen Hund :-D

den ich auch mal auf krähen schicken kann :wink:   (superbelohnung)

heisst sie sieht die krähe und fängt an zu fixieren (kurz) schaut dan mich an und ich sage ja ,,go,, oder nein. :cool:

aber es kommt auch immer auf den einzelnen Hund an.

die arbeit an den schafen hat uns natürlich auch geholfen soche Sachen zu trainieren. (auch hatte ich selber laufenten) :wink:

 
Hab ich auch das Gefühl ... dazu kommt, dass sich hier eh kein Erfolg einstellt, Hund rennt Vogel nach, Vogel fliegt auf, Spiel vorbei. Kea wurde das ziemlich bald zu langweilig. Und je mehr ich anfangs versuchte zu korrigieren, desto mehr fand sie es wahnsinnig lustig. Ist wie mit Pferdeäpfel fressen, seit es mir einfach wurscht ist, lässt sie das Zeug liegen. 

Ist in der Regel nicht schon das hinterher rennen eine Belohnung?

Kommt glaub auch wahnsinnig auf die Rasse drauf an. bei Jagdlichen Rassen würde ich eher abbrechen als bei anderen. (also mit Vögeln, Mäusen etc)

Bei Lilo ist schon eher das Problem, dass für sie schon das "hetzen" eine Belohnung ist - deswegen darf sie (zumindest in der theorie) keinem Tier nachrennen (wobei auch "nur" Katzen / Kleintiere wirklich spannend sind). 

Ich bin jetzt daran, sie einfach fürs ruhig sein zu belohnen

Meine dabei nicht die Lautstärke sondern generell ;)  

 
Ich würde Gus auch bewusst schauen lassen, wenn er es von sich aus möchte, indem ich mich irgendwo mit ihm hinsetze, wo es diese Tiere hat.

Je nachdem wie er reagiert, würde dann mein weiteres Vorgehen aussehen.

Schaut er sie nur kurz an und wendet er sich von sich aus wieder anderen Dingen zu, würde ich dies entweder gar nicht gross beachten oder allenfalls mit einem leisen Lob bestätigen.

Findet er sie hingegen sehr spannend, würde ich ihn für jedes ruhig Bleiben ruhig bestätigen und dieses mit der Zeit immer mehr Ausschleichen. Dies mit dem Ziel, dass er langfristig nicht mehr gross darauf reagiert.

Ein Nachspringen wollen würde ich mittels Leine und je nach Typ mit einem Unterlassungswort unterbinden.

Bei Jason als Welpe /Junghund bin ich oft einfach stehen geblieben, wenn er wieder einmal wegen einer Taube in die Leine gesprungen ist und habe ihn gelobt, sobald er ruhig war und sich wieder auf mich einlassen konnte. Wichtig war mir dabei immer, das wir ruhig aus diesen Begegnungen gehen konnten, damit er diese Ruhe und nicht die Aufregung für die nächste Begegnung in Erinnerung behielt.

Später habe ich mit ihm auch die Anzeige der Vögel aufgebaut.

Bei ihm wäre das nicht Beachten auch kontraproduktiv gewesen, da das Aufscheuchen und in Bewegung halten, genügend motivierend war. Sind die Tiere jedoch sitzen geblieben, waren sie nicht spannend (Ausnahme Katzen, da hier noch eine gewisse Unsicher dazu kam)

Heute darf er als Belohnung ab und zu auch mal ein paar Krähen aufscheuchen. Diese Belohnung war aber erst mit etwa 4 Jahren möglich. Vorher hat es ihn zu sehr angestachelt und er interessierte sich anschliessend wieder mehr dafür.

Wichtig ist einfach zu beachten, dass das richtige Jagdinteresse in der Regel erst mit 6-8 Monaten erwacht und dann noch einmal mit ca. 18 - 24 Monaten noch einmal intensiver gezeigt werden kann. Von dem her kann es sein, dass Gus sich heute vielleicht noch gar nicht so sehr dafür interessiert, aber in 2-3 Monaten dann nochmals anders reagiert.

Moni

 
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Danke für eure Beiträge.

Ich habe bei allen Hunden die bei mir eingezogen sind einfach erst mal gar nichts gemacht und bin ganz natürlich und selbstverständlich an alle Tiere rangegangen. Man merkt ja dann bald, wie jagdlich motiviert ein Hund ist udn wenn die Motivation da ist auf welche Tiere dass sich diese fokussiert.

Dass ein Junghund mal einem Vogel o.Ä nachspringt ist ja auch völlig normal und ich glaube je mehr Theater dass man darum veranstaltet, desto aufmerksamer wird der Hund darauf.
Normal, das ganz bestimmt, aber nicht erwünscht.

Grundsätzlich lasse ich meine Welpen nicht jagen, weder Jogger noch Velofahrer, Kinder, Bälle, Vögel, Katzen, Enten, Autos.

Auch tanzendes Laub lasse ich sie nicht fixieren und jagen. Sie müssen sitzen, ich werfe Laub hoch und gebe sie gleichzeitig 'frei'.

Einzige Ausnahme sind die unzähligen Heuschrecken, die in den Bergen gebietsweise in Unmengen auftreten, da wandere ich weiter und lasse die Hunde gewähren bis ihnen ganz sturm ist.

Ich scanne die Umgebung und leine ihn (vorerst noch) an, sobald sich etwas Spannendes auftaucht.

Mit den Joggern ist es mittlerweile so, dass es genügt, ihn zu mir ins Sitz zu nehmen und ihn mit einem Spielchen, Lobwort oder 'frei' zu belohnen, sobald er sich - nachdem der Jogger uns gekreuzt hat - wieder mir zuwendet.

... Hund rennt Vogel nach, Vogel fliegt auf, Spiel vorbei. Kea wurde das ziemlich bald zu langweilig....
Da hast du einfach Glück mit deinem Hund :)

Oder man unterschätzt es, so wie ich... Als Jaro damals den ersten Vögeln nachgehüpft ist, dachte ich mir auch nichts dabei. Inzwischen weiss ich, dass ich DA hätte einsetzen müssen... Und nicht erst als es schon so toll war, dass man die Viecher über hunderte Meter verfolgen muss :-( Also von daher stimmt die Aussage mit dem Tamtam drum machen für uns zumindest nicht. Ich hätte das Vögeljagen ernster nehmen sollen...
Jap, ich kenne auch eine Kandidatin, die das beim Welpen immer super lustig fand und heute einen echten vogelwahnsinnigen Hund hat. Ich habe es bei Cleo ein paar Wochen lang zugelassen und ab dann unterbunden und tue das auch heute noch. Früher war sie an der Schleppleine gesichert und heute reicht ein einfaches "Nein".
Genau, ich denke mir auch, dass ich es zu Beginn kontrollieren muss. Denn als Führhund im Freilauf darf er nicht jagig sein.

... Ich würd den welpen eher bewusst damit kontakt aufnehmen lassen, also zb. ruhig irgenwo sitzen wenn es grad wo viele enten hat und ihn schauen lassen, ebenso bei vögel auf dem feld. und geht er hinterher, hab ich wie gesagt abgelenkt. bei mir passierte "zufälligerweise" immer genau in so einem moment etwas ganz tolles. ...
Ja, so werde ich das wohl machen. Am besten, wenn der Welpe müde ist, dann fallen ihm vielleicht die Augen zu :nug   .

 
bei meinem border Welpen war ich am anfang sehr streng...

da wurde jedes fixieren hinterher wollen sofort abgebrochen. sogar intensives schnüffeln... alles.

sehr viele impulskontroll Übungen... nie wurde was geschmissen und sie durfte einfach hinterher. (nur auf mein Kommando hin)

heute habe ich einen recht angenehmen Hund :-D ...
:up Gratulation zum recht angenehmen Hund :) !

Gus apportiert ja fürs Leben gerne, da kann ich beliebig variieren mit warten lassen und Spielzeug werfen oder es verstecken gehen, zurückkommen und ihn freigeben. Das klappt schon und ist hilfreich.

Da kann ich auch noch steigern mit der Attraktivität des Spielzeugs, mit der Distanz des Hundes zum geworfenen Spielzeug und mit meiner eigenen Angeregheit etc.

Ist in der Regel nicht schon das hinterher rennen eine Belohnung?

...

Ich bin jetzt daran, sie einfach fürs ruhig sein zu belohnen

Meine dabei nicht die Lautstärke sondern generell ;)
Ja, hinterher zu rennen ist belohnend.

Das Unaufgeregtsein belohne ich auch. Ich versuche überhaupt, sein adäquates Verhalten oft zu loben.

 
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hinterherrennen kann derart belohnend sein, dass man als hund die katze 5 m vor einem völlig in ruhe lässt, wenn es 50 m weiter weg eine andere hat...

meine jagen einzig und allein aus diesem grund, denn am töten sind sie null interessiert.

 
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... Schaut er sie nur kurz an und wendet er sich von sich aus wieder anderen Dingen zu, würde ich dies entweder gar nicht gross beachten oder allenfalls mit einem leisen Lob bestätigen.

Findet er sie hingegen sehr spannend, würde ich ihn für jedes ruhig Bleiben ruhig bestätigen und dieses mit der Zeit immer mehr Ausschleichen. Dies mit dem Ziel, dass er langfristig nicht mehr gross darauf reagiert.

Ein Nachspringen wollen würde ich mittels Leine und je nach Typ mit einem Unterlassungswort unterbinden.

Bei Jason als Welpe /Junghund bin ich oft einfach stehen geblieben, wenn er wieder einmal wegen einer Taube in die Leine gesprungen ist und habe ihn gelobt, sobald er ruhig war und sich wieder auf mich einlassen konnte. Wichtig war mir dabei immer, das wir ruhig aus diesen Begegnungen gehen konnten, damit er diese Ruhe und nicht die Aufregung für die nächste Begegnung in Erinnerung behielt. ...
Stilles Lob, das ausgeschlichen wird, genau.

Leine dran, klar.

Deinen letzter Satz finde ich treffend! Unbewusst habe ich das so gehandhabt, bewusst wird mir jetzt, dass ich mir diese Zeit wirklich nehmen muss! Ach, ich merke, wie hilfreich und motivierend es für mich ist, mich mit euch auszutauschen.

...  Wichtig ist einfach zu beachten, dass das richtige Jagdinteresse in der Regel erst mit 6-8 Monaten erwacht und dann noch einmal mit ca. 18 - 24 Monaten noch einmal intensiver gezeigt werden kann. ...
In den letzten Jahren habe ich einige Male Zufalls-Mitspazierbekanntschaften urplötzlich verlassen, wenn ich erkannte, dass der Hund jagig war.

 
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In den letzten Jahren habe ich einige Male Zufalls-Mitspazierbekanntschaften urplötzlich verlassen, wenn ich erkannte, dass der Hund jagig war.
Ja, bei mässig interessierten Langeweile- und Gelegenheitsjägern spielt das Lernen am Vorbild eine sehr grosse Rolle, und das sollte verhindert werden. Und mehr dürfte bei Allschwiler-Labradors echt rar sein. "Jagig" sind Hunde aus vielerlei Gründen, spielt für die unerwünschte Vorbildfunktion keine Rolle. Aber wenn das wirklich tief in den Genen, und also auf der Festplatte sitzt, braucht es keine Vorbilder, da reicht das Beutetier als Auslöserbzw dessen Geruch. Aber bei den meisten Hunden ist es "nur" der undifferenzierte Bewegungsreiz, der als Auslöser des Jagdverhaltens dient. Und da kann man super mit den erwähnten Ansätzen gegensteuern. Wichtig finde ich, dass dem Hund nicht die Wahrnehmung und somit die Auseinandersetzung mit dem Reiz "Tier xy" verboten wird. Das erhöht oft das Interesse daran.....

 
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... Wichtig finde ich, dass dem Hund nicht die Wahrnehmung und somit die Auseinandersetzung mit dem Reiz "Tier xy" verboten wird. Das erhöht oft das Interesse daran.....
Genau so mache ich ja ein fades Spielzeug spannend - indem ich es nur kurz zeige, belebe, mich emotional engagiert zeige, den Hund nicht ranlasse und im Nu wieder verschwinden lasse, um es später wieder kurz auftauchen zu lassen und damit erneut die Neugierde des Hundes wecke.

 
Normal, das ganz bestimmt, aber nicht erwünscht.

Grundsätzlich lasse ich meine Welpen nicht jagen, weder Jogger noch Velofahrer, Kinder, Bälle, Vögel, Katzen, Enten, Autos.

Auch tanzendes Laub lasse ich sie nicht fixieren und jagen. Sie müssen sitzen, ich werfe Laub hoch und gebe sie gleichzeitig 'frei'.

Einzige Ausnahme sind die unzähligen Heuschrecken, die in den Bergen gebietsweise in Unmengen auftreten, da wandere ich weiter und lasse die Hunde gewähren bis ihnen ganz sturm ist.

Ich scanne die Umgebung und leine ihn (vorerst noch) an, sobald sich etwas Spannendes auftaucht.

Mit den Joggern ist es mittlerweile so, dass es genügt, ihn zu mir ins Sitz zu nehmen und ihn mit einem Spielchen, Lobwort oder 'frei' zu belohnen, sobald er sich - nachdem der Jogger uns gekreuzt hat - wieder mir zuwendet.
Gut, ich seh das ein bisschen anders, aber meine Hunde werden auch keine Blindenführhunde.

Jagen lasse ich meine Hunde auch nicht, das dürfte klar sein. Die Meinung war nicht, dass man den Hund mal frei lässt und wenn er dann Vögeln nachrennt ihn dies einfach machen lassen. Man sieht ja sehr rasch wie ein Hund gelagert ist. Bei einer Origine z.B. muss ich gar nichts anleinen, warum auch? Die bleibt stehen, schaut sich die Sachen an, auch wenn eine Katze wegrennt bleibt sie an Ort und schaut mich an. Was will ich da jetzt mit einem Vorsorgetheater sie auf die Situation auflüpfen?

Ich lobe sie fürs stehenbleiben, allerdings mache ich auch da keine Action und Brimbim, sondern ganz selbstverständlich. Manches Mal nur stimmlich, manches Mal auch mit einem Leckerchen. Wenns anders ist und der Hund nachrennt, dann kommt bei mir ne Schleppe dran, weil wie schon erwähnt ist bereits das nachrennen selbstbelohnend.

Bei Blättchden nachscannen usw lenke ich jeweils den Hund einfach auf mich um, schnalze mit der Zunge (Aufmerksamkeitssignal), finde etwas am Boden oder was auch immer.

Wenn du ihn hinsetzt und Blätter wirfst, er muss sitzen bleiben, dann geht das für mich unter Impulskontrolle. Ist ja auch nichts Schlechtes, habe ich mit Bällen so gemacht. Es kommt halt immer auf den jeweiligen Hund und seinen Jagdtrieb an, beim einen brauchts nicht viel Korrektur, beim anderen ist schier der halbe Spaziergang Korrektur...

Du kannst dir mal Venia borgen, mir ihr in den Wald gehen und mir nachher erzählen, wie du scannen verbietest, DAS würde mich echt sehr, sehr wunder nehmen...

Edit:

Venia ist ja bekanntlich sehr jagig, und ich hatte starke Bedenken, dass Origine da schnell einsteigt udn abschaut.

Klar ist Origine noch jung und da kommt noch Einiges, allerdings hat sie das Jagige nicht so stark in den Genen wie Venia. Sie orientiert sich draussen rein an mir, interessiert sich nicht wenn Venia jagig ist und findet das total langweilig! Die grundmotivation ist entscheidend vom jeglichen Hund.

Ich denke, wenn Origine erwachsen ist wird es sich so einstellen, dass sie irgendwann ja begreift, was welche Situation bedeutet und dann sicher auch mal auf einen Reiz einsteigen. Dass sie aber nur durch Venia zum pickten jäger wird, da hab ich jetzt überhaupt null  und gar keine Angst, dafür ist die eigenmotivation viel zu klein..

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da kann ich dich einfach beglückwünschen zum gelungenen Handling deiner Hunde.

Mir ist klar, dass es nicht DIE Methode gibt, um Hunde zu erziehen. Erst muss man ja schauen, was der Hund mitbringt und sich danach richten, um die erwünschten Erziehungsziele zu erreichen.

Bei Gus mache ich mir keine besonderen Sorgen, was das Jagen angeht. Dennoch ist viel Arbeit erforderlich, damit er sich am Ende so verhält, wie ich es gern hätte. Und eure kleinen Hinweise, Tricks, Überlegungen helfen mir dabei  :up !

... Du kannst dir mal Venia borgen, mir ihr in den Wald gehen und mir nachher erzählen, wie du scannen verbietest, DAS würde mich echt sehr, sehr wunder nehmen. ...
Ich verstehe nicht, auf welche meiner Aussagen du dich beziehst.

Diese kann es ja nicht sein:

... Ich scanne die Umgebung und leine ihn (vorerst noch) an, sobald sich etwas Spannendes auftaucht. ...

 
nein, ich bezog mich auf untenstehende Aussage udn nehme an, dass das nicht nur für Blätter fixieren gilt.

Ich sehe dies einfach bei einem sehr jagdlich ambitionierten Hunden fast als unmöglich. Je nach dem auf welche Rieze mein Hund reagiert müsste man ja sonst unaufhörlich reagieren. Dazu kommt noch, dass wir zwar das Scannen als solchens unterbinden können, aber die Nase riecht- dies können wir ja nicht unterbinden.

Ich sehe das einfach bei Venia im Wald. Sie weiss natürlich, dass es im Wald Wild hat. Darum ist sie im Wald immer in einer Grundspannung und erhöhter Erregungslage, in der sie sehr schnell die Gegend scannt. Mir bleiben jetzt da verschiedene Varianten, die ich auch versuchthabe: Entweder lenke ich sie dauernd um, beschäftige sie mit Suchspielen, Gehorsamübungen und und und, oder ich "verbiete" das Scannen in dem ich sie dauernd zurechtweise. In beiden Fällen schraubt sie ncoh mehr hoch, die Erregungslage wird nicht abgebaut sondern staut sich, was schlussendlich zur Folge hat dass sie bei der Umlenkung furchtbar hypert und beim "verbieten" meidet.

Ich mache das jetzt bei ihr so, dass sie scannen darf im Wald, sie aber auf Umlenkungssignal für mich ansprechbar bleiben muss. Das heisst, dass ich ihr jetzt da immer ein Gstältli mit Joggingleine anziehe, wo sie auch wirklich nicht an lockerer Leine gehen muss, weil sie das in Erregungslage einfach fast nicht mehr kann. Wir haben jetzt mit dem einen tollen Erfolg erzielt, sie ist erstaunlicherweise nun viel weniger aufgeregt im Wald, kommt von selber sehr schnell runter, so dass sie eigentlich fast nicht mehr zieht une scannt, ausser es geht wirklich grad Wild vor der Nase weg oder sie riecht es ganz nahe...

Ausserdem kommt sie mit dieser Methode viel mehr von selber auf mich zu, bietet an, als das ich auf ihr Jagigsein reagieren muss.

Ich glaube es kommt einfach unglaublich auf den jeweiligen Typen Hund an.

Damals bei Sunny reichte ein harsches Wort, sie begriff dass Mutti jagen nicht schätzt und damit wars für alle Tage gegessen.

Wenns aber so funktioniert kann man sicher sein, dass der Jagdtrieb nicht stark gewesen sein kann;-)

Grundsätzlich lasse ich meine Welpen nicht jagen, weder Jogger noch Velofahrer, Kinder, Bälle, Vögel, Katzen, Enten, Autos.

Auch tanzendes Laub lasse ich sie nicht fixieren und jagen.
 
Hat jetzt zwar nicht direkt mit Gus zu tun, aber gehört iwie doch zum Thema "jagig", darum schreibe ich meine Erfahrungen schnell nieder.

Lexi ist sehr jagig und zwar mit allen Sinnen. Hinzukommt ne Riesenportion Selbstständigkeit.

Ich habe lange diverses aus dem AJT versucht. Stets mit mäsigem Erfolg. Vieles von dem Angebotenen findet Lexi toll. Aber ich muss dann stets was bieten, damit sie bei mir bleibt. Sehr anstrengernd und iwie auch für Lexi nicht optimal, weil sie immer hibbeliger und aufgeregter wird. Kommt hinzu, dass wenn ne arg tolle "jagige Nummer" gefunden wird, diese immer noch alles übertrifft!

So habe ich mal alles umgekrempelt. Ich habe ein paar wenige Orte gesucht, wo Lexi mäuseln und Spuren suchen darf. Dies immer erst nach meiner Freigabe. Inzwischen kann ich sie sogar mitten aus ihrem Mäuseln abrufen. (Es gibt Tage wo ich extra an diesen Orten nur vorbeigehe, ohne dass gejagt werden darf, auch das klappt prima).

Dieses bewusste "hier darfst du jagen" hat bei uns wunder gewirkt. Lexi ist auf den Spaziergängen ansprechbar und auf mich fixierter.

Warum schreibe ich das?

Mir gehts darum, dass manchmal ein Verbot oder "umsverecke" hingebogene Umlenkungen nicht zum gewünschten Ergebnis führen, weil einfach die Veranlagung im Hund derart stark ausgeprägt ist, dass man gegen Windmühlen kämpft.

Dies wird mit ein Grund sein, weshalb keine Jagdhunde als Blindenführhunde ausgebildet werden.

 
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@Idesiree: Ach so! Scannen und Fixieren ist für mich nicht das Gleiche.

Scannen = Rundherum schauen, ob etwas Interessantes auftaucht (das mach ich, um frühzeitig reagieren zu können)

Fixieren = Starrer Blick auf ein Ziel, welches das Interesse geweckt hat

 
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