Gewalt gegen den eigenen Hund

Natürlich sollte man nicht wegschauen, tue ich auch nicht! Aber man sollte sich auch nicht immer und überall einmischen wegen jedem Furz oder meinetwegen wegen jedem Etwas was man vielleicht anders sieht oder anders machen würde.

Mein Fazit: Es wird sich leider viel zu oft in Kleinigkeiten eingemischt (statt mal vor der eigenen Türe zu kehren), aber viel zu selten bei wirlich harten Dingen (nicht nur auf Hunde-Halter bezogen sondern ganz generell). Denn dort trauen sich nämlich die wenigsten, könnt ja für einen selbst gefährlich werden.

*hugh ;)

 
[QUOTE='Desperado77]Ich wollte damit nur sagen, dass wenn wir "Gewalt" anwenden in Form eines Leinenrucks oder den Hund mal zu Boden drücken, dies sehr harmlos ist im Vergleich wie es in der Natur zu und her geht.
[/QUOTE]Und damit ist es in Ordnung? Weil Tiere in der freien Natur beim Kampfs ums Überleben noch viel "heftiger" miteinander umgehen? Das ist nicht dein Ernst, oder? :thumbdown:
Als Mensch habe ich den Hund nicht an der Leine herumzureissen und auch nicht auf den Boden zu drücken- wenn das zwei anständig sozialisierte Hunde untereinander im selben Rudel machen, ist das was anderes- sie sprechen die gleiche "Sprache" gehören der selben Gattung an.

Der Mensch ist kein Hund und erst recht kein Wolf- das lustige ist, der Hund weiss das... nur der Mensch scheint damit noch so seine Probleme zu haben :lalala:

Stell dir man die Situation umgekehrt vor... dem Hund passt etwas nicht, und er schnappt nach deinem Gesicht oder beisst dich weg. DANN wäre das Geschrei gross, obwohl das unter Hunde eigentlich üblich ist....

 
[QUOTE='Silvie]Stell dir man die Situation umgekehrt vor... dem Hund passt etwas nicht, und er schnappt nach deinem Gesicht oder beisst dich weg. DANN wäre das Geschrei gross, obwohl das unter Hunde eigentlich üblich ist....
[/QUOTE]
das tun die hunde ja auch, wenn wir ihre signale nicht beachten. ;) so ganz denke ich nicht, dass hunde wissen, dass wir menschen sind. zumindest meine hunde sprechen mit mir, wie wenn ich ein hund währe! wenn ich ihre signale nicht beachte, könnte es duchaus sein, dass sie mal zuschnappen. aber weil wir menschen schon grundsätzlich anders mit den hunden umgehen wie sie untereinandern mit sich, kommt es logischerweise nur selten zu einer körperlichen auseinandersetzungen.

beispiel: ab und an spiele ich mit snoopy nur mit den händen. er dreht sich dann auf den rücken oder patscht mit den pfoten auf mich ein. dabei benutzt er auch seine zähne, aber sehr sachte. das selbe macht er ja auch mit kim wenn sie spielen! ich wäre sicher, wenn ich im spiel mal richtig grob werden würde, dass snoopy "herumgeben" würde! aber weil ich ein mensch mit zartem hautkleid bin, ist mir meist sein maulspiel zu grob, beende das spiel also schon vorzeitig.

 
Im Grunde ist das natürlich richtig... der Hundekörper kann so eine Gewalteinwirkung ertragen. Das grosse Aber liegt im Kontext. Aggression wird zu Gewalt, wenn der Kontext nicht stimmt: Im Mensch-Hund-Verhältnis geht es nicht um erfolgreiche Vermehrung, Nahrungsbeschaffung um zu Überleben, oder Verteidigung des eigenen Reviers um Ressourcen zu sichern. Auch wenn ich die Idee, mich mal eine Weile vor den hiesigen Volg zu stellen und alle Nahrungskonkurrenten zähnefletschend zu verknurren gar nicht so falsch finde - irgendwie bin ich nie früh genug wach, um frisch gebackenen Zopf abzugreifen. :grumpy:

Das ist ein wichtiger Unterschied, der häufig übersehen wird, weil er eben nichts mit der direkten physikalischen Einwirkung auf den Hundekörper zu tun hat. Beide Aktionen lassen sich aber eigentlich aufgrund des unterschiedlichen Kontextes (neben der Zwischenartlichkeit und der Tatsache, dass der Hund ein domestiziertes Tier ist und kein Wolf) nicht miteinander vergleichen.

 
das tun die hunde ja auch, wenn wir ihre signale nicht beachten. ;) so ganz denke ich nicht, dass hunde wissen, dass wir menschen sind. zumindest meine hunde sprechen mit mir, wie wenn ich ein hund währe! wenn ich ihre signale nicht beachte, könnte es duchaus sein, dass sie mal zuschnappen. aber weil wir menschen schon grundsätzlich anders mit den hunden umgehen wie sie untereinandern mit sich, kommt es logischerweise nur selten zu einer körperlichen auseinandersetzungen.
Sie wissen dass wir keine Hunde sind und das ist das ausschlaggebende. Hunde sind sogar soweit kooperativ dass sie Gesten von uns annehmen und auch nur unsgegenüber anwenden (dieses Lächeln z.B.). Hunde können uns sehr gut lesen, da sie auf Körpersprache geprägt sind und wir Menschen dafür nur gering, da wir aussprechen können was uns stört. Dass Hunde zuschnappen weil man die Signale nicht beachtet ist völlig klar. Was dabei herauskommt wen man die Signale wegstraft, hab ich bei meinem ersten Post hier im Thread beschrieben.

 
Nora Deine ausformulierten Gedanken könnten von mir sein, schon das zweite Mal, dass ich so etwas hier schreiben kann. Ein wirklich großes Kompliment an dieses Forum, dass hier so tolle Diskussionen zustande kommen können! Das spricht wirklich für Euch!

Ich fände es ja schon interessant, warum Dich dieses Thema so sehr beschäftigt. Um Dir den Einstieg vielleicht zu ermöglichen, möchte ich mich hier selber outen.
Bei mir selber wurde genau dieses Thema vor ca. 1em Jahr akut, als ich mich selber nicht mehr im Griff hatte und überreagierte. Zu viele Stressoren kamen zusammen, die durch die Hürden die mein Hund mitgebracht hatte noch potenziert wurden und dann brannte mir die Leitung durch. Ich hatte mich nicht mehr im Griff, war total gesteuert vom ausschießenden Adrenalin und fand keine geeignete Möglichkeit mich aus den Situationen heraus zu bekommen. Nachdenken war nicht mehr möglich, ich war definitiv hilflos und reagierte wie wenn mein Leben davon abhängen würde. Hätte ich daneben gestanden, ich hätte wohl den Tierschutz alamiert... (Dem Tierschutzverein, von dem ich Ragnarson hatte habe ich ehrlich über diese Situationen berichtet. Kurz war ich auch schon davor ihn wieder abzugeben, obwohl ich schon so viel erreicht hatte, mit dem Wissen, dass er dann aber vielleicht keine Chance mehr bekommen würde. Zusammen mit der Tierheimleiterin entschied ich mich dafür, das Ganze durch zu ziehen.)

Hilfe erhielt ich von meinen Kollegen, mit denen ich ehrlich darüber sprechen konnte und gemeinsam suchten wir Möglichkeiten, was sich aber in meiner speziellen Konstellation als äußerst schwierig herausstellte. Kurz danach erfuhr ich meinen ersten und bisher einzigen echten Nervenzusammenbruch. Ich konnte nicht mehr über die Situationen nachdenken ohne selber in Panik zu geraten ohne das Gefühl zu haben irgendetwas zerstören zu müssen.

Nun habe ich mir mit Ragnarson einen Hund geholt, von dem ich mir wünschte, dass er mir meine Grenzen aufzeigt. Ja und das hat er so deutlich gemacht, wie ich es mir nicht hätte erträumen lassen.

Durch die Arbeit an mir selbst, durch die Änderung mancher Einstellungen zum Leben und zu den Anforderungen die ich oft an mich stelle, konnte ich mit viel Mühe lernen gelassener zu werden. Aber auch die Zuhilfenahme einer Kinesiologischen Beratung und die (nicht ganz legale aber sehr hilfreiche) Unterstützung meiner Tierheilpraktikerin die mich behandelte, wurde einiges aufgelöst, was schon lange in mir ruhte und durch meinen Hund zum Vorschein kam. Eine Freundin von mir lernte zusätzlich gerade das Coaching und so versuchte ich auch hierüber an MEIN Problem zu kommen, das mein Hund aus mir zum Vorschein gebracht hatte.

Noch immer arbeite ich täglich an mir selbst, so dramatische Situationen kamen aber seit langer Zeit nicht mehr vor. Immer noch passiert es, dass ich überreagiere und unangemessen handle, aber nicht mehr in der Intensität wie vor einem Jahr. Mein Hund lässt sich davon glücklicherweise nur sehr mäßig beeindrucken und ich lerne mich selber immer besser kennen und neue Strategien auszuprobieren.
Unserem Vertrauen hat es nicht geschadet! Ragnarson weiß meine Emotionen einzuschätzen und hat wirksame Strategien gelernt damit umzugehen. Unser Zusammenleben besteht ja nicht nur aus diesen Elementen, die da so schief gewickelt sind, sondern vor allem aus gaanz vielen Ansätzen des positiv aufgebauten Trainings.


Was ich damit aufzeigen möchte ist, dass selbst unangemessene, schädigende Gewalt am eigenen Hund nicht zwingend mit Bösartigkeit zu tun hat, wie Nora so schön erklärte. Oft entsteht diese Gewalt gerade dann, wenn eine besonders intensive Beziehung zu einem Tier oder auch zu einem Menschen entsteht, denn erst dann kommen diese Emotionen so stark zum Vorschein.
Es ist extrem belastend für das Tier, aber auch für den Menschen, der sich nicht mehr im Griff hat und sich gerne selbst einweisen würde. Meist geht es dabei um eigene innere Hürden und Blockaden, die noch nicht verarbeitet wurden und die durch solche Aktionen zum Vorschein kommen. Glaubt mir, ich habe mich mit diesem Hund ganz neu kennengelernt, habe Züge an mir entdeckt von denen ich nicht gewusst hatte dass sie in mir stecken.

Mit den Erfahrungen die ich da selber gemacht habe, kann ich nun auch solche Situationen draußen ganz anders einschätzen.
Ich will es nicht gut heißen das zu tun, aber ich kann es inzwischen nachvollziehen.

Die Frage die sich mir stellt ist in solchen Fällen, sind die Menschen bereit sich zu erkennen und die Ursache für diese Reaktionen bei sich selbst zu suchen?
Der Hund oder auch jedes andere Tier und auch Menschen sind oft nur der Indikator und das muss man sich eben auch erst mal eingestehen. Wenn man es zu lässt, kann man über die eigenen Reaktionen dem Tier oder auch anderen Sozialpartnern gegenüber wahnsinnig viel über sich selber lernen. Und das ist in jedem Falle eine Bereicherung. Wenn man dann auch noch an sich arbeitet ist es eine Bereicherung für einen selbst und auch für das Umfeld das einen umgibt.


Die Angst so etwas zu erzählen und zu beichten kommt vor allem daher, dass vielfach einfach unrefletkierte Aussagen kommen wie "sowas tut man doch nicht" oder "dafür gibt es keine Entschuldigung" ect.
Ja, dem stimme ich auch voll zu, aber im Normalfall geißeln sich die Personen schon selbst, die sich teils nicht im Griff haben und es hilft einfach nicht da noch weiter zu geißeln. Sinnvoller ist es die Ängste zu erkennen, die evt. dahinter stecken und dieses Verhalten verursachen, darüber zu reden und zum nachdenken anzuregen wie damit umgegangen werden kann.


Soviel erst mal meine Gedanken dazu.
Danke Nora, für diese sehr spannenden und gut ausformulierten Diskussionsbeginn!

Liebe Grüße,
Katrin

 
Erstmal, super Beiträge habt ihr hier geschrieben :thumbsup:

Ich kann mich nicht so gut ausdrücken, aber probiere es mal.
Ich finde es sehr schwierig, Gewalt zu definieren.
Ich merke es bei meinen, bei Lindo reicht ein kscht und er guckt mich an, Vagabondo dreht da nicht mal den Kopf.

Ich gebe es zu, früher reagierte ich oft falsch, vor allem bei meinem einen früheren Hund.
Ich schäme mich sehr dafür heute. Ich habe ihn niemals geschlagen oder so, aber mich total falsch verhalten.
Ich war hilflos und wurde teilweise so sauer, das ich meine Emotionen nicht mehr unter Kontrolle hatte :(

Ein Beispiel: Er neigte dazu, abzuhauen, einfach so. Wenn ich dann schon nen schlechten Tag hatte, und er machte das, brüllte ich mega in der Gegend rum, war auf 180 und kam nicht mehr runter.
Heute tut mir das soo leid :(
Ich arbeite sehr an mir, das ich auch wenn etwas total schief läuft, ich wieder runter komme.
Muss aber auch sagen, das wenn ich merke, das ich heute absolut schlecht drauf bin oder so, ich einfach meine Hunde an der Schlepp lasse, und einfach mal nur spazieren gehe, ohne gross was mit den Hunden zu machen.
Das kommt nicht oft vor, aber wenn ich so nen Tag habe, ist dass das beste was ich machen kann.

Was den Leinenruck angeht, der bringt meist nix, aber auch ich habe schon instinktiv leicht geruckt. Also nicht den Hund zu mir gezogen, sondern einfach die Leine ein wenig angespannt.
Das habe ich von früher noch so dermassen intus, das er mir manchmal passiert und ich erst danach merke, was ich da gemacht hab.
In der Huschu in der ich früher war, wurde leider auch die alte Schule praktiziert: anschreien, auf den Rücken drehen, Schnauzengriff, Würger usw.
Davon habe ich aber längst nicht alles gemacht, aber z.b. auf den Rücken drehen habe ich auch gemacht ab und zu :( Der Trainer hatte gesagt ich solle das so machen und ich dachte ja wenn der das sagt..
Zum Glück hat mich dann mal ne HH darauf hingewiesen das es auch anders geht, aber ich schäme mich heute noch dafür, wie ich früher war :(

Ich hoffe ich habe mich nicht zu nebulös ausgedrückt.

 
ich liiiebe dieses grinsen... dawn macht das auch und ich könnte sie jedesmal knutschen. sie lacht aber auch einfach so wenn ich sie anlache, also ohne dass sie selber es von sich aus tun würde. sie tut es mir einfach nach (vermutlich auch weil ich so freude dran habe)... es erstaunlich was für eine mimik sie hat, im gegensatz zu nastassja, die ja dieselbe rasse ist und somit die gleiche anatomie hat. dawn lacht aber niemals einen andern hund an... hingegen haut sie mit den pfoten nach mir wenn ich zu ihrem körbchen hintrete und sie neckend anspreche. sie tut das aber aus freude. genu gleich reagiert sie wenn nastassja spielerisch zu ihrem körbchen hintritt. ich finde es ungemein spannend wie die hunde mit uns kommunizieren und wie individuell kommunikation ist. ich kann fast jedes zucken meiner hunde deuten, d.h. aber noch lange nicht, dass ich bei fremden hunden das auch kann. natürlich gibt es dinge wie knurren, maul lecken, wedeln, die mehr oder weniger immer dasselbe bedeuten. daneben aber erlebt ich, wie individuell sich im laufe der zeit die kommunikation zwischen einem hund und seinem herrchen oder auch innerhalb des rudels (hunde untereinander) sich entwickelt.

 
Letztendlich... geht es dem Menschen nicht anders als dem Hund. Auch ein Hund kann derart unter Stress geraten, dass er 'überreagiert', einfach weil er eine Situation nicht besser einschätzen kann.

Ich kann und will den vollen Umfang, der zu meinen Überlegungen führte, hier nicht publizieren, weil er auch andere Personen mit einbeziehen würde. Das mache ich nicht.

Ich kann aber ganz offen und ehrlich (das hundi-Team musste das leider schon erleben :ugly: ) sagen, dass ich in den letzten Jahren nicht nur an mein persönliches Limit gebracht wurde, sondern leider auch darüber hinaus. An dem davongetragenen Schaden arbeite ich heute - auch mit Hilfe eines Therapeuten - noch. Ich komme allerdings auch aus einer äh naja Familie (oder so ähnlich), in der die eigene Analyse und die von anderen, gang und gäbe war und ich habe schon früh gelernt, Situationen zu zerbröseln, um sie besser zu verstehen.

Es ist nicht so einfach, wenn man sich selbst in einer Extremsituation befindet - und dazu gehören genau die von Katrin beschriebenen Ausraster, die vermutlich einen Teil der kontextbezogenen, aber unverhältnismässigen Gewalt auch. Die kenne ich von mir und anderen und ich habe hier nicht davon erzählt, weil ich mich nicht in das Zentrum dieser Diskussion rücken wollte und es als logisch empfinde, über die Selbstreflexion zu sondieren, in welchem Rahmen man sich selbst bewegt. Sich Gedanken über etwas zu machen, was man selbst rein gar nicht nachvollziehen kann, ist praktisch nicht möglich - wo ich mich selbst derzeit sehe, werde ich hier aus taktischen Gründen aber nicht weiter erläutern. :D Letztendlich geht Gewalt aber alle etwas an und jeder befasst sich mit der Thematik aus dem einen oder anderen Grund. Es ist einfach enorm wichtig zu verstehen, dass Gewalt zwar ein negativ behafteter Begriff, aber KEIN unbedingter Hinweis für Böswilligkeit ist!

Hier lese ich von vielen, dass sie mit ihrem Hund gewachsen sind. Was mir das sagt? Überforderung, Unwissenheit und Hilflosigkeit kennen viele von uns. Ob ich das überraschend finde? Nein. Ich wusste schon vorher, dass wir alle nur Menschen sind. Und der Mensch lebt nunmal mit dem Konflikt der gesellschaftlich gesetzten Regelwerke, die in ihrem grossen Ganzen die Möglichkeiten der eigenen Persönlichkeit immer übersteigen. Viel zu oft wird vergessen, dass der Weg das Ziel ist. Wir wären zwar gerne Götter, aber eigentlich sind wir nur Tiere. Das schlechte Gewissen, das viele ob ihres Fehlverhaltens haben, dominiert sogar den Stolz, den jeder Halter haben sollte, der sich selbst erfolgreich ändern konnte. Und dabei ist das so viel mehr wert!

Ich werde mir jetzt mal darüber Gedanken machen, wie man am besten an den Gewalt-ausübenden Halter herantritt und werde versuchen, das zu formulieren. Mal schauen, was mir dazu ausführlicher einfällt - diesen Aspekt hatte ich nämlich bis er hier angesprochen wurde noch nicht bedacht und bin froh um die verschiedenen Hinweise und Ansichten.

Ich danke euch allen sehr für eure Offenheit, für eure Geduld meinen langen Texten gegenüber und die vielen, wertvollen Gedanken, die ihr euch macht!

 
'Silvie]Und damit ist es in Ordnung? Weil Tiere in der freien Natur beim Kampfs ums Überleben noch viel "heftiger" miteinander umgehen? Das ist nicht dein Ernst schrieb:
Als Mensch habe ich den Hund nicht an der Leine herumzureissen und auch nicht auf den Boden zu drücken- wenn das zwei anständig sozialisierte Hunde untereinander im selben Rudel machen, ist das was anderes- sie sprechen die gleiche "Sprache" gehören der selben Gattung an.

Klar ist es was anderes, ich bin auch doppelt so schwer (betreffend auf den Bodendrücken). :laughingmyassoff:

Und von wegen "Leine herumreissen" habe ich nie gesprochen, sondern von einem (1) Rucker, da braucht es nur einen (1) cm aus dem Handgelenk. Will ja meinem Hundi nicht schaden!

Der Mensch ist kein Hund und erst recht kein Wolf- das lustige ist, der Hund weiss das... nur der Mensch scheint damit noch so seine Probleme zu haben



Wenn sich jemand für einen Hund oder Wolf hält....naja dem ist nicht zu helfen. Wobei dieser hätte allen Grund dazu:


 
zum "lächeln": da bin ich mir nicht sicher, ob die hunde effektiv die menschen "nachmachen". ;) auffällig ist ja, dass das lächeln besonders bei einigen rassen vorkommen, eben dalmis und aussies z.b. auch andere hunde tun das ab und an, aber auch dort sind es oft mutter und tochter oder sonst enge verwandte!

ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass hunde "lächeln", ich würde es "beschwichtigen" nennen. dieser dalmi z.b. hat in einer ganz anderen situation gelächelt... als er beim klauen erwischt wurde!

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/684657/display/13779295

sein gesicht und seine mimik drücken angst/unsicherheit aus, die zähne passen aber nicht dazu.... ich bin mir sicher, er beschwichtigt! wenn hunde ihren menschen begrüssen, beschwichtigen sie ja meistens sehr! sie verhalten sich wie welpen. die situation würde also auch passen. auch wenn ich meine hunde anschaue und anlächle, beschwichtigen sie mit angelegten ohren, schmatzen und schwanzwedeln. also würde das lächeln wieder passen.

keine ahnung, aber das sind so meine gedanken zum lächeln.

 
'Desperado77]Zitat von »Frau_D.« Und all das ändert nichts daran schrieb:
Das ist doch ganz klar, das dies nicht direkt verglichen werden kann. Ich wollte damit nur sagen, dass wenn wir "Gewalt" anwenden in Form eines Leinenrucks oder den Hund mal zu Boden drücken, dies sehr harmlos ist im Vergleich wie es in der Natur zu und her geht.
Hmmm... das mag schon sein, aber... der Hund kennt ja die Wölfe nicht, hat sich auch deren Sozialverhalten nicht angeschaut; der kennt nur seinen Instinkt und natürlich seine ganz eigene Prägung. Ich glaube das Hunde, die ja die ältesten domestizierten Haustiere überhaupt sind, nicht mehr viel mit dem Verhalten der Wölfe gemein haben. Sie haben sich durch Zucht den Menschen dermassen angepasst.

Ich hab mir sagen lassen vom Wolfsrudelwärter (Bruderholz in Winterthur), das sich ein Wolf nur sehr schwer eine Beziehung zum Menschen aufbauen könnte, geschweige denn sich erziehen liesse.

Deshalb glaube ich auch, das die Vergleiche zu Wolfsverhalten nur bedingt geigenet sind um irgendwelche Erziehungsmassnahmen und/oder Gewaltanwendungen an Hunden heranziehen zu können.

Und ich bin überzeugt davon, das gerade weil unsere Hunde schon einige Jahrtausend gezüchtet wurden, Rassenunterschiede auch punkto Erziehung manchmal eine Rolle spielt. Man kann die Hundis einfach nicht über einen Leist schlagen.

Obwohl ich generell Gewalt mit meinem Hund ablehne. Ich kann mir durchaus vorstellen, das eine Wasserspritze oder ein kleiner Leinenruck bei einem Verhaltensproblem Sinn macht in erfahrenen Händen.

 
Klingt härter als es gemeint ist, aber möchtet ihr gegebenenfalls zum Thema "Lächeln" einen neuen Thread aufmachen, bitte?

 
naja, ist dann zwar aus dem zusammenhang gerissen aber ok... dann müsste einer einfach die beiträge verschieben.

 
Ich finde es ein spannendes und gutes Thema. Und sicher betrifft es (oder hat uns schon mal betroffen) auch jeden von uns.

Es ist echt schwer zu definieren was Gewalt ist, weil jeder hat hier andere Ansichten. Ich finde es kommt auch sehr auf jeden einzelnen Hund selber drauf an... Beispiel bei Diuni: Bei ihr bräuchte es äussert wenig um ihr zu schaden weil sie einfach eine sensible Hündin ist. Bei meiner ersten Hündin und auch jetzt Pyri bräuchte es mehr um ihr zu schaden. Obwohl ich Pyri hie und da in gewissen Situationen einen schnellen kurzen ,,Leinenruck,, gebe, macht selbst ich es nicht gerne :( . Ich wünschte, dass ich in gewissen Situationen sie anders ,,abholen,, könnte aber ich habe noch keinen Weg gefunden der einen guten %-Satz auch wirkt. Es ist auch sehr tagesabhängig bei Pyri und wohl auch bei mir. Wenn sie ihren ,,Hör-nix, Namen-vergessen, Frauchen-existiert nicht, oder einen ich bin alleine auf der Welt-Tag,, hat, könnte ich echt manchmal durchdrehen. Es gibt auch viele Tage wo sie schön aufmerksam ist und aufs erste Mal rufen sofort kommt usw. ... also Hoffnung besteht noch ;)

Ich denke es kommt einfach auf den Hund drauf an. Bei Diuni war und bin ich auch ein Wattebauschwerfer. Klar selten muss ich einfach bisschen lauter (andere Tonlage und langsam sprechend) werden und das reicht dann auch schon, danach ist alles vergessen und geht normal weiter. Noch besser wirkt bei Diuni nur die Körpersprache um sie wieder beispiel ins Fuss zu holen....

Ich denke es ist auch schwer sich das vorzustellen wenn man in seinem Leben ,,nur,, einfache Hunde hatte. Ich mische mich nie ein in die Erziehung der Anderen ausser es scheint für mich wirklich brutal zu sein (Beispiel einer schlägt den Hund x-mal mit der Leine).. Ich gebe auch nie Tip's ausser ich werde angesprochen. Dann sage ich aber auch nur,, ich würde es bei meiner so versuchen, oder hast du es schon mal so versucht?,, und nicht ,,mache es so gefälligst!;, es kommt auch immer auf den Ton an...

Es ist echt schwer, es ist doch kein Hund gleich....

Schlimm ist es wenn fremde meinen sie könnten es mit ,,meinem,, Hund besser.. Das regt mich so auf. Die Einen: Du musst ihr nur mal eins richtig geben, bei mir würde sie es nur 1x machen dann nie wieder, du musst nur mal so richtig zeigen wer der Boss ist, wenn sie kläfft dann hau ihr mal eins, wenn sie einen Schuh klaut dann schlag sie mit dem Schuh, wenn sie hochsteht dann ramme ihr das Knie in den Bauch!!... ja, alle diese ,,Wertvollen,, Tipps habe ich bei Pyri erhalten, von irgendwelchen Leuten die es anscheinend besser könnten.

Nur zur Info... ich habe alle diese Tipps mitgenommen und zu Hause gedanklich in den Kübel geworfen.

Heut klaut sie nichts mehr von der Küchenablage, sie bringt mir alles was ich sage auch meine Schuhe :D , sie kläfft noch 1x in der Wohnung und rennt dann sofort zu mir und sitz bei mir ab ohne ich was sagen muss, sie ist auch die perfekt Einkaufstasche auspackerin... ich gebe ihr was ins Maul und sage ,,Transport,, und sie läuft zum Freund und er kann das eingekaufte wie Paketschnurr, Kehrrichtsäcke usw. im Schrank versorgen..... usw. usw. und das ohne ,,Gewalt,,

Aber es hat halt evtl. auf die Art länger gedauert als mit ,,Gewalt,,.

 
[QUOTE='Frau_D.]... Ich werde mir jetzt mal darüber Gedanken machen, wie man am besten an den Gewalt-ausübenden Halter herantritt ...
[/QUOTE]Und ich mache mir ähnliche Gedanken:Wie merke ich selber, dass ich einem Menschen oder Tier gegenüber Gewalt anwende?

Kann ich das merken? Oder überdecke ich es mit lauter Rechtfertigungen?

Wie siehts mit der Prophylaxe aus?

Was hilft mir, mich vor dem Ausüben von Gewalt zu stoppen?

Welche Techniken bringen mich weiter?

 
@labinchen

Ich glaube schon, dass man es noch merkt oder zumindest hoffe ich es...

Also ich merke es ja, dass ich nun meinen Hund anschreie oder mal eben einen Leinenzupfer gebe usw. Wenn es nicht der Fall ist, dass wäre ja schlimm. Ist natürlich wieder eine Frage ob man es korrekt findet was man tut oder es eigentlich anders hätte machen wollen....

Wie man es vorbeugen kann oder sich stoppen kann? Weiss ich nicht so recht... Man muss es sich wohl immer wieder vor Augen führen und sich einfach zusammen nehmen, sich sagen dass es der Hund ja nicht extra macht, und echt paarmal durchatmen... gut ist auch wenn man zu Zweit ist weil selber nimmt man es glaub nicht wahr. Würde man die Leute auf Video aufnehmen würde, würden wohl viele erschrecken. Weil man sich ja nicht sehen kann, bei anderen Leuten sieht man die Sachen immer viel eher....

 
@Wunderkind

schön gesagt :D

von wegen Wurfkette und unnötig.

Glaubst es nicht, musste kürzlich in der Hundeschule jemand zusammenscheissen weil er meiner kleinen Pyri Gewalt antun wollte. Mein Freund musste bei einer Übung Pyri an einem gefüllten Napf vorbei abrufen.. was ja sowieso schwierig ist geschweige dann bei einem jungen verfressenen Hund... Der ,,Trainer,, (nicht von der Hundeschule wo ich jetzt gehe) hatte dann auf einmal eine Wurfkette in der Hand, was ich natürlich sah... Ich stand neben ihm, mein Freund beschäftigt mit der Übung. Ich dann zu ihm, ,,was soll das!?,, er ,, ja, so macht sie es nachher nie wieder. das wirkt sehr gut, habe ich bei meinem auch so gemacht,, ich ,, wenn du das machst, bekommst du aber richtig ärger mit mir! :evil: , denn ich bestimme wie mein Hund erzogen wird!,, Er hat sie dann wieder eingepackt... Mein Freund konnte Pyri schön abrufen ohne abstecher zum Napf...