Euthanasie

Idesiree

Erfahrener Benutzer
25. Nov. 2009
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Liebe Fories,

wir mussten ja vor eineinhalb Wochen unser Meersäuli einschläfern lassen.

meine Frage, sie bekam eine Spritze und dämmerte dann darauf weg und bald hörte das Herz auf zu schlagen.

Bei unserem Kater dazumal bekam er eine Spritze und erst dann noch eine spritze und verstarb dann.

Gibt es da Unterschiede? Die Euthanasie ist ja ein Narkotikum in Ueberdosis das dann tödlich wirkt, ist das korrekt?

Warum ich es genau wissen möchte:
ich wurde einst bei einer Nasennebenhöhlenop auch narkotisiert. Ich bekam eine spritze und konnte nicht mehr Atmen, war aber im Kopf noch vollkommen da!!! Ich konnte mich nich tbewegen, mein Köprer funktionnierte NICHT mehr, aber ich war im Kopf vollkommen dabei. Das war eine ganz furchtbare Erfahrung; sehen konnte ich noch und ich hoffte dass der Narkosearzt merkt dass etwas nicht stimmt. Dies war natürlcih nur eine sehr kurze Zeit, vielleicht etwa 10 Sekunden oder 15, für mich war es eine Ewigkeit- danach war ich weg.
Uebrigens hat man mich nach der Op nach meinem Nachfragen aufgeklärt, dass man erst das andere Mittel hätte spritzen müssen und erst dann das worauf nachher intubiert wird.


Mich plagt nun sehr der Gedanke dass Momo quasi könnte gemerkt haben dass sie nicht mehr Atmen kann und erst dann im Kopf weg war. Ich habe ihr nichts angemerkt, sie dämmerte ruhig weg, aber ganz ehrlich, nachdem mir das immer wieder im Kopf herumspuckt muss ich es genau wissen.

Kann mir jemand weiterhelfen?

 
Ui, tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest :(


Soviel mir ist, gibt es zwei Medikamente / Wege, ein Tier einzuschläfern.
Bei dem einen Mittel bekommt das Tier zwei Spritzen. Die erste dient dazu, dass Tier zu betäuben und erst mit der zweiten Spritze (wenn das Tier bereits in Narkose ist) wird die Überdosis gegeben.
Beim anderen Mittel wird glaub direkt ins Herz gestochen und dort das Mittel gespritzt. Bei diesem Verfahren braucht es nur eine Spritze.

Habe mir mal sagen lassen, dass die erste Methode für das Tier angenehmer ist.
Müsste aber noch kurz nachschauen, um welche Mittel es sich genau handelte und ob ich es jetzt richtig beschrieben habe.

 
Ich kenne nur die erste Methode...


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Uiii das ist ja ganz schlimm Iris! Erst neulich kam ein Bericht wie häufig die Narkose versagt, und Patienten während einer OP aufwachen - sie können sich nicht bemerkbar machen, bekommen aber mit wie sie aufgeschnitten werden etc. :unsure:

Ich bekam im Leben erst eine Vollnarkose und da weiss ich das man mir nebst einer Spritze noch eine Maske aufgesetzt hat - ich sollte von 10 rückwärts zählen kam aber nicht mal bis 7. ich war sofort weg... ich hoffe sehr das die Euthanasie ähnlich funktioniert.

 
Es tut mir leid, dass du so eine schlimme Erfahrung machen musstest. Das passiert in der Humanmedizin aber nicht gerade selten.

Bei einer Narkose ist es so, dass man drei Medikamente bekommt die zur Vollnarkose gehören.

Schmerzmittel, Narkotikum und Muskelrelaxans.

Letzteres ist der Grund, wieso die Atmung aussetzt. Sie werden also das zuerst gegeben haben, wodurch du vor dem Schlaf bereits "ausser Kraft" gesetzt wurdest.

Da bei der Euthanasie direkt das Narkosemittel gespritzt wird, sind die innerhalb kürzester Zeit weg und werden davon nicht viel mitbekommen. Wie bei einer normal ablaufenden Narkose.
Das mit dem Beruhigungsmittel vorher, müsste dir aber wohl ein TA erklären, ich habe da nur Vermutungen.

 
So gefunden!

Die Aussage stammt aber bereits aus 2008, wo ich eines meines Pflegekaninchen wegen eines Kieferabszesses einschläfern lassen musste. Die Person, von der die Aussage kam, stammt aus DE.
(Das nur, weil es vielleicht mitlerweilen andere Wege gibt!)


Also, es gebe "Pentobarbiturare" wie Eutha77 und Narcoren, die "in den Bauch" (intraperitoneal) verabreicht werden. Das sei im grunde eine tiefe Narkose, die zum Herzstillstand führe.
-> also eine Spritze in den Bauch

Dann gäbe es noch das Mittel T61, bei welchem man das Tier vorher in Narkose legt. Das Mittel verursache einen Atemstillstand und deswegen darf es nicht ohne vorherige Narkose gegeben werden! Ist das Tier in Narkose, darf das Mittel nur in die Vene (Intravenös) oder direkt ins Herz (intrakardial) gegeben werden
-> also zwei Spritzen, wobei die erste eine normale Narkose ist
diese Methode sei scheins sehr umstritten (also das MIttel)


Soweit ich mich erinnere, wurden meine Tiere (zwei Pflegekaninchen) bisher immer mit der ersten Methode (also nur eine Spritze) eingeschläfert.
Ich weiss es nicht, ob es da dann auch unterschiede gibt zu kleinen und grossen Tieren.

 
Also, es gebe "Pentobarbiturare" wie Eutha77 und Narcoren, die "in den Bauch" (intraperitoneal) verabreicht werden. Das sei im grunde eine tiefe Narkose, die zum Herzstillstand führe.

-> also eine Spritze in den Bauch
Diese Medikamente können auch über die Vene gegeben werden. Ist übrigens dasselbe Medikament, das Sterbehilfeorganisationen verwenden...

 
ich hatte mal ein meersäuli, dessen tumor riesig war und es wäre verhungert (war fast 11 jahre alt) und trotzdem schlug das herz nach einer ersten dosis immer noch und es brauchte noch mehr, war aber die erste variante, nix mit atemstillstand, das mittel wirkt auf das herz. ich hab keine ahnung, aber ich gehe schon davon aus, dass der TA das richtig macht.
übrigens: ich habe einige jahre in der klinik gearbeitet (gyni, da wird auch operiert) und ich hab nie von so einem fall gehört, in der heutigen medizin, wo alles auf monitor aufgezeichnet wird... denke ich schon, dass das eine absolute ausnahme ist, wenn da was nicht richtig läuft. drum ist ja wichtig, dass man im narkosegespräch ehrlich ist und nichts verschweigt, auch joints, regelmässige schmerzmedieinnahme etc. können bereits einen unterschied machen.

 
Dann ist es dieses Mittel, er hat gesagt das nehmen auch die Leute im Exit.

Dann ist es so, dass Momo schon tiefst betäubt war als ihre Vitalfunktionen zum Stillstand kamen uns sie das nicht mehr mitbekommen hat, das interpretiere ich richtig?

Mich hat seit der Euthanasie immer wieder dieser Gedanke so geplagt weil es für mich damals furchtbar war und ich grausame Angst hatte als ich Jahre danach meine Mandeln entfernen lassen musste:unsure:

 
übrigens: ich habe einige jahre in der klinik gearbeitet (gyni, da wird auch operiert) und ich hab nie von so einem fall gehört, in der heutigen medizin, wo alles auf monitor aufgezeichnet wird... denke ich schon, dass das eine absolute ausnahme ist, wenn da was nicht richtig läuft. drum ist ja wichtig, dass man im narkosegespräch ehrlich ist und nichts verschweigt, auch joints, regelmässige schmerzmedieinnahme etc. können bereits einen unterschied machen.
da es mir natürlich daran gelegen war dass alles gut geht habe ich selbstverständlich bei dem Narkosegespräch nix verschwiegen, habe auch damals weder geraucht, noch Alk getrunken noch medis genommen, von dem her.... der Narkosearzt bei meiner Mandelop sagte mir aber auch, dass dies auch schon vorkam...ist evtl. heute auch nochmals anders, das ist ca. 15 Jahre her...

 
jo iris, in 15 jahren hat sich gerade im anästhesiebereich sehr viel getan. man kann heute auch leute narkotisieren, die man früher nicht mehr hätte können (alter, allgemeinzustand, grunderkrankung). und dass DU nix verschweigst, davon geh ich schon aus, aber du glaubst nicht, was wir manchmal für junge mädchen hatten die zur abtreibung kamen... ne, keine drogen, ne kein alkohol und dabei hatten die pupillen... da sah ein blinder mit krückstock, dass da was eingeschmissen wurde grad noch vorher... :evil:

 
Bei denn kleineren Tieren verabreicht mann meistens nur eine spritze, weil bei denen eigendlich nur wenig reicht. Man spritz den Tieren ein Narkosemittel, das ja zuhoch dosiert ist. Das tier wird müde und schläft ein. ( Wird meist in den bauch gespritzt) Ein einer kurzen zeit hört die atmung auf und das herz bleibt stehen. Bei den kleinen Tieren wie Nagern geht das meist sehr schnell.
Jedoch habe ich nicht das gefühl das die Tiere schmerzen haben od leiden, sondern einfach schnell "einschlafen".

Bei den grösseren Tieren wie Katze od Hund wird das Tier zuerst Sediert, das heisst das Tier wird ruhiger und schläft ein, atmet aber immer noch. Der Besitzer hat nun Zeit sich zum Tier hin zu setzten und sich zu verabschieden auf eine ruhige art und weise. Einige zeit später kommt dann die 2te spritze das ist dan das narkosemittel das zuhoch dosiert wird und dies fürt dann zu atem- und herzstillstand. Doch auch hier finde ich wenn man es richtig und in ruhe macht, merkt das tier die 2te spritze nicht.

Ich habe schon viele erfahrungen mit dem tot ( eurhanasie) gehabt. Egal ob Nager,katze,hund, vogel etc. Jedoch hatte ich nie das gefühl das die tiere leiden.

Bei den grossen Tieren finde ich es gut das nicht alles soooo schnell geht, damit der besitzer in ruhe sich verabschieden kann und auch zeit für sich alleine hat beim TA um bei seinem tier zu sein in diesem schweren abschnitt. Das finde ich halt sehr wichtig!

Sorry für den Roman :)


Immer schön die Schnauze feucht halten!

 
Das Problem ist: Würde man es merken, wenn ein Tier leidet?

Weil wie Iris es anspricht: Man nimmt vielleicht noch alles von der Umwelt war, kann aber nicht reagieren.
Wenn man nicht reagieren kann, kann es auch niemandem auffallen?

Wobei... andererseits, kann ein Tier (oder ein Mensch) noch Schmerzen empfinden, wenn er sich nicht mehr bewegen kann?
Nicht mehr bewegen = Nerven reagieren nicht mehr = man spührt nichts? (mein laienhaftes verständnis)

Ist es also der Schmerz, der schlimm ist, oder ist es die Tatsache, alles von der OP wahrzunehmen?


(sorry wenn ich so doof Frage, aber ich habe zum Glück noch sehr wenig Erfahrung auf dem Gebiet - sei es bei mir oder meinen Tieren)

 
Obwohl Momo als Meersäuli ein kleines Tier war, war sie für uns immer sehr wichtig. Ihr Tod hat mir von dem her nicht weniger zu Schaffen gemacht als wo damals unser Kater gehen musste.
Ich hatte nicht das Geühl dass sie leidet aber eben, damals als ich auf dem OP Tisch lag hätte irgendjemand der mich einfach ansah auch nicht bemerkt, dass ich leide...

 
Das Problem ist: Würde man es merken, wenn ein Tier leidet?

Weil wie Iris es anspricht: Man nimmt vielleicht noch alles von der Umwelt war, kann aber nicht reagieren.

Wenn man nicht reagieren kann, kann es auch niemandem auffallen?

Wobei... andererseits, kann ein Tier (oder ein Mensch) noch Schmerzen empfinden, wenn er sich nicht mehr bewegen kann?

Nicht mehr bewegen = Nerven reagieren nicht mehr = man spührt nichts? (mein laienhaftes verständnis)

Ist es also der Schmerz, der schlimm ist, oder ist es die Tatsache, alles von der OP wahrzunehmen?

(sorry wenn ich so doof Frage, aber ich habe zum Glück noch sehr wenig Erfahrung auf dem Gebiet - sei es bei mir oder meinen Tieren)
Doch, man spürt, man kann Schmerz spüren- wie stark weiss ich nicht- wenn man in der Op aufwacht, das ist ja das Schlimme. Anscheinend hatte ich meine Augen noch auf, denn ich konnte noch sehen, allerdings konnte ich auch meine Augenlider nicht bewegen.

Das was du am Anfang schreibst frage ich mich eben.....hätte ich es gemerkt dass sie "leidet"? Nach dieser OP Erfahrung: Nein...

 
ich kann dir nur sagen, dass schmerzen, die du zb. spürst wenn du operiert wirst ohne narkose (teilweise im krieg als folter angewendet) oder eben aufwachst während narkose den blutdruck und puls abartig in die höhe schiessen lässt und zwar schon lange bevor du WIKRKLICH leidest und das kann man ja auf dem monitor sehen, auch deine hirnströme etc. alles wird registriert. gilt natürlich nicht beim einschläfern von einem meersäuli oder auch nicht bei einem hund. ich würd mir aber ehrlich gesagt, darüber jetzt besser nicht zuviele gedanken machen, sonst machst du dich noch verrückt, du kannst ja jetzt nix zurückdrehen. wenn du mal wieder vor der situation stehen solltest, dann würd ich aber diese ängst dem TA äussern. meiner zb. ist da sehr, sehr genau. er erklärt noch bevor er irgendwas in die richtung macht, genau, was jetzt passiert, was welches medi im körper auslöst etc. hilft mir am besten. er macht das übrigens auch bei jeder andern behandlung. er hat mir beim kleinen kater auch gesagt, man könne dieses oder jenes machen und von allem ganz genau erklärt wo die vorteile und wo die nachteile liegen, er verschweigt auch nicht, wenn es billigere methoden gäbe als die, die er selber anwenden würde (wohl wissend, dass ich sowieso nie über die kosten streite mit ihm...). ich finde immer, ich möchte soviele infos wie nur möglich erhalten, andere halten es genau anders rum. aber ich würd jetzt einfach daran glauben, dass deine säulis friedlich eingeschlafen sind...

 
Man kann sehr gut sehen ob ein Tier leidet. Egal ob es noch in einem guten zustand od auch wenn es ihm schon sehr schlecht geht.
Das sehe ich fast täglich, und ich (meine ganz eigene Meinung) man sieht sehr gut ob ein Tier leidet od nicht. Das kônnen die Tiere sehr gut zeigen.


Immer schön die Schnauze feucht halten!

 
Wobei... andererseits, kann ein Tier (oder ein Mensch) noch Schmerzen empfinden, wenn er sich nicht mehr bewegen kann?

Nicht mehr bewegen = Nerven reagieren nicht mehr = man spührt nichts? (mein laienhaftes verständnis)
Einfach noch als Ergänzung:

Nicht bewegen ist nicht = nichts spüren, da dies ein anderer Mechanismus ist. Schmerzrezeptoren sind unabhängig von den Nerven, die zur Muskelsteuerung zuständig sind.

Ganz einfaches Beispiel: Du gehst zum Zahnarzt und bekommst eine Betäubungsspritze. Du kannst Lippen, Zunge etc. noch bewegen, spürst es nur nicht mehr richtig.

 
@Conny

du kenst mich ja, ich bin einfach jemand der alles gerne bis ins letzte Detail weiss und dann entscheidet. Bei der Euthanasie war aber Désirée dabei und da konnte ich nichts solches fragen....
Als Momo die Spritze bekommen hatte habe ich Dési erklärt dass sie nun einschläft und nachher der TA kommt und dann noch eine Spritze gibt. Das war ja dann eben nicht so. Ich habe Désirée dann erklärt dass es richtig war Momo zu erlösen und sie schon bei der Einschlafspritze gegangen ist. Im Nachhinein kamen mir dann diese Gedanken. Leider kann ich mir nix vormachen, ich muss es wissen.
Lucky ist ja selber gegangen, er ist nicht euthanisiert worden. Er ist langsam weggedämmert und bei ihm hatte ich auch ein ganz friedliches Gefühl. Er lag entspannt in meinen Armen und dämmerte weg.