Dummytagebuch von Cleo

BarbaraK

Erfahrener Benutzer
01. Juni 2011
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Nachdem ich ja für Cleo ein Dummytagebuch begonnen habe, und in dem Forum aber nur noch wenig los ist, führe ich dies nun einfach hier weiter.

Wir machen seit nunmehr knapp zwei Jahren Dummyarbeit und nach anfänglichen Schwierigkeiten wie Trainersuche, passenden Seminaren usw. trainieren wir regelmässig und dürfen, weil Cleo ihre Sache wirklich gut macht, auch mit reinrassigen Retrievern zu Seminaren von Norma Zvolsky, Betty Schwieren, Heike Rohm usw. Zudem darf ich mein Wissen, nachdem ich die Hundetrainerausbildung abgeschlossen habe nun auch endlich weitergeben und es macht irren Spass mit anderen Hunden und Menschen zu arbeiten.

Gerade habe ich für den Blog einen ausführlichen Bericht über das Seminar am letzten Wochenende geschrieben, den ich auch gerne hier reinstelle. Mal als kleiner Anfang:

Ein Jahr ist es nun her, dass ich erstmals ein Seminar bei Norma Zvolsky besucht habe. Schon damals hat sich Cleo von ihrer besten Seite gezeigt und trotz vieler neuer Aufgaben toll mitgearbeitet. Nun stand das vergangene Woche ein erneutes Seminar bei ihr an.
Nach einem kurzen Kennenlernen der sechs Teilnehmer wurde der aktuelle Stand jedes Hundes überprüft. Cleo lässt sich ja bereits einweisen, was dann auch kurz getestet wurde. Gerarbeitet haben wir daran aber erst am zweiten Tag. Am Samstag war das Ziel einen Fixpunkt aufzubauen und dann eine Markierung zu werfen, an der der Hund in etwas Entfernung vorbeilaufen muss.
Das sah in etwa so aus (H - Hundeführer, F - Fixpunkt, M - Markierung):

                                                                       M



H                                                                                                                                    F


Das war auch für uns eine Herausforderung, aber nach mehrmaligem Schicken ging Cleo schön geradeaus zu dem Fixpunkt. Als der Punkt richtig gut sass, gab es für drei von uns einen Walk Up. Dabei gingen wir drei in einer Linie, Norma zwischen uns. Cleo war unangeleint und wirklich 100% Steady. Auf Kommando blieb die Gruppe stehen. Normalerweise erfolgt dies auf einen Schuss hin. Danach fiel ein Dummy vor uns. In der ersten Runde holte einer der Hunde die Markierung. Dann drehten wir uns um 180 Grad und blickten zu dem alten Fixpunkt zu dem dann ein anderer Hund geschickt wurde. Dann drehten wir uns weiter, liefen los, eine weitere Makierung fiel und so weiter bis alle Hunde zwei Mal in beiden Richtungen waren. In der zweiten Runde, war die Abfolge umgekehrt. Die Markierung fiel, dann drehte sich die Gruppe und einer der Hunde wurde Voran auf den Fixpunkt geschickt. Dann wieder zurückgedreht und die Markierung wurde geholt. Das klappte super.



Foto: Britta Schmid

Mit der gleichen Übung starteten wir am Sonntag wieder. Dabei holte dann der gleiche Hund erst ein Dummy von dem Fixpunkt und danach die Markierung. Im Anschluss machten wir uns an Geländeübergänge. Die Hunde mussten einen Hang hinunter, unten durch den Bach und auf der anderen Seite den Hang wieder hoch und die Markierung einsammeln. Erste Schwierigkeit war natürlich das Gelände, denn Cleo war in dem hohen Bewuchs, zum Teil mehr als Hüfthoch, überhaupt nicht zu sehen. Zudem war durch einige Bäume und Sträucher auch die Markierung kaum sichtbar. Cleo hatte Mühe den Hang hochzukommen und einen Weg durch das Dickicht zu finden. Zwar fand sie die Markierungen, und ging dann auch auf die Stelle Voran, aber die Freude an der Übung stand ihr im Gesicht geschrieben. Das steht somit auf unserer To-Do-Liste.

Im Anschluss fielen Markierungen mit Verleitung. Der Hunde wurde auf die Markierung die auf der Wiese fiel, geschickt und auf dem Rückweg flog in den Bach eine Verleitung, die dann im Anschluss geholt wurde. Um die Verleitung zu holen, musste der Hund wieder einen Hang hinunter und unten an einer schlechteren Einstiegsstelle ins Wasser. Mit etwas Unterstützung von mir (auch ich musste den Hang hinunter), ging Cleo aber das Dummy holen. Dass sie schwierige Wassereinstiege nicht gerade schätzt, weiss ich ja, und wir werden den Sommer nutzen, um daran weiter zu feilen.
Am Nachmittag wurde dann der Markierungspunkt als Fixpunkt genutzt und zudem die Stelle am Bach als zweiter Fixpunkt. Nun ging es ans Einweisen. Auf den einen Punkt schicken, stoppen und dann auf die andere Stelle einweisen. Was soll ich sagen, Cleo arbeitete sehr gut, stoppte und lies sich super einweisen. Zum Abschluss gab es noch eine Suche.



Hunde warten während wir Dummys auslegen Foto: Britta Schmid
Dann waren die zwei Tage auch schon vorbei. Norma lobte uns und entschuldigte sich sogar nicht die Möglichkeit gehabt zu haben uns noch mehr zu fördern, aber wir hätten grosse Fortschritte seit dem letzten Jahr gemacht. Weiter arbeiten werden wir am Wasser und auch schwierigere Geländeübergänge müssen wir üben. Das kommt wenn ich mit ihr alleine arbeite oft etwas zu kurz. Zudem haben wir viele sehr wertvolle Tipps bekommen und wissen nun wie die weitere Arbeit aussehen wird. Ich konnte viel für mich mitnehmen und mit viel Glück, werde ich auch im nächsten Jahr wieder an einem Seminar von Norma teilnehmen. Denn trotzdem Cleo ein Mischling ist, sind wir bei ihr willkommen.

Für viele sicherlich ein bisschen viel Fachchinesisch, wer Fragen hat, immer her damit ;)

 
Vielen Dank für den super Bericht - leider fristet Dummyarbeit ausserhalb der Retrieverszene ein Mauerblümchendasein. Hatte vergeblich gesucht im Raum Bern, als es um eine Beschäftigung für Rhian ging.... :-(

Habe daher nur so privat etwas rumgemacht. Aber nun war ich am Sonntag ertsmalig an einem Gruppentraining - werde gleich noch den Bericht einstellen. Ihr seid ja schon sehr weit fortgeschritten, wenn ich das lese, schwere Übungen... :up Wir sind da noch ganz am Anfang, aber es hat uns viel Spass gemacht, und ich werde nun wieder mehr und strukturierter üben.

 
Vielen Dank für deinen Bericht von eurem Seminar. Das klingt wirklich interessant und hat sicher auch Spass gemacht. 

Super, dass du selbst nun auch Training in diesem Bereich anbietest. Schade nur, dass es in der falschen Region ist, sonst hätte ich mir das echt überlegt mit einem erneuten Einstieg in die die Dummyarbeit bei dir  :(

Da kommt mir gerade eine Idee: mach doch einfach einen eigenen Thread auf, in dem du jeweils eine oder zwei neue Aufbau-Aufgaben vorgibst, die alle, die Lust haben, üben können (ähnlich wie beim Clickern). Dann treffen wir uns einmal im Monat und du feilst noch ein wenig an uns rum, bevor du die nächste Aufgabe stellst (einfach keine Wasseraufgaben, bei denen das Wasser höher als zum Bauchnabel geht :D ) Was hältst du davon? 

Moni

 
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Hi, Ui das freut mich sehr, dass ihr Interesse an der Dummyarbeit zeigt. Klar können wir so einen Thread machen und uns dann 1x im Monat zu einem Training treffen. Ich schau am Nachmittag mal, wie so das Interesse aussieht.

LG babs

 
Oh ja! Das ist eine super Idee! Da wäre ich auch sehr interessiert daran.

....und für mich ist auch die Gegend genau richtig :D ..... nein Quatsch ich passe mich natürlich an :wink:

 
Hey hey, lese gespannt mit und möchte dies gerne mal mit Uno ausprobieren. Welche Voraussetzungen braucht es damit der Hund Spass daran hat? Kennst du eine geeignete Gruppe/Seminar im Aargau/Zürich bei dem ich mal reinschnuppern könnte?

 
Heute waren wir fleissig. Ich hatte frei und wollte endlich die Wurftipps von Norma testen und mit Cleo am Wasser üben. Also ging es zu einem ganz kleinen Teich auf der Allmend. Ich warf eine Markierung auf der Wiese, dann drehen um 90 Grad, Markierung im Wasser. Zuerst Wasser holen, dann die auf der Wiese. Bislang hatte ich sie vor der Wasserarbeit immer angespielt, damit sie überhaupt hineinging. Heute war der erste Test ohne das Anspielen. Also Cleo steady aus dem Fuss schicken. Und siehe da es klappte super, sie ging rein, schwamm zum Dummy und zurück zu mir. In etwa 80% der Fälle gab sie auch ab ohne sich vorher zu schütteln.

Und auch meine Wurfleistungen werden langsam besser. Die nächsten drei Tage sind wir in der Lenzerheide, wenn das Wetter passt, werden wir vielleicht ein paar Dummyvideos drehen. Ich freu mich schon.

 
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Videos tönt doch super :)

Und äh ja werfen kann ich ja so gar nicht. Ich bin froh, wenn ich mich nicht selbst treffe :D

 
Haha, ja das kenne ich nur zu gut, ich habe auch mich so manches mal abgeschossen, aber es wird besser. Der Tipp von Norma ist Gold wert und ich werde nun jeden Tag ein bisschen Dummys werfen ;)

 
Sodala wir haben in den letzten Tagen wieder ein bisschen gearbeitet. Gestern habe ich eine kleine Gruppe unterrichtet und dann musste natürlich Cleo noch bewegt werden. Es gab 2 Fixpunkte, die so angelegt waren, dass ich sie auf dem Weg stoppen und zu dem anderen Punkt einweisen konnte. Zusätzlich warf eine Freundin noch Markierungen, die immer erst nach dem Voran auf einen der beiden Fixpunkte gearbeitet wurden. Keine Sache für meine Maus.

Heute haben wir uns mit Andrea getroffen und ich nutzte die Umgebung um Wegübergang und schwierigeres Gelände (hoher Bewuchs) zu testen. Also einen sehr weiten Fixpunkt gewählt, dazu auch wieder einen zweiten der zum Einweisen diente. Zudem einen Fixpunkt gewählt bei dem Cleo durch einen kleinen Graben musste und dann in hohem Bewuchs suchen. Zuerst mal den weiten Fixpunkt gearbeitet. Dann ab in durch den Graben. Dann nochmal zu dem Fixpunkt und zum Schluss auf dem Weg zu dem Fixpunkt gestoppt und nach rechts eingewiesen zu dem letzten Punkt. Dann nochmal durch den Graben.

Klappte ganz gut, trotz der Entfernungen. Langsam muss ich mir schwierigere Sachen überlegen, 3 Fixpunkte sind nun bereits Minimum und Einweisen dazu. Vielleicht trauen wir uns dann doch mal kurze Blinds zu arbeiten.

 
Das ist ein Punkt auf den man den Hund voran schickt oder eben einweist. Am Anfang muss man den Hund mehrmals dorthin schicken, bis er sich diesen merkt. Mit der Zeit zeigt man dem hund auch aus weiter Entfernung wo das dummy liegt. Er merkt sich die Stellen und kann auch nach einiger Zeit erst wieder dorthin geschickt werden.

 
Das heisst, ein Fixpunkt ist eine Art Basis, wohin der Hund geschickt werden kann und von wo er dann seine Arbeit macht?

Wird dieser Fixpunkt irgendwie markiert. Oder ist es eine Stelle im Gelände, die sich besonders dafür eignet?

Ich hoffe, meine Fragen sind nicht lästig. :)

 
Nein nein, deine Fragen sind gar nicht lästig, freue mich über dein Interesse.

Genau, es ist eine Stelle zu der der Hund geschickt wird, die er sich merken soll und wo er ein Dummy findet.
Ein Beispiel:

                                                                                     D1

HF                                                                                                                                         D2

D1 und D2 sind Fixpunkte. Ich schicke denn HUnd einmal auf D1, dann auf D2 und dann nochmal auf D2, stoppe ihn aber auf dem Weg dorthin und weise ihn dann nach lins auf D1 ein. Der Fixpunkt kann durch einen Waldrand, einen Baum, einen Busch oder einen Markierstab markiert werden.

 
Sehr spannender Thread, lese hier gerne mit. Danke für deine ausführlichen Erläuterungen!

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Danke für die Erklärungen!

In dem Fall befinden sich sowohl auf den Markierungen (=für Hund sichtbar geworfen) wie auch auf den Fixpunkten (=für Hund "blind") ein Dummy?

 
Noch arbeite ich Fixpunkte so, dass der Hund weiss, dass dort ein Dummy ist, aber er muss sich die Stelle über eine längere Zeit merken. Wenn ich einen Helfer habe, dann legt dieser wieder ein Dummy an die Stelle nach, so spricht man von Half Blindes (der Hund hat das Nachlegen nicht gesehen).

Eine Markierung wird geworfen und in der Regel gleich im Anschluss gearbeitet (2-3 Sekunden warten, damit sich der Hund die Stelle merken kann). Wird eine Markierung erst später gearbeitet, so spricht man von einem Memory.

 
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Aaaah ich freu mich auf den 27.!

@Tabasco komm doch auch. Wir können doch unsere Hunde im Auto parkieren, wenn Tabasco dran ist. Also ich würde mich sehr freuen!

 
Ich freu mich auch schon ;) Ach muss mal bei Cuvaz wg. dem Trainingsort nachfragen.