St Bernhardshund = Bernhardiner
Herkunft
Der Name „Bernhardiner“ oder „St.Bernhardshund“ ist recht jung. Im Mittelland hiessen die Hunde noch im ausgehenden 19. Jahrhundert einfach „Bärryhüng“, in den Alpentälern „Klosterhunde“, „Berghunde“ oder auch „Hospizhunde“. Die Engländer nannten den Bernhardiner „Alpine Mastiff“, „St.Bernhards-Mastiff“ Ab 1865 wird der Name „Bernhardiner“ gebräuchlich.
Die genaue Herkunft des Bernhardiners liegt im Dunkeln. Der grosse Schweizer Kynologe, Prof. Dr. Albert Heim glaubte, der Bernhardiner gehöre zu den doggenartigen Hunden, die Römer hätten dessen Ahnen über die Alpen in die Schweiz mitgebracht. Diese Ahnen, die Molosser bezeichnete er als die Ahnherren der Bernhardiner. Dem widerspricht ein anderer führender Schweizer Kynologe. Dr. Hans Räber behauptet, dass die Herkunft des Hospizhundes unbestimmt sei. Er bezeichnet sie als einen Ast des riesigen Baums des weitverbreiteten grossen Alpenhundes, der grossen Hirten- und Bauernhunde. Grosse, kräftige Bauernhunde haben in der Schweiz Tradition. Sie trieben das Vieh, zogen Karren und bewachten Haus und Hof. Ihr ausgeprägter Sinn für die Verteidigung des eigenen Territoriums machte sie zum hervorragenden Wächter von Haus und Hof.
Die Hunde vom Großen Sankt Bernhard wurden um 1700 erstmals erwähnt. Damals soll der im Hospiz für die Küche zuständige Chorherr ein Laufrad für die Tiere konstruiert haben, mit dem der Bratspieß gedreht wurde. Aber die Hunde konnten auch anderes. Da der Alpenübergang bei Wegelagerern beliebt war, wurden sie als Schutzhunde eingesetzt.
Ihren Weltruhm erlangten die Hospiz-Bernhardiner aber durch das Aufspüren Verschütteter in Schnee. Der berühmteste Vertreter der Rasse war Barry I, geb. 1800, gest. 1814. Er hat rund 40 Menschen das Leben gerettet.
Barry I wurde nach seinem Tod präpariert und ist seither im Naturhistorischen Museum in Bern http://www.nmbe.ch
Naturhistorisches Museum Bern | www.nmbe.ch zu sehen.
Aus Küchensklaven im Laufrad waren Rettungskräfte geworden.
Das legendäre Fässchen
An jedem grösseren Volksfest der Schweiz läuft eine Gruppe Bernhardiner mit dem legendären Fässchen an den Halsbändern am Umzug mit. Das Fässchen ist so etwas wie ein Markenzeichen für den Bernhardiner geworden. Die Chronisten des Hospizes des Gr. St.Bernhard wissen nichts von einem Fässchen. Hingegen ist erwähnt, dass 1800 die Hunde in einem Bastsattel Milch und Butter von der Sennerei im Tal ins Hospiz trugen.
Langhaar und Stockhaar
Der ursprüngliche Bernhardiner ist stockhaarig. 1830 sollen Neufundländer eingekreuzt worden sein. Die Hospiz-Chronik belegt dies aber nirgends, aber es ist bekannt, dass es in den Würfen der Hospizhunde schon früher ab und zu langhaarige Welpen gegeben habe, da immer mal wieder langhaarige Walliser Hirtenhunde eingekreuzt worden seien.
Die langhaarigen Hunde bewährten sich im Gebirge nicht, sie wurden darum vom Hospiz an Gönner im Unterland verschenkt. Bald zog man im Unterland und auch im Ausland die dekorativen, langhaarigen Hunde dem Stockhaar-Original vor.
Zuchtziele und Zuchtprobleme - Gesundheit
Wesentliche Erfolge konnten seit der Röntgenpflicht und der entsprechenden Anpassung des Kör-und Zuchtreglementes bei der Bekämpfung der Hüftgelenk- und Ellenbogendysplasie (HD und ED) in den letzten Jahren erreicht werden. Ebenso wird auf einen gesunden, korrekten Lidschluss geachtet. Das sprichwörtliche Bernhardiner-Auge sollte der Vergangenheit angehören.
Nebst der Magendrehung (wie bei vielen anderen grossen Rassen), ist auch das Osteosakrom (Knochenkrebs) für einen zu frühen Tod des Bernhardiners verantwortlich.
Lebenserwartung
8 bis 10 Jahre - es gibt aber auch langlebigere Linien, deren Abkömmlinge öfters mehr als 10 - manchmal sogar 13 Jahre alt werden.
Wesen -Ein sensibler Dickkopf
Konsequente Erziehung vom Welpenalter an ist, wie bei allen Hunden, Grundvoraussetzung.
Der Bernhardiner ist ein ruhiger, ausgeglichener und sanftmütiger Hund. Trotz seiner imposanten Grösse ist der Bernhardiner sensibel, er spürt die Stimmungen im Haus sehr genau, er hat einen zuverlässigen Charakter – er ist der Familie treu und liebevoll verbunden. Gelassen lässt er sich auch von fremden Kindern streicheln und betatschen. Nichts scheint ihn aus der Ruhe zu bringen. Aber sein Dickkopf ist arttypisch, nicht nur vom Äusseren her.
Allerdings hat er auch einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, der nicht unterschätzt werden sollte. Seine Familie und sein Territorium verteidigt er kompromisslos und äusserst wirkungsvoll. Dabei verliert ein gesunder und gut sozialisierter Bernhardiner nie die Kontrolle. Er ist kein Kläffer und stellt Eindringlinge leise und unvermittelt.
Haltung
Der Bernhardiner ist in erster Linie ein Familienhund. Als Begleit- und Familienhund eignet sich der Bernhardiner gut, je nach Körperbau aber auch als Sport- und Zughund geeignet.
Der Bernhardiner sollte Familienanschluss haben. Er liebt den täglichen, ca. einstündigen Spaziergang, sowie Bewegungsfreiheit im – und ums Haus.
Besonderheiten
Der Bernhardiner «Leon» war im Jahre 1884 der erste Hund, der ins Schweizerische Hundestammbuch (SHSB) eingetragen wurde. Seit dem gleichen Jahr gilt der Bernhardiner als Nationalhund.
Herkunft
Der Name „Bernhardiner“ oder „St.Bernhardshund“ ist recht jung. Im Mittelland hiessen die Hunde noch im ausgehenden 19. Jahrhundert einfach „Bärryhüng“, in den Alpentälern „Klosterhunde“, „Berghunde“ oder auch „Hospizhunde“. Die Engländer nannten den Bernhardiner „Alpine Mastiff“, „St.Bernhards-Mastiff“ Ab 1865 wird der Name „Bernhardiner“ gebräuchlich.
Die genaue Herkunft des Bernhardiners liegt im Dunkeln. Der grosse Schweizer Kynologe, Prof. Dr. Albert Heim glaubte, der Bernhardiner gehöre zu den doggenartigen Hunden, die Römer hätten dessen Ahnen über die Alpen in die Schweiz mitgebracht. Diese Ahnen, die Molosser bezeichnete er als die Ahnherren der Bernhardiner. Dem widerspricht ein anderer führender Schweizer Kynologe. Dr. Hans Räber behauptet, dass die Herkunft des Hospizhundes unbestimmt sei. Er bezeichnet sie als einen Ast des riesigen Baums des weitverbreiteten grossen Alpenhundes, der grossen Hirten- und Bauernhunde. Grosse, kräftige Bauernhunde haben in der Schweiz Tradition. Sie trieben das Vieh, zogen Karren und bewachten Haus und Hof. Ihr ausgeprägter Sinn für die Verteidigung des eigenen Territoriums machte sie zum hervorragenden Wächter von Haus und Hof.
Die Hunde vom Großen Sankt Bernhard wurden um 1700 erstmals erwähnt. Damals soll der im Hospiz für die Küche zuständige Chorherr ein Laufrad für die Tiere konstruiert haben, mit dem der Bratspieß gedreht wurde. Aber die Hunde konnten auch anderes. Da der Alpenübergang bei Wegelagerern beliebt war, wurden sie als Schutzhunde eingesetzt.
Ihren Weltruhm erlangten die Hospiz-Bernhardiner aber durch das Aufspüren Verschütteter in Schnee. Der berühmteste Vertreter der Rasse war Barry I, geb. 1800, gest. 1814. Er hat rund 40 Menschen das Leben gerettet.
Barry I wurde nach seinem Tod präpariert und ist seither im Naturhistorischen Museum in Bern http://www.nmbe.ch
Naturhistorisches Museum Bern | www.nmbe.ch zu sehen.
Aus Küchensklaven im Laufrad waren Rettungskräfte geworden.
Das legendäre Fässchen
An jedem grösseren Volksfest der Schweiz läuft eine Gruppe Bernhardiner mit dem legendären Fässchen an den Halsbändern am Umzug mit. Das Fässchen ist so etwas wie ein Markenzeichen für den Bernhardiner geworden. Die Chronisten des Hospizes des Gr. St.Bernhard wissen nichts von einem Fässchen. Hingegen ist erwähnt, dass 1800 die Hunde in einem Bastsattel Milch und Butter von der Sennerei im Tal ins Hospiz trugen.
Langhaar und Stockhaar
Der ursprüngliche Bernhardiner ist stockhaarig. 1830 sollen Neufundländer eingekreuzt worden sein. Die Hospiz-Chronik belegt dies aber nirgends, aber es ist bekannt, dass es in den Würfen der Hospizhunde schon früher ab und zu langhaarige Welpen gegeben habe, da immer mal wieder langhaarige Walliser Hirtenhunde eingekreuzt worden seien.
Die langhaarigen Hunde bewährten sich im Gebirge nicht, sie wurden darum vom Hospiz an Gönner im Unterland verschenkt. Bald zog man im Unterland und auch im Ausland die dekorativen, langhaarigen Hunde dem Stockhaar-Original vor.
Zuchtziele und Zuchtprobleme - Gesundheit
Wesentliche Erfolge konnten seit der Röntgenpflicht und der entsprechenden Anpassung des Kör-und Zuchtreglementes bei der Bekämpfung der Hüftgelenk- und Ellenbogendysplasie (HD und ED) in den letzten Jahren erreicht werden. Ebenso wird auf einen gesunden, korrekten Lidschluss geachtet. Das sprichwörtliche Bernhardiner-Auge sollte der Vergangenheit angehören.
Nebst der Magendrehung (wie bei vielen anderen grossen Rassen), ist auch das Osteosakrom (Knochenkrebs) für einen zu frühen Tod des Bernhardiners verantwortlich.
Lebenserwartung
8 bis 10 Jahre - es gibt aber auch langlebigere Linien, deren Abkömmlinge öfters mehr als 10 - manchmal sogar 13 Jahre alt werden.
Wesen -Ein sensibler Dickkopf
Konsequente Erziehung vom Welpenalter an ist, wie bei allen Hunden, Grundvoraussetzung.
Der Bernhardiner ist ein ruhiger, ausgeglichener und sanftmütiger Hund. Trotz seiner imposanten Grösse ist der Bernhardiner sensibel, er spürt die Stimmungen im Haus sehr genau, er hat einen zuverlässigen Charakter – er ist der Familie treu und liebevoll verbunden. Gelassen lässt er sich auch von fremden Kindern streicheln und betatschen. Nichts scheint ihn aus der Ruhe zu bringen. Aber sein Dickkopf ist arttypisch, nicht nur vom Äusseren her.
Allerdings hat er auch einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, der nicht unterschätzt werden sollte. Seine Familie und sein Territorium verteidigt er kompromisslos und äusserst wirkungsvoll. Dabei verliert ein gesunder und gut sozialisierter Bernhardiner nie die Kontrolle. Er ist kein Kläffer und stellt Eindringlinge leise und unvermittelt.
Haltung
Der Bernhardiner ist in erster Linie ein Familienhund. Als Begleit- und Familienhund eignet sich der Bernhardiner gut, je nach Körperbau aber auch als Sport- und Zughund geeignet.
Der Bernhardiner sollte Familienanschluss haben. Er liebt den täglichen, ca. einstündigen Spaziergang, sowie Bewegungsfreiheit im – und ums Haus.
Besonderheiten
Der Bernhardiner «Leon» war im Jahre 1884 der erste Hund, der ins Schweizerische Hundestammbuch (SHSB) eingetragen wurde. Seit dem gleichen Jahr gilt der Bernhardiner als Nationalhund.
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