DER BERNHARDINER oder der ST.BERNHARDSHUND

Berni

Erfahrener Benutzer
09. Sep. 2011
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St Bernhardshund = Bernhardiner

Herkunft

Der Name „Bernhardiner“ oder „St.Bernhardshund“ ist recht jung. Im Mittelland hiessen die Hunde noch im ausgehenden 19. Jahrhundert einfach „Bärryhüng“, in den Alpentälern „Klosterhunde“, „Berghunde“ oder auch „Hospizhunde“. Die Engländer nannten den Bernhardiner „Alpine Mastiff“, „St.Bernhards-Mastiff“ Ab 1865 wird der Name „Bernhardiner“ gebräuchlich.

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Die genaue Herkunft des Bernhardiners liegt im Dunkeln. Der grosse Schweizer Kynologe, Prof. Dr. Albert Heim glaubte, der Bernhardiner gehöre zu den doggenartigen Hunden, die Römer hätten dessen Ahnen über die Alpen in die Schweiz mitgebracht. Diese Ahnen, die Molosser bezeichnete er als die Ahnherren der Bernhardiner. Dem widerspricht ein anderer führender Schweizer Kynologe. Dr. Hans Räber behauptet, dass die Herkunft des Hospizhundes unbestimmt sei. Er bezeichnet sie als einen Ast des riesigen Baums des weitverbreiteten grossen Alpenhundes, der grossen Hirten- und Bauernhunde. Grosse, kräftige Bauernhunde haben in der Schweiz Tradition. Sie trieben das Vieh, zogen Karren und bewachten Haus und Hof. Ihr ausgeprägter Sinn für die Verteidigung des eigenen Territoriums machte sie zum hervorragenden Wächter von Haus und Hof.

Bernizughunde 1917_mq.jpg

Die Hunde vom Großen Sankt Bernhard wurden um 1700 erstmals erwähnt. Damals soll der im Hospiz für die Küche zuständige Chorherr ein Laufrad für die Tiere konstruiert haben, mit dem der Bratspieß gedreht wurde. Aber die Hunde konnten auch anderes. Da der Alpenübergang bei Wegelagerern beliebt war, wurden sie als Schutzhunde eingesetzt.

gemalter Hospizhund_mq.jpg

Kean I und Young Tell_1903_mq.jpg

Ihren Weltruhm erlangten die Hospiz-Bernhardiner aber durch das Aufspüren Verschütteter in Schnee. Der berühmteste Vertreter der Rasse war Barry I, geb. 1800, gest. 1814. Er hat rund 40 Menschen das Leben gerettet.

Lawinenniedergang_20.01.1825_mq.jpg

Barry I wurde nach seinem Tod präpariert und ist seither im Naturhistorischen Museum in Bern http://www.nmbe.ch

Naturhistorisches Museum Bern | www.nmbe.ch zu sehen.

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Foto ca. 1930 -40 bearb.jpg

Aus Küchensklaven im Laufrad waren Rettungskräfte geworden.

Das legendäre Fässchen

An jedem grösseren Volksfest der Schweiz läuft eine Gruppe Bernhardiner mit dem legendären Fässchen an den Halsbändern am Umzug mit. Das Fässchen ist so etwas wie ein Markenzeichen für den Bernhardiner geworden. Die Chronisten des Hospizes des Gr. St.Bernhard wissen nichts von einem Fässchen. Hingegen ist erwähnt, dass 1800 die Hunde in einem Bastsattel Milch und Butter von der Sennerei im Tal ins Hospiz trugen.

Langhaar und Stockhaar

Der ursprüngliche Bernhardiner ist stockhaarig. 1830 sollen Neufundländer eingekreuzt worden sein. Die Hospiz-Chronik belegt dies aber nirgends, aber es ist bekannt, dass es in den Würfen der Hospizhunde schon früher ab und zu langhaarige Welpen gegeben habe, da immer mal wieder langhaarige Walliser Hirtenhunde eingekreuzt worden seien.

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Die langhaarigen Hunde bewährten sich im Gebirge nicht, sie wurden darum vom Hospiz an Gönner im Unterland verschenkt. Bald zog man im Unterland und auch im Ausland die dekorativen, langhaarigen Hunde dem Stockhaar-Original vor.

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Zuchtziele und Zuchtprobleme - Gesundheit

Wesentliche Erfolge konnten seit der Röntgenpflicht und der entsprechenden Anpassung des Kör-und Zuchtreglementes bei der Bekämpfung der Hüftgelenk- und Ellenbogendysplasie (HD und ED) in den letzten Jahren erreicht werden. Ebenso wird auf einen gesunden, korrekten Lidschluss geachtet. Das sprichwörtliche Bernhardiner-Auge sollte der Vergangenheit angehören.

Nebst der Magendrehung (wie bei vielen anderen grossen Rassen), ist auch das Osteosakrom (Knochenkrebs) für einen zu frühen Tod des Bernhardiners verantwortlich.

Lebenserwartung

8 bis 10 Jahre - es gibt aber auch langlebigere Linien, deren Abkömmlinge öfters mehr als 10 - manchmal sogar 13 Jahre alt werden.

Wesen -Ein sensibler Dickkopf

Konsequente Erziehung vom Welpenalter an ist, wie bei allen Hunden, Grundvoraussetzung.

Der Bernhardiner ist ein ruhiger, ausgeglichener und sanftmütiger Hund. Trotz seiner imposanten Grösse ist der Bernhardiner sensibel, er spürt die Stimmungen im Haus sehr genau, er hat einen zuverlässigen Charakter – er ist der Familie treu und liebevoll verbunden. Gelassen lässt er sich auch von fremden Kindern streicheln und betatschen. Nichts scheint ihn aus der Ruhe zu bringen. Aber sein Dickkopf ist arttypisch, nicht nur vom Äusseren her.

Allerdings hat er auch einen ausgeprägten Beschützerinstinkt, der nicht unterschätzt werden sollte. Seine Familie und sein Territorium verteidigt er kompromisslos und äusserst wirkungsvoll. Dabei verliert ein gesunder und gut sozialisierter Bernhardiner nie die Kontrolle. Er ist kein Kläffer und stellt Eindringlinge leise und unvermittelt.

Haltung

Der Bernhardiner ist in erster Linie ein Familienhund. Als Begleit- und Familienhund eignet sich der Bernhardiner gut, je nach Körperbau aber auch als Sport- und Zughund geeignet.

Der Bernhardiner sollte Familienanschluss haben. Er liebt den täglichen, ca. einstündigen Spaziergang, sowie Bewegungsfreiheit im – und ums Haus.

SesselOscar_Dez.08.jpg

Besonderheiten

Der Bernhardiner «Leon» war im Jahre 1884 der erste Hund, der ins Schweizerische Hundestammbuch (SHSB) eingetragen wurde. Seit dem gleichen Jahr gilt der Bernhardiner als Nationalhund.

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Vielen Dank für den Interessanten Bericht über den Berni :thumbsup:

 
Danke für deinen Bericht :)

Sind schöne erinnerungen an unseren ersten Hund. Ein Stockhaar Rüde wie aus dem Bilderbuch.
Mit richtig schönen Augen für seine Rasse. Leider aber HD und mit 9 leider schon gestorben :crying:

 
Das freut mich, dein Bericht über eine Hunderasse die man nicht so viel sieht.

Unser Bernhardiner wurde nicht ganz 12 Jahre alt.
Das war ein Superhund. Und ein guter Freund von mir.

Er war drei Jahre lang an den Berhardinertreffen immer der schnellste Bernhardiner im Bernbiet.

Habe vieles mit ihm zusammen in den Bergen erlebt.

Er wusste wenn man einen Lawinenhang nicht begehen sollte.
Auch wenn eine Schneebrücke nicht sicher war dann ist er nicht darüber gegangen und hat es mir gezeigt.

Er konnte aber auch einen steinharten Grind haben wenn ihm etwas nicht passte.

Unsere ganze Familie und ich besonders hatten eine schöne Zeit mit ihm.

 
Danke für deinen Bericht :)

Sind schöne erinnerungen an unseren ersten Hund. Ein Stockhaar Rüde wie aus dem Bilderbuch.

Mit richtig schönen Augen für seine Rasse. Leider aber HD und mit 9 leider schon gestorben :crying:
Das freut mich, dein Bericht über eine Hunderasse die man nicht so viel sieht.

Unser Bernhardiner wurde nicht ganz 12 Jahre alt.

Das war ein Superhund. Und ein guter Freund von mir.

Er war drei Jahre lang an den Berhardinertreffen immer der schnellste Bernhardiner im Bernbiet.

Habe vieles mit ihm zusammen in den Bergen erlebt.

Er wusste wenn man einen Lawinenhang nicht begehen sollte.

Auch wenn eine Schneebrücke nicht sicher war dann ist er nicht darüber gegangen und hat es mir gezeigt.

Er konnte aber auch einen steinharten Grind haben wenn ihm etwas nicht passte.

Unsere ganze Familie und ich besonders hatten eine schöne Zeit mit ihm.
Darf ich fragen, was eure Gründe waren, dass der Nachfolger eures Bernis kein Bernhardiner mehr wurde? - ist es die Grösse, die relativ kurze Lebenserwartung, gesundheitliche Gründe, oder doch vielleicht das Sabbern???

Bereits 1926 wurde in einem Artikel der NZZ die Frage aufgeworfen, warum der Bernhardiner als Schweizer Hunderasse in unseren Dörfern so selten geworden sei.

Auszug aus diesem Artikel, erschienen 13.07.1926 in der NZZ

... Der Körper zeigt edle Linien und verrät markige Kraft. Trotz alldem scheint er sich die Gunst der Hundehalter nicht erworben zu haben. Schlendert man durch Dörfer und Städte - wie selten gewahrt man einen St. Bernhardshund! Haus und Hof des Bauers beschützt nicht ein Bernhardiner, nein, ein deutscher Schäferhund erfüllt diese Aufgabe: im Garten des Villenbesitzers tritt dir nicht ein Bernhardiner, sondern ein Dobermann oder ein AiredaleTerrier entgegen; der Fabrikherr hält sich seine Dogge, die Damenwelt liebt die Pinscher und die Windhunde, kurz, alle andern Hunderassen, im besondern aber Dobermann und Schäfer, haben unserem urchigen Nationalhund den Rang abgelaufen. Damit sei gegen die andern Hunderassen nichts gesagt, sondern nur dem Bedauern über die Hintanstellung der Bernhardinerrasse Ausdruck gegeben. Es ist doppelt bedauerlich, wenn der Bernhardiner in seinem eigenen Heimatlande bei Hundeliebhabern, die sich einen Begleiter anschaffen wollen, so selten in Berücksichtigung gezogen wird. Glücklicherweise geht es unserm zweiten Nationalhund, dem Sennenhund, in dieser Beziehung etwas besser. Die Klagen über minime Absatzmöglichkeit der Jungtiere werden daher auch aus den Kreisen der Sennen-Hunde-Züchter, weniger laut, als aus dem Lager der Züchter der St. Bernhardshunde. Warum, so muß man sich unwillkürlich fragen, besteht beim Bernhardiner eine so geringe Nachfrage? Wo liegen die Gründe?

Einen ersten Grund findet man in der Grösse des Bernhardiners. Er ist den meisten Hundeliebhabern ein zu großes Tier. Immer und immer wieder kann man auf die Frage: Warum haben Sie an Stelle des Dobermanns oder des Wolfes nicht einen St. Bernhardshund gekauft? die Antwort hören: Die Bernhardiner sind ja schöne und edle Tiere, aber sie sind mir zu gross. Seine heutige Grösse muss hauptsächlich den Züchtern mit ihrem Bestreben, möglichst imposante Tiere aufzuziehen, angekreidet werden. In den vom Internationalen Kynologen-Kongress aufgestellten Rassekennzeichen des St. Bernhardshundes wird für männliche Tiere eine Mindesthöhe (Schulterhöhe) von 70 Zm. und für Weibliche von 63 Zm verlangt; aber die heutigen Hunde sind alle durchs Band weg bedeutend höher. Taucht hin und wieder ein Hund auf, dessen Höhe mit der Minimalgrenze Übereinstimmt, so wird er fast mitleidig betrachtet. Ein Teil des Züchterstolzes beruht sichtlich auf der Grösse des Hundes. Wer dabei weiss, dass die Bernhardiner in ihrer Urheimat auf dem Hospiz immer kleiner gewachsen sind, als die Hunde im Tiefland – ob dies eine Folge der unleugbaren Inzucht ist, wäre noch zu untersuchen -, kann das angetönte Züchterziel nicht recht verstehen. Gewiss sind die grossen Tiere imposant, und des Richters Auge ruht immer mit Freude auf diesen Geschöpfen; aber darin erschöpft sich die Aufgabe des Züchters keineswegs. Ein weiterer Grund, der viele Personen vom Kauf eines Bernhardiners abschreckt, ist das unleidliche Geifern dieser Hunde. Keine andere Hunderasse weist diesen Nachteil auf. Oder hat man schon je einen geifernden Schäferhund gesehen? Zwar gibt es auch unter den Bernhardinern solche, die nur bei ganz grosser Erregung und nicht auch noch im normalen Gang des Lebens diesen unästhetischen Anblick gewähren. Aber ihre Zahl ist gering. Durch geeignete Zuchtauswahl liesse sie sich aber zweifelsohne vergrössern. Vielfach wird auch die verhältnismässig grosse Gutmütigkeit und die damit verbundene verminderte Schärfe als ein Grund des Nichtkaufes eines Bernhardiners ins Feld gefühlt. Stichhaltig ist dieses Argument nicht. Wenn unser Bernhardiner auch nicht so rasch das Gebiss zeigt, wie andere Hunde, z. B. die Schäfer, so ist er doch ein guter Wächter, der im Notfalle recht energisch werden kann.....

 
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Wir haben nach unserm Bernhardiner einen Golden Retriever gekauft.

Grund war eigentlich nur dass meiner Frau der Bernhardiner zu gross und zu stark war.

Damals waren die Golden noch nicht so gross in Mode. Unsere Familie wollte nach dem Bernhardiner einen etwas kleineren aber auch sehr schönen Hund.

Wir hatten einen grossen Garten. Der Hund hatte ca. 1500 m2 Auslauf. Die Umgebung hat auch für den grossen Hund immer noch gepasst.

Unser Baldo ist nach einer Magendrehung und anschliessenden länger andauernden Magenproblemen kurz vor seinem zwölften Geburtstag von seinen Qualen erlöst worden.

Bis etwa mit 8 Jahren hat er nie oder nur in ganz seltenen Fällen gesabbert.
Das war für uns gar nie ein Problem.

Mit Wehmut denken wir an die Zeit mit ihm zurück.
Denke dass wir, wenn die Umgebung noch so stimmen würde wie damals, es uns ernsthaft überlegen würden noch einmal so einen Bernhardiner bei uns auf zu nehmen.

Leider haben die Zeiten geändert. Wir sind älter geworden und haben jetzt halt einen kleineren etwas handlicheren Welsh Terrier.

 
Beni (ja dieser Klischee Name ;) ) wollte meine Mutter als wir auf einen Bauernhof zogen, wo er ausser bei unserer Abwesenheit, frei sein durfte. Leider war das Mietverhältnis irgendwann nicht mehr tragbar, wegen vielen Mängel an der Wohnung. Und wir fanden ein schönes Haus mit Garten mitten im Dorf. Leider wurden wir da mit Beni nie so richtig akzeptiert. Hauptsächlich hatten die Leute angst und prangerten uns Märchengeschichten an. Dies nur weil er eben Bellte wenn jemand dem Zaun zu nahe kam. Dringte aber tatsächlich mal jemand ein so bellte er noch 1-2mal und "sabberte" den Neuankömmling freudig voll. Das sabbern allgemein war nur schlimm nach dem fressen und grossen Trinken. Ansonsten hielt es sich im Rahmen. Wenige Jahre später kam dann unser Zweithund dazu weil ich ihn sozusagen nachhause brachte. Ein Labrador-chowchow mix Hündin. Nach Benis Tod entschieden wir uns es bei einem Hund zu belassen weil mein Vater die Hauptverantwortung für Bella übernahm und ich wegen Schule und co wenig Zeit hatte. Jetzt nach Bellas Tod wurde es ein noch kleinerer Hund weil er Hauptsächlich für mich ist. Ich arbeite mit ihr, gehe mit ihr grösstenteils raus usw. Obwohl Beni immer sehr freundlich zu mir war, nichts Jagte, so konnte ich mit ihm nie alleine raus weil er mir Körperlich einfach 1000% überlegen war. Für uns spricht also dagegen einen Bernhardiner zu haben das wir regelrecht Nachbarschaftstreit hatten, er behandelt wurde wie ein böser Hund obwohl er absolut friedlich war und ich mir die Erziehung und das Händling für einen grossen Hund nicht zutraue. Wären wir auf dem Hof geblieben, oder zumindest meine Eltern. So wäre es immer wieder ein Bernhardiner geworden :)

Hälst du deine im Haus?
Unserer war Hauptsächlich im Garten und durfte in die Küche/Esszimmer. Treppe war für ihn immer Tabu wegen HD

 
Danke für den Bericht. Bei uns in Quatier gibt es eine ca 8 mt. alte Bernardinerhündin.... ein ganz tolles Tier..... ich liebe sie....

 
Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Es interessierte mich einfach, wo denn die Gründe für die Wahl einer anderen Rasse liegen, wenn ich doch sehe, wie liebevoll ihr eure ehemaligen Bernhardiner beschreibt.

... Für uns spricht also dagegen einen Bernhardiner zu haben das wir regelrecht Nachbarschaftstreit hatten, er behandelt wurde wie ein böser Hund obwohl er absolut friedlich war und ich mir die Erziehung und das Händling für einen grossen Hund nicht zutraue. Wären wir auf dem Hof geblieben, oder zumindest meine Eltern. So wäre es immer wieder ein Bernhardiner geworden. :)

Hälst du deine im Haus?

Unserer war Hauptsächlich im Garten und durfte in die Küche/Esszimmer. Treppe war für ihn immer Tabu wegen HD
Ja wir haben ein "kleines Schlafzimmer-Mammut" :D - Orla schläft bei uns im Schlafzimmer, und bis letzten Sommer, als ihre Mutter noch lebte schnarchte dort manchmal ein ganzes Trio mit zusammen 10 Pfoten ... ;-) .Bei Bedarf kann sie auch raus in den eingezäunten Garten und im (geöffneten) Hundezwinger draussen gibts noch 2 isolierte Hundehütten mit Hundebetten, die aber meistens leer stehen.

Zum Thema Treppensteigen: meine alte Dame stieg tagtäglich bis zur letzten Lebenswoche mit 11einhalb Jahren mehrmals unsere relativ steile Treppe im Haus zum 1. Stock hoch, wo sich unser Wohn- und Schlafzimmer befindet, und auch runter (wir wohnen am Hang). Als es dann ganz zuletzt nicht mehr gut ging, lief sie die weniger steile Gartentreppe aussen hoch. Ihre Bernhardiner-Cousine , die mit etwas mehr 13 Jahren starb, musste in ihrem Zuhause ebenfalls täglich Treppen steigen.

Gerade bei den Bernhardinerfreunden in Deutschland ist die Ansicht weitverbreitet, dass Bernhardiner keine Treppen steigen dürften, wg. der Gelenke. Meine Erfahrung ist, wenn man den Hund von klein auf (als Welpe solange tragen, wie's gewichtsmässig möglich ist) lernt langsam die Treppen rauf und runter (evt. zu Beginn an der Leine) die Gelenke keinen Schaden nehmen. Im Gegenteil, auch Hunde mit leichter HD die auch mal ab und zu Treppensteigen haben meist weniger Beschwerden als Hunde, die zu sehr geschont werden. Man darf nicht vergessen, woher die Bernhardiner stammen - es gibt keinen Grund, GESUNDEN Bernhardinern die Treppe zu verbieten.

 
ich stelle meine Frage mal hier :)


Was sind den Halbmasken-Bernhardiner und die sollte man also nicht zusammen verpaaren?
(also das war da aus der blaue-Augen-Diskussion)

 
Das hier ist eine Halbmaske - diese Hunde sind gesund, die fehlende Zeichnung tut dem Hund nicht weh, und dieser Hund erhält die kompletten FCI-Papiere.

P1010338.jpg

Zur Info: Halbmasken erhalten genauso Papiere, wie Hunde mit vollständiger Maske. Halbmasken werden auch gekört und können auch auf Ausstellungen gezeigt werden. Sind zwei im Körperbau gleichwertige Bernhardiner im Ring, wird der mit der egalen Maske gewinnen, ist der schön gezeichnete weniger gut im Körperbau, Gangwerk, etc. kann die Halbmaske siegen.

Was ich sagen wollte ist, dass ein Züchter kaum auf die Verstärkung der fehlenden Maske züchten wird, er wird also kaum eine Halbmaske mit einer Halbmaske verpaaren. Dass dies nicht erlaubt wäre, steht nirgends. Im Bernhardiner-Standard aber steht, dass eine egale Maske erwünscht ist.

Was ich im anderen Thread meinte ist, dass wenn die Nachfrage nach "speziellen" Bernhardinern da ist, es auch immer jemanden gibt, der versucht, diese "speziellen" Hunde zu produzieren, egal wie. Und da sollte man sich eben Gedanken machen, dass man nicht einfach sich einen "speziellen" Hund suchen sollte, bloss um sich in der Masse der Hundehalter hervorzuheben. Viele heutige Qualzuchten sind so entstanden.

 
o gott, ich muss mal halbmaske und egale maske googlen :D

Hat das überhaupt mit dem Gesicht zu tun oder sind die Halbmasken einfach generell viel Weiss mit wenig Flecken?

 
Orla hat eine egale Maske. Das heisst noch lange nicht, dass sie "ideal" ist ;-) . Jeder Züchter weiss, wo die Stärken und Schwächen seiner Hunde liegen und wie er die Stärken festigen und die Schwächen eliminieren möchte. Manchmal gelingts und manchmal eben weniger, je nach Zusammentreffen der Gene. Man hat auch schon oft gesehen, dass eine Wurfwiederholung nicht mehr dieselben guten Welpen brachte, wie bei der ersten Verpaarung - kann auch anders sein.

Es heisst ja oft, Schönheitschampions seien als Zuchthunde einem "blossen" Sehr Gut"-Hund unterlegen. D.h. ein mittelmässiger Hund hat auch viele Qualitäten in sich, die er nicht zeigt. Und umgekehrt kann ein Champion Schwächen haben, die durch sein tolles Äusseres überdeckt werden. Darum sind oftmals Champion/ Champion-Verpaarungen nicht so erfolgreich wie gedacht. Wenn züchten so einfach wäre, hätten wir schon längst nur noch gesunde langlebige Schönheitschampions.

 
o gott, ich muss mal halbmaske und egale maske googlen :D

Hat das überhaupt mit dem Gesicht zu tun oder sind die Halbmasken einfach generell viel Weiss mit wenig Flecken?
Maske nennt man die schwarz-braun eingefassten Augen des Bernhardiners - Halbmasken haben bloss ein Auge dunkel eingerahmt. Es gibt ab und zu auch Bernhardiner ohne Maske - hier ein altes Bild von Hospiz-Bernhardinern, darunter auch welche ohne MaskeSHSB_4890_Norma Gütsch-Neuhof_Wurf_Rasko v. Uto_mq.jpg

Pancho, mit einer egalen Maske

Pancho2_15.05.2011_mh.jpg

Piroschka, die Halbmaske

Piroschka1_28.05.2011_mq.jpg

 
toll, begriffen! :eng


aber wieso heisst es "egale" Maske?



mir gefallen also die egalen Masken viel besser :eng

 
Die genaue Herkunft des Bernhardiners liegt im Dunkeln. Der grosse Schweizer Kynologe, Prof. Dr. Albert Heim glaubte, der Bernhardiner gehöre zu den doggenartigen Hunden, die Römer hätten dessen Ahnen über die Alpen in die Schweiz mitgebracht. Diese Ahnen, die Molosser bezeichnete er als die Ahnherren der Bernhardiner. Dem widerspricht ein anderer führender Schweizer Kynologe. Dr. Hans Räber behauptet, dass die Herkunft des Hospizhundes unbestimmt sei. Er bezeichnet sie als einen Ast des riesigen Baums des weitverbreiteten grossen Alpenhundes, der grossen Hirten- und Bauernhunde.
Interessant - der "Alpenhund" ist wohl dasselbe wie der in einem englischen Buch 1829 erwähnte "Alpine Spaniel". Was ich nicht wusste: der andere Nachfahre dieses ausgestorbenen Alpenhundes ist der Clumber Spaniel. Man sieht aber durchaus Ähnlichkeiten im Kopf. Clumber Spaniel
 
Ich find sie alle toll :love: Bernhardiner ist einfach eine Rasse, die muss man mögen! Die sehen immer aus wie zu grosse Teddybären :love: bei uns im Dorf hats auch einen / eine. Leider bisher nur einmal von weitem gesehen.