"Burn-out" bei Tieren

Disthen

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26. Jan. 2009
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Finde das noch einen interessantes Thema: http://www.blick.ch/news/schweiz/hundebesitzer-treiben-ihre-liebsten-zur-totalen-erschoepfung-jetzt-hat-auch-bello-burn-out-id3867987.html

Fachlich halt Blick-mässig, aber für mich halt schon ein grosses Thema. Bei Hunden kannte ich es schon länger von meiner Praxis her. Hier halt so das typische Beispiel mit einer Arbeitsrasse die als Welpe eingeflogen wurde. Wer lässt einen Rassehund einfliegen? Züchter, Liebhaber einer seltenen Rasse (schwer verfügbar im eigenen Land) oder Leute die erfolgreich Wettkämpfe (sprich Sporthund) bestreiten wollen. Aber das Problem ist viel vielschichtiger. Da ist der vermeintlich ruhige Bürohund, der den Büroalltag eben nicht so locker wegsteckt, wie es den Anschein macht und am Feierabend eine ruhige Runde zum runterfahren angesagt wäre, als noch Hundeplatz. Der Chi, der überall hin mitgenommen wird und von den Eindrücken erschlagen wird, auch wenn er sich kaum bewegt, sondern mehrheitlich im Täschchen oder auf dem Arm lebt, etc. Ich erlebe einfach auch, dass diese Balance Ruhe/Aktivität bei vielen Hundetrainern zu kurz kommt. Klar, die Leute kommen in die Huschu um den Hund zu beschäftigen, mit ihm zu arbeiten. Welcher Trainer schickt da das Team schon nach Hause und sagt heute nicht. Ist schliesslich nicht in erster Linie sein Job und Geld kriegt er dafür auch keins. Welcher Trainer schickt Welpenhalter mit Hunden nach Hause und sagt ihnen lass den schlafen? (Okay, mein Ex-Chef mich und Caja :-D  ) Aber ich denke auch, dass gerade in Welpen-, Erziehungs- und SKN-Kursen dieses Thema leider etwas vernachlässigt wird. Wie kann man erkennen, ob der Hund genug Ruhe hat? Wie erkennt man, dass der Hund selbst die Ruhe nicht mehr findet? Eigentlich total wichtige Themen.

Bei Pferden sieht man dieses Problem schon länger, vor allem bei Sportpferden, aber auch Freizeitpferde sind betroffen, teils auch durch die neuen, so gelobten Haltungsbedingungen. Sobald die Gruppe nicht harmonisch ist kommt es rasch zu einer grossen Überforderung.

Was ich neustens feststelle ist, dass dieses Phänomen auch auf die Katzen übergreift. Weiss nicht, ob es damit zu tun hat, dass jetzt auch Katzen-Verhaltenssendungen im TV ausgestrahlt werden, wo immer wieder Beschäftigung ein grosses Thema ist und jetzt vermehrt Halter das Gefühl haben, sie müssen mit ihren Katzen fast wie mit einem Hund arbeiten. Meiner Erfahrung nach benötigen die wenigsten Freigänger regelmässiges Spiel oder Beschäftigung. Hatte gerade in der Kundschaft einen Pinkelkater, 2-jährig, Wohnungskatze mit zweitem Kater dabei, der Rumpinkelte, weil er einfach seine Ruhe haben wollte. Kein Clickertraining, kein Dauerbeschmusen, keine Intelligenzspiele, einfach Katze sein.

 
Auch wenn ich den Artikel nun nicht gelesen habe (les dieses Käseblatt aus Prinzip nicht) mach ich mir über die Thematik immer mal wieder so meine Gedanken.
In unserem Erziehungskurs wird sehr wohl darauf geachtet, dass wir den Hunden z.b. das pausieren lernen.
Auch hier im Forum wird immer öfter dazu geraten, den Hund mal zur Ruhe kommen zu lassen, so ist es auch immer mal wieder ein aktuelles Thema.

Wir haben es aktuell für uns so gelöst, dass wir halt mal so Ausgleichstage machen. Nach einer Woche voller Tierarztbesuche, Hundeplatz, Büro etc. gibt es dann einfach ein Wochenende nix-tun. Geniessen wir alle und sind danach wieder fit.
Ob uns dies auf Dauer vor Problemen behütet? Keine Ahnung, aber aktuell stimmt es für uns…

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ehrlich gesagt finde ich, dass der Begriff "Burn-Out" mittlerweile arg überstrapaziert wird. Alles und jeder hat einen Burn-Out, vermutlich weil das mittlerweile richtig gesellschaftsfähig geworden ist.

Vor 10 Jahren war das eher die Ausnahme und wurde dann vielleicht auch eher bei denen diagnostiziert, die auch wirklich krank waren. 

Bezogen auf Tiere: das Thema Überbeschäftigung ist ja nun nichts Neues und sicher ein Problem bei sehr arbeitswilligen Rassen, die anderen entziehen sich schon vorher.

Ich finde ein Hund muss auch mal Stress aushalten können und dann gibt es eben wieder ruhigere Tage. Wenn ich meinen Hund einigermassen gut kenne und beobachte, sollte ich als Hundebesitzer doch merken, wenn der Hund unter Dauerstrom steht. Eigentlich;-)...

Dass nun schon Anti-Depressiva bei Tieren eingesetzt werden, puuhhh, finde ich sehr bedenklich.

 
ich sehs auch ein wenig so wie nordicdogs das beschreibt. eine gesunde Mischung machts und schliesslich kennt jeder seinen Hund uund seine Bedürfnisse - auch die eigenen - und nach denen sollte man versuchen zu leben. manchmal gelingt es besser manchmal halt weniger. wenn man den ausgleich schaffen nicht vergisst, kanns so schlimm nicht sein. ich versuche beiden meinen Hunden gerecht zu werden, einen dritten würde ich mir zur zeit nicht zutrauen, weil ich denke, so wie's jetzt läuft stimmt es für die Hunde und mich. wenn einer der beiden mal nicht mag zeigt er mir das und dann bekommt er eine pause. wir sind allerdings nicht im prüfungsstress, arbeiten auch in der hundeschule in wirklich kleinen gruppen und ich setze meine Hunde nicht unter druck, damit will ich nicht sagen, dass wir das garantiert richtig machen - für uns stimmt es so einfach und wir fühlen uns wohl.

 
Ehrlich gesagt finde ich, dass der Begriff "Burn-Out" mittlerweile arg überstrapaziert wird. Alles und jeder hat einen Burn-Out, vermutlich weil das mittlerweile richtig gesellschaftsfähig geworden ist.

Vor 10 Jahren war das eher die Ausnahme und wurde dann vielleicht auch eher bei denen diagnostiziert, die auch wirklich krank waren. 

Bezogen auf Tiere: das Thema Überbeschäftigung ist ja nun nichts Neues und sicher ein Problem bei sehr arbeitswilligen Rassen, die anderen entziehen sich schon vorher.

Ich finde ein Hund muss auch mal Stress aushalten können und dann gibt es eben wieder ruhigere Tage. Wenn ich meinen Hund einigermassen gut kenne und beobachte, sollte ich als Hundebesitzer doch merken, wenn der Hund unter Dauerstrom steht. Eigentlich;-)...

Dass nun schon Anti-Depressiva bei Tieren eingesetzt werden, puuhhh, finde ich sehr bedenklich.
dem stimme ich voll und ganz zu :up

 
ich sehs auch ein wenig so wie nordicdogs das beschreibt. eine gesunde Mischung machts und schliesslich kennt jeder seinen Hund uund seine Bedürfnisse - auch die eigenen - und nach denen sollte man versuchen zu leben. manchmal gelingt es besser manchmal halt weniger. wenn man den ausgleich schaffen nicht vergisst, kanns so schlimm nicht sein. ich versuche beiden meinen Hunden gerecht zu werden, einen dritten würde ich mir zur zeit nicht zutrauen, weil ich denke, so wie's jetzt läuft stimmt es für die Hunde und mich. wenn einer der beiden mal nicht mag zeigt er mir das und dann bekommt er eine pause. wir sind allerdings nicht im prüfungsstress, arbeiten auch in der hundeschule in wirklich kleinen gruppen und ich setze meine Hunde nicht unter druck, damit will ich nicht sagen, dass wir das garantiert richtig machen - für uns stimmt es so einfach und wir fühlen uns wohl.
Leider kennt eben nicht jeder Besitzer seinen Hund sooo gut oder er hat sich bei der Anschaffung etwas anderes vorgestellt oder erhofft und der Hund 'muss' da einfach durch

 
Leider kennt eben nicht jeder Besitzer seinen Hund sooo gut oder er hat sich bei der Anschaffung etwas anderes vorgestellt oder erhofft und der Hund 'muss' da einfach durch .
damit hast du sicher recht - bei mir wars beim kennenlernen bei meinem ersten Hund auch anders. auch bei meinem zweiten Hund hätte ich es lieber anders haben wollen. inzwischen hat sich einfach die Situation verändert und ich hab mich auf die hinterbeine gestellt. es sollte weder überheblich nocht sonstwie klingen, das war nicht meine Absicht.

 
bei manchen rassen mag das ein problem sein, unter falscher haltung/führung aber ich denke für viele rassen (zb. grad meine) wird das eher weniger ein thema sein. vorher krieg ich selber ein burn out weil ich ihnen vergeblich dies und das beibringen will...

aber auch ich finde den begriff etwas zu sehr "in mode geraten".

 
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Reaktionen: Betti
Bezüglich dem Begriff kann ich mich den Vorschreibern nur anhängen..

Ich denke, diese "Problematik" kann durchaus auch bei unsicheren Hunden auftreten und das sehe ich gut an Luna. Mit ihr kann ich nicht nur den einen, strengeren Tag spezifisch planen, sondern muss auch auf die Tage vorher und nachher Rücksicht nehmen. Will ich mit ihr zum Beispiel in einem fremden Gebiet spazieren gehen, das wobei noch beliebt bei Hündelern ist, so sollte ich ihr am Tag vorher (!) nicht zu viel zumuten bzw. sie ruhen lassen.

Unsere Woche ist dementsprechend nach ihr geplant:

Montag: Ruhetag. 15min morgens, Vormittag alleine zu Hause, mittags mit Freundchen 15min, Nachmittag alleine zu Hause, abends noch was Kurzes, keine Übungen o.ä.

Dienstag/Mittwoch/Donnerstag: 15min morgens, ausgeschlafen den ganzen Tag dann beim Sitter mit zwei Hunden und langer Mittagsrunde, abends kurzen Bisi, keine Übungen o.ä.

Freitag: Ruhetag, wie Montag.

Wochenende: Je nach dem.

Als Beispiel für das Wochenende passt dieses grad gut. Ich wusste, dass ich sie sonntags mit zum Videodreh nehmen will und es dementsprechend 'anstrengend' für sie wird. Deshalb gab es am Samstag jeweils nur die bekannten Spazierrouten von 15-30min und sonst relativ viel Ruhe zu Hause. Am Montag konnte sie dann schlafend alles verarbeiten, Sonntagabend auch nur noch kurze Bisirunde.

Hätte ich mit ihr am Samstag schon viel gemacht, wäre sie sonntags bereits viel schneller müde geworden und ich hätte früher nach Hause müssen. Hätte ich sie am Montag bereits zum Sitter gebracht, würde man ihr dies die ganze Woche über anmerken mit stärkerer Unsicherheit, öfters Hecheln, allgemein unruhiger.

Wenn ein verlängertes Wochenende war, dann gibt es einen Tag weniger beim Sitter, sodass sie zwischen Wochenende und Sitter immer jeweils einen Ruhetag hat. Abends dann dementsprechendes Programm, was im Normalfall nur aus Fressen, Bisi und Schlafen besteht. Für uns funktioniert es super und seit wir das ziemlich geregelt machen, scheint mir mein Hund auch ruhiger und ausgeglichener.

Hierfür sind keine Medikamente nötig, sondern einfach etwas Rücksichtnahme auf den Hund und das Wissen, dass man halt etwas drumrum planen muss. Als ich am Samstag noch kurz in den Qualipet wollte mit ihr, habe ich erst im Kopf zusammengerechnet, was sie in den letzten 24h erlebt hat - um abzuschätzen, ob sie diesen "Stress" gut aufnimmt oder es bereits zu viel ist. Mit diesem Abschätzen und etwas besserem Beobachten kommt man sehr, sehr weit.

 
Genau diese Art Gedanken mache ich mir mit meinen jungen Hunden auch, Jessy.

 
ich finde auch dieses "künstliche pausenmachen" nicht ganz so super oder sagen wir besser; für mich persönlich käme es nicht infrage.

ich möchte meine hunde nicht in eine box tun müssen, damit sie zur ruhe kommen oder nachts irgendwo anbinden, einsperren...

ich lebe die pausen aktiv mit den hunden. wenn ich sehe, ein welpe findet nicht von selber zur ruhe (ist bei mir höchstens mal punktuell ein thema), dann mache ich eben mit ihm pause, ich setze mich ruhig hin zb. auf sofa und lege den hund neben mich. ich schleppe meine welpen nicht überall mit hin, aber immer mal wieder in eine "trubelsituation". ich verlange von meinen hunden, überall entspannen und runterfahren zu können. an einer ausstellung lag ich im zelt mit der 14 monatigen nastassja, daneben zwei babies, dawn und jendayi. für unsere rassen mag das normal sein, ich denke bei border zb. ist das nicht selbstverständlich.

das geht natürlich nur wenn man den hund als welpe holt. ich finde es sehr gut wie es jessy macht. aber ich denke nicht jeder ist bereit, dann auch solche abstriche zu machen. frei nach dem motto: wenn ich heute grillieren will und morgen baden gehen, muss der hund halt mit, hab keine zeit mit dem dann noch extra laufen zu gehen.

grad im sommer an der töss beim grillieren sieht man derart viele gestresste hunde und die leute sind dann auch noch der meinung der hat doch einen mordsspass, kann im wasser hundert mal den ball holen, schwimmen, andere hunde, viele leute... dabei dreht der hund aus meiner sicht längst im roten bereich.

oder im hundehotel: fast alle nahmen die hunde mit zu den mahlzeiten. wirklich ruhige entspannte hunde die nicht bei jedem neuankömmling hochschraubten sah man selten. für meine wär das der totale stress (nicht das ruhige liegen, sondern die tatsache, dass die andern hunde alle 2 min riesenterror machten) und sie blieben im zimmer. ich habe mich ernsthaft gefragt ob die wirklich alle nicht schnallten, dass ihre hunde vom tag einfach am limit sind??

neulich ein wagengespann mit etwa 8 bordern. einer fuhr nur mit, zwei rannten nebenher und wollten sich durchaus auf meine 3 angeleinten stürzen, von den andern die zogen rannte einer quer (und zwar wirklich quer, sowas hat man noch nicht gesehen) vor dem wagen her und guckte immer die halterin an. was das mit der wirbelsäule macht möchte ich nicht wissen, aber alle borders waren definitiv im roten bereich. ich habe am selben ort schon gespanne mit huskies gesehen. die drehten am start auch mal ziemlich auf, aber danach fand ich das einen schönen anblick von arbeitenden hunden. wieso muss man borders die so schrauben noch derart pushen mit zugarbeit? ich bin sicher, die halterin hält das für eine gute sache fast alle hunde "müde zu machen". ganz ehrlich: dieses bild war grässlich!

ich weiss nicht ob diese borders deshalb ein burn out bekommen oder was auch immer aber schön war das nicht.

ich glaube wirklich, viele leute können ihre hunde diesbezüglich nicht gut lesen. wenn ständig stresshormone ausgeschüttet werden, das kann auf dauer nicht gut gehen meiner meinung nach. für mich persönlich wär ein hyperiger hund der totale horror.

 
Ich denke dass man bei dieser Thematik gleich handeln sollte wie man dies als Mensch auch macht. Dauerstress vermeiden, Pausen / Ruhetage machen, stressige Situationen dosiert wahrnehmen aber nicht vermeiden. Zudem sollte man auf den einzelnen Hund eingehen und sich die Zeit dafür nehmen. Luna kommt allgemein schwer alleine zur Ruhe, egal ob zu Hause oder auswärts. Also lege ich bewusst Ruhezeiten ein in denen ich mich mit ihr aufs Sofa oder Bett lege und auch ein Nickerchen mache oder etwas lese. Tut mir ja auch gut

 
Sicher ist der Begriff Burn-out mehr als überstrapaziert in der Menschenwelt. Es klingt einfach besser, wenn man sagt ich hatte ein Burn-out, als wenn man sagt, ich habe eine Depression und viele Leute kennen den Unterschied auch gar nicht. Deshalb aber wegsehen ist wohl auch nicht die Lösung. Wie hoch die Zunahme wirklich ist gegenüber früheren Zeiten ist auch schwierig abzuschätzen, denn die Diagnostik war einfach anders oder gar nicht da. Ähnlich ist es in der Tierwelt und wird es sein. Auch da wird es Besitzer geben, die lieber sagen mein Tier hatte ein Burn-out als es hatte eine Depression oder eine Verhaltensstörung/-auffällig.

Die Dosis an Beschäftigung und Ruhe ist ganz klar sehr individuell bei jedem Lebewesen. Genauso individuell und vielfältig sind aber auch die Anzeichen, wenn es dann eben nicht stimmt und können deshalb auch nicht in einer Momentaufnahme beurteilt werden. Sprich hab ich einen totalen Hibbel auf dem Hundeplatz heisst das nicht, dass dieser Hund bereits zu viel Stress hat. Sondern es kommt darauf an, wie er sich nachher zeigt. Genau gleich bei einem Turnierpferd. Ist das sehr aufgekratzt am Turniertag, heisst das nicht, dass es nicht gerne auf ein Turnier geht oder es nicht verträgt. Es kommt darauf an, wie es anschliessend, die Tage danach ist. Oder der ruhige Hund im Training auf dem Hundeplatz, der dann aber zu Hause zuerst mal in den Garten schiesst und Runden dreht. War der auf dem Hundeplatz wirklich weniger gestresst wie der Hibbel? Und genau aus dieser Problematik heraus kommt es, dass es eben für viele Besitzer sehr schwierig ist ihr Tier richtig einzuschätzen. Merken tut man es dann erst mit Sicherheit, wenn sich grobe Anzeichen zeigen.

Habe kürzlich eine interessante Abhandlung eines Kinderarztes zum Thema "Langeweile" gelesen. Wie wichtig für die Entwicklung es ist, dass sich Kinder auch langweilen. Langeweile unterstützt den Lernprozess selber runter zu fahren, aber auch die eigenen Kreativität. Fördert die Erweiterung des eigenen Potenzials, aber auch das Sozialverhalten. Ich habe mir dann darüber Gedanken gemacht, ob es bei den Tieren nicht ähnlich sein könnte. Gönnen wir unseren Tieren teils einfach zu wenig Langeweile? Wenn ich mir das so überlegen mit einem Welpen. Wir bestimmen fast seinen gesamten Rhythmus. Jetzt lernen wir das und das. Dann musst du schlafen. Kaum wach, sofort raus mit ihm, klar wegen Stubenreinheit. Ist der Welpi wach und wir machen nichts mit ihm, behalten wir ihn trotzdem im Auge damit er keinen Quatsch anstellt, logisch, wer hat schon gerne zerkaute Möbel oder Schuhe. Aber nehmen wir den Hunden damit nicht auch ein Teil der Möglichkeit der eigenen Entfaltung/Verantwortung. Macht er nämlich Quatsch, so bieten wir gleich eine Alternative an und diktieren ihm somit wieder was er tun soll/kann. Also wir übernehmen eigentlich von Anfang die Kontrolle über seinen Rhythmus. Wie soll er sich da selber "spüren" lernen? Wie sollen wir da später mit Sicherheit herauslesen können, was bereits zu viel ist für ihn? Liegt da nicht auch bereits ein Grundstein für dieses Problem?

 
Montag: Ruhetag. 15min morgens, Vormittag alleine zu Hause, mittags mit Freundchen 15min, Nachmittag alleine zu Hause, abends noch was Kurzes, keine Übungen o.ä.
Ganz ehrlich, nach so einem Tag würde mein Hundetier nachts nicht mehr schlafen. Egal was am nächsten Tage geplant ist.

 
Habe kürzlich eine interessante Abhandlung eines Kinderarztes zum Thema "Langeweile" gelesen. Wie wichtig für die Entwicklung es ist, dass sich Kinder auch langweilen. Langeweile unterstützt den Lernprozess selber runter zu fahren, aber auch die eigenen Kreativität. Fördert die Erweiterung des eigenen Potenzials, aber auch das Sozialverhalten. Ich habe mir dann darüber Gedanken gemacht, ob es bei den Tieren nicht ähnlich sein könnte. Gönnen wir unseren Tieren teils einfach zu wenig Langeweile? Wenn ich mir das so überlegen mit einem Welpen. Wir bestimmen fast seinen gesamten Rhythmus. Jetzt lernen wir das und das. Dann musst du schlafen. Kaum wach, sofort raus mit ihm, klar wegen Stubenreinheit. Ist der Welpi wach und wir machen nichts mit ihm, behalten wir ihn trotzdem im Auge damit er keinen Quatsch anstellt, logisch, wer hat schon gerne zerkaute Möbel oder Schuhe. Aber nehmen wir den Hunden damit nicht auch ein Teil der Möglichkeit der eigenen Entfaltung/Verantwortung. Macht er nämlich Quatsch, so bieten wir gleich eine Alternative an und diktieren ihm somit wieder was er tun soll/kann. Also wir übernehmen eigentlich von Anfang die Kontrolle über seinen Rhythmus. Wie soll er sich da selber "spüren" lernen? Wie sollen wir da später mit Sicherheit herauslesen können, was bereits zu viel ist für ihn? Liegt da nicht auch bereits ein Grundstein für dieses Problem?
Das fängt doch bei den Menschen bereits an. Ich kenne kaum eine Person, die nicht alleine sein kann oder sich alleine mit sich zu beschäftigen weiss. Und dabei meine ich auch, das Natel mal beiseite legen zu können ;)

 
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Ruhig ja. Aber doch mit ausgiebigen Spaziergängen (da treffen wir eh fast nie auf jemanden).