Wolfabschuss

Sanu

Benutzer
01. Nov. 2006
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Hallo

was meint Ihr zum Abschuss der Wölfin im Wallis.

Ich war schockiert, dass die Regierung die Erlaubnis dazu erteilt hat. Erstaunt hat mich zudem weil die Schafe in diesem Gebiet nicht geschützt werden. Auf unseren Wanderungen diesen Herbst in diesem Gebiet und kurz vor dem Abschuss konnten wir unzählige Schafherden beobachten die keinen Schutz hatten. Sie bewegten sich frei auf einem riesigen Gebiet, waren also auch nicht eingezäunt oder durch Herdenschutzhunde geschützt.



Mich macht das traurig, da der Wolf ein geschütztes Tier ist. Das kann doch nicht die Lösung sein! Zudem werden noch weitere kommen und sind auch schon da.

Liebe Grüsse

Sanu

 
Hallo Sanu!

da sind wir wieder beim Thema: wie kann man es allen recht machen...

Finde es auch nicht gut, wenn die Wölfin geschossen werden soll.
Denke man müsste ein "Nebeneinander" finden können. So wie Du vorgeschlagen hast, einzäunen oder Herdenschutzhund.

wenn ich Schafe hätt, möchte ich ja auch nicht, dass die vom Wolf gefressen werden :schaf

liebe Grüsse
Nati

 
Unterwallis: Chablais-Wolf geschossen


21.11.2006, 15:55 Uhr






Trotz Gerichtsbeschluss und Aufsichtsbeschwerde: Der Chablais-Wolf wurde am Dienstag geschossen.









Wie die Kantonsverwaltung am Dienstag in einem Communiqué mitteilte wurde der Chablais-Wolf am Dienstag in der Region Arcojeux, im Chablais geschossen. Der Abschuss sei sei in der nähe der Schafrisse erfolgt, welche zur Abschuss-Bewilligung für den Wolf führten. Der Abschuss sei durch Beamte der kantonalen Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere erfolgt. Der Abschuss eines Wolfes am Dienstag bestätigte zugleich eine Vermutung: Im Chablais waren zwei Wölfe unterwegs./pc






Ohne zusätzliche Worte






von






Sanu


 
Hallo

Einfach nur traurig... ich bin ja selber Schafhalter, aber ich kann das einfach nicht nachvollziehen. Dazu wäre wohl auch anzumerken, dass wir im Schnitt jedes Jahr zwei Schafe verloren haben... durch Hunde wohlgemerkt :cry:

Armer Wolf :cry: ... und auch... arme Menschen :cry:

 
Hallo Karin

Ja leider waren auch hier sowohl als auch Hunde am wildern, das wurde anscheinend bewiesen.

Wiso kann der Kanton Graubünden gut mit der Wolfsanwesenheit umgehen. Dort wo die Tiere geschützt werden gibt es auch keinen Verlust zu verzeichnen, das geben sogar die Walliser zu.

Und zudem sind die Schafe zu dieser Jahreszeit im Tal und nicht mehr auf den Alpen.

Beim Wolf handelt sich um ein streng geschütztes Tier.

Ob die das auch als Tourismuskanton mitverantworten können :?: :?:

Lieber Gruss

Sanu :(

 
Hallo

Ja, ein trauriges Kapitel... zumal es Alternativen gibt. Ich habe für unsere Schafverbandszeitschrift mal einen Artikel über die Herdenschutzhunde geschrieben.... Ist sehr interessantes Thema mit den Herdenschutzhunden:

http://www.herdenschutzzentrum.ch

 
Hallo Karin

vielen Dank für den Hinweis zum Link. Es ist ja auch bestätigt, dass da wo die Schafherden geschützt werden es kaum zu Verlusten kommt. Das bestätigen auch die Behörden.

Der Hauptteil unserer Bevölkerung wohnt im Mittelland. Beispielsweise befindet sich zwischen dem Lötschental und dem Grimselpass eine menschenleere Hochgebirgslandschaft mit einer Fläche von rund 1400 km2. An anderen Orten der Schweizeralpen hat es zudem noch weitere solche Gebiete. Nach meiner Berechnung sind rund 60% der Schweiz Gebirgslandschaften mit einer sehr geringen Bevölkerungsdichte. Ich frage mich nun, weshalb es auch in der CH keinen Platz für den Wolf haben soll, wenn alle Vorsichtsmassnahmen vollzogen würden.

Gruss

Sanu

 
Hallo

Ja, ich sehe das auch so.. aber irgendwie ist die "Urangst" vor dem Wolf (bestärkt durch all die ollen Märchen und andere Räubergeschichten) noch immer präsent :cry:

Im gleichen Atemzug rechtfertigen sich die Jäger (welche nun den Wolf erlegt haben), sie müssten das Wild schiessen, weil es keine natürlichen Feinde mehr geben würde... ja logo, weil diese eben immer gleich abgeschossen werden.

Der Fuchs holt sich auch seine Beute (Hühner und mehr), aber da macht keiner einen Aufstand...

 
:) Hallo Zusammen

ja genau so sehe ich das auch.

Auch die Tierhalter im Unterland schützen ihr Eigentum vor Marder, Dachs, Fuchs etc. Und die Felder und Aecker müssen vor dem Wildschwein ebenso gesichert werden.

Gruss

Sanu
 
:) Guten Tag Dani und Anderen

vielen Dank für deinen Hinweis zum Link.

Ich hoffe, dass das abschiessen der Wölfe nicht zu einer :evil: Trophäenjagd :evil: ausartet, wenn es nicht schon geschehen ist.

Lieber Gruss

Sanu
 
Hallo Zusammen
Hier noch neue News


Wallis: Strafanzeige gegen Jean-René Fournier wegen Wolfabschuss
22. November 2006, 11:50 Uhr
Der Wolf im Chablais wurde trotz eines hängigen Rekurses geschossen. Damit verstösst der Kanton gegen das Gesetz.

Laut diesem hat jeder Rekurs, welcher beim Kantonsgericht hängig ist, eine aufschiebende Wirkung. Somit hätte der Kanton die Abschussbewilligung für den Wolf im Chablais aussetzen müssen. Der WWF Schweiz wird daher Strafanzeige gegen den zuständigen Staatsrat Jean-René Fournier einreichen. Fournier sagte gegenüber rro, dass er der Strafanzeige gelassen entgegen sehe. Eine Stellungnahme des Kantonsgerichts zur Affäre steht noch aus./pc

Lieber Gruss

Sanu

 
Hallo zusammen

Im Moment steht fast täglich wieder was über den Wolf in den Zeitungen...

Und ich nerv mich extrem daran. Da schreiben sie auf der einen Seite, der Wolf wäre nach wie vor "streng geschützt", dann berichten sie wieder, nach wievielen Schafrissen etc. er abgeschossen werden darf.

Ja, was wollen sie denn nun.... inzwischen sollte doch jedem bekannt sein, dass der Wolf, wenn er ne unbewachte Schafherde wie ein Fastfoodrestaurant vor sich hat, dort holt, was er will (und noch etwas mehr, weil unsere Schafe meist zu nah beeinander bleiben..).

Ich kann das einfach nicht kapieren. Wenn sie den Wolf doch wirkungsvoll schützen wollen, dann müssen sie eben den Schafhaltern und Bauern Auflagen machen. So dass sie z.B. nur Entschädigungen auszahlen, wenn diese nachweisen können, dass sie aktiv etwas zum Schutze ihrer Herden getan haben. Oder dass die Anzahl gerissener Schafe nicht einfach ne Zahl ist, sondern dass diese nur "gezählt" wird, wenn der Bauer seine Tiere auch wirklich geschützt hat und nicht bloss sich selbst überlassen auf ner "müde" eingezäunten Weide stehen hatte... oder?

 
hallo karin!
du hast vollkommen recht!
in anderen ländern funktioniert es auch! in rumänien und auch im osten von ongarn gibt es wölfe. bei jeder herde sind 1-2 herdenschutzhunde. dazu noch die hirtenhunde. es gibt noch schäfer die auf die herde aufpassen, denn wenn ein wolf einen menschen riecht, kommt er ind er regel nicht an die herde.
und das wichtigste ist, dass die tiere am abend in den sicheren stall kommen. wenn mal ein tier verloren geht, da schreit niemand sich den hals wund. es ist einfach so, und sie haben schlecht aufgepasst. obwohl so ein schaf für diese leute mehr wert ist, als ev für unsere bauern. denn sie haben nur diese schafe.

 
Hallo

Ich kann mich Karins und Husikas Aesserungen nur anschliessen.
Wir waren vor Ort im Goms und genau zu dieser Zeit, und diese Schafsherden waren nicht einmal mit einem Zaun geschützt. Wir konnten sogar diese Schafe mit Hund dabei, streicheln. Wer würde es da einem Wolf verübeln sich da nicht zu bedienen.
Es müssen sich sowohl Politiker wie Jäger an unsere Gesetze halten.
Zum Glück hat nun WWF eine Strafanzeige gegen diese eingereicht.
Mir tun die Schafe auch sehr leid, jedoch wegen ihren verantwortungslosen Besitzern. Zu bedenken wäre noch, dass eine Ueberbeweidung die Korision fördert und auch die Gemsblindheit ist ein nicht ausser Acht zu lassender Gefahrenfaktor. Es gibt Länder die bilden Cooperationen. Die stellen einem Hirten, die haben Schutzhunde und Esel dabei und die haben zig Tiere in ihrer Obhut und es klappt mit diesen Schutzmechanismen. Das könnte sich auch ein Kleinschafshalter leisten. Denn Schlussendlich geht es doch wieder einmal nur ums Geld.
Ich finde, wenn man nicht gewillt ist den Tieren ordentlich zu schauen, soll man gar keine Tiere halten!

 
Hallo

Ja, gewiss ist es mit Aufwand verbunden... man kann in diesen Gebieten nicht mehr einfach die Schafe ohne Schutz draussen lassen. Aber dies heisst ja nicht, dass es nicht geht.

Wenn man bedenkt, wie teuer den Bund jedes gerissene Schaf kommt, dann könnte man diese Gelder sicherlich besser in Prophylaxe und Aufklärung stecken.

Aber indem der Wolf nach wie vor ein streng geschütztes Tier ist, sollte dies Grund genug sein, hier zu handeln... Aufklärung zu betreiben, Problemlösungen aufzuzeigen und so weiter. Und das muss von oben kommen, dass es eben Auflagen gibt, die es zu erfüllen gilt, bevor lauthals geschrieen wird, dass der Wolf abgeknallt werden müsse :roll:

 
hallo karin
ich frage mich nur, wieso das nicht selbstverständlich sein sollte schon vom bauern aus. denn ich muss meine enten auch selber schützen vor füchsen, mardern und die jungen enten vor raubvögeln und katzen.
es ist da auch selbstverständlich, dass ich meinen stall einbruchsicher habe, die umzäunung stabil usw.
bei uns geflügelhaler funktionierts ja auch, ohne dass der bund uns auffordert.
der unterschied ist wohl darin, dass keines dieser tiere geschützt ist und wenn es ein geflügel reisst, ist der halter selber schuld, denn damit muss er ja rechnen. da gibt es keine schadenersatz vom bund. obwohl für mich meine zuchtenten mit sicherheit genau so viel wert haben, wie für einen schäfer der zuchtschaf.
darum verstehe ich den aufstand nicht. satt jammern, sollten sie was unternehmen udn nicht noch auf den bund warten.

 
Hallo

Ja, das hat schon was... bei Fuchsverlusten zahlt dies auch keiner :roll: ..

Der Punkt ist eben, dass sie sehr lange so "wirtschaften" konnten... indem die Schafe praktisch ungeschützt weiden konnten. Und der Mensch ist nicht nur ein Gewohnheitstier, sondern oftmals eben auch einer, der den Weg des geringsten Widerstandes geht.
Dies alles würde bedeuten, dass auch finanziell was gehen muss. Von sicheren Zäunen über Herdenschutzhunden bis hin zu grösseren Ställen, wo man die Tiere unterbringen kann über Nacht ist alles relativ kostenintensiv und nur teilweise machbar. (Sichere) Zäune in den Bergengebieten sind stellenweise praktisch unmöglich und wenn dann nur mit grossem Aufwand (und somit hohen Kosten). Ställe können da auch nicht grossflächig gebaut werden zudem hat man dadurch mehr Arbeit, weil jeden Abend jemand da rauf muss um die Tiere einzustallen und am Morgen wieder raus zu lassen. Und Herdenschutzhunde müssen auch eine gewisse Pflege und Erfahrungswerte des Halters voraussetzen (abgesehen von den ebenfalls anfallenden Mehrkosten für Ankauf, Futter, Tierarzt und so weiter) :roll: ...

Ich denke, es geht in allererster Linie ims Geld... und eben darum, dass es "immer schon so war" und eben bisher auch gut gegangen ist. Nun aber sind zwingende Gründe da, dass man die Praxis ändern muss... Und da finde ich es okay, wenn der Bund Pionierarbeit leistet, es wird weiss der Geier genug Geld verlocht in Dinge, die dem Volk nur wenig Nutzen bringt :roll:

 
:) Guten Tag Zusammen :)

wir hatten die Gelegenheit mit einem Einheimischen ein kurzes Gespräch zu führen. :)
Er berichtete, dass die Alpschafweidung noch nicht so lange betrieben wird. Vorgängig wurden Rinder auf diesen Weiden gehalten. Aus Kosten- und Arbeitsaufwandsgründen wurde dies jedoch eingestellt. Es befinden sich immer noch zahlreiche GADEN (Ställe) in den Alpen, welche ursprünglich für die Rinder genutzt wurden. Diese sind heute mehrheitlich ungenutzt. Es gibt zahlreiche Schafhalter, die nur ein paar wenige Tiere besitzen, aus Kostengründen werden deshalb mit so wenig betriebenen Aufwand die Alpenweiden geweidet.

Ich finde, wer nicht die Fürsorge für seine Tiere bieten kann, hat keine Tiere zu halten. Wenn es die Umstände nicht erlauben Tiere zu halten, verzichtet man auf die Haltung von Tieren!
Es kann auch nicht sein, dass man immer auf Subventionen aus ist.

Dieser Einheimische hat ganz offen zugegeben, dass Sie von mehreren Wölfen im Gebiet ausgehen :eek: . Was zum Kuckuck gibt der Jägerschaft und den zuständigen Behörden das Recht den Wolf zum Abschuss frei zu geben :evil: . Die Massgebenden Gesetzlichen Grundlagen sind schlicht nicht gegeben. Es konnte nie der Nachweis erbracht werden, dass dieser Schafsriss nur von einem einzigen Wolf ausging.