Wie lange Puppyfutter?

labinchen

Erfahrene Benutzerin
04. Mai 2011
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Hallo Experten-Team

Wie lange soll ich meinen Hunden Puppyfutter geben? Spielt die Endgrösse eine Rolle, also im dem Sinne: Kleine Hunde sind schneller ausgewachsen und kriegen somit früher Erwachsenenfutter? Oder spielen andere Kriterien mit?

Konkret geht es um einen 11-monatigen Grosspudel.

Könnt ihr kurz erläutern, wodurch sich Puppy-, Adult- und Seniorenfutter grundsätzlich unterscheiden?

Herzlichen Dank :) .

 
Hallo labinchen

Die Frage nach wie lange Puppyfutter und ob überhaupt löst immer einige Disskussionen aus ;-)

Prinzipiell ist es tatsächlich so, dass kleinere Hunderassen schon früher auf Adult umgestellt werden als grosse Rassen. Mit 11 Monaten kannst Du entweder noch 1-2 Monate weiter auf Puppy bleiben oder Du beginnst langsam umzustellen. (Machst den Sack fertig und beginnst zu Mischen mit dem Adult Futter)

Häufig haben Besitzer Angst vor der Energieüberversorgung ihres Welpen und stellen ihre Hund etwas zu früh auf Adult Futter um. Dies kann dann zu Mangel an Mineralien wie Kalzium und Phosphor führen, der auch zu Problemen der Sekelettentwicklung führt.

Generell ist der Unterschied zwischen den einzelnen Futter, bzw. Altersstufen folgender:

1. Puppy

Welpen befinden sich im Wachstum und benötigen für die Entwicklung mehr Energie und Nährstoffe als ausgewachsene Tiere. Das Ziel ist eine kontrollierte Gewichtsentwicklung (v.a. bei grossen Rassen nicht zu schnell)

Energiegehalt muss adäquat sein (nicht zu hoch)

Protein: entgegen der hartnäckig verbreiteten Fehlinformation ist Protein nicht für Skelettprobleme verantwortlich. Das Hauptproblem ist die Überversorgung mit Energie oder/und Mangel, bzw. Überversorgung mit Ca und Phosphor.

Immunsystem: ev. Unterstützung des noch etwas schwächeren Immunsystems mit Antioxidantien etc.

2. Adult

Ziel ist die gesunde Erhaltung des Idealgewichts. Die Energie- und Nährstoffdichte ist geringer als im Welpenfutter

3. Senior

Ältere Hunde haben generell eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit (schwächer werdendes Immunsystem) und die Organe (Niere, Herz, Leber) haben eine reduziertere Funktion. Durch die Veränderungen des Stoffwechsels und die zunehmende Inaktivität reduziert sich auch der Energiebedarf.

- reduzierter Energiegehalt zur Prophylaxe von Übergewicht und Störungen des Herz-Kreislauf-Systems

- Proteine: weder erhöht noch verringert, aber unbedingt sehr hochwertig (verrignerte Effizienz der Verwertung --> Vorbeugen von erhöhtem Anfall von Eiweissabbauprodukten, die die Leber und Niere zusätzlich belasten)

- Spurenelemente: Zink (doppelter Bedarf im Alter zur Unterstützung des Immunsystems)

- Vitamine: da im Alter vermehrt lösliche Vitamine über den Urin ausgeschieden werden können, sollte Vitamin E in höherer Menge enthalten sein; angepasster Vitamin A Gehalt (geringere Toleranz im Alter)

- Antioxidantien (L-Carnitin, Vit. E & Vit. C) stärken das schwächerwerdende Immunsystem

- Essentielle Fettsäuren (omega-3) wirken entzündungshemmend

- genügend Rohfasern, damit Darmmotilität gewährleistet werden kann

- angepasste Ca-P-Versorgung unterberücksichtigung der Organfunktion im Alter (Niere)

Dies sind die Grundsätze. Es gibt dann je nach Marke noch weitere zusätzliche Inhaltsstoffe, die sich positiv auf den Hund auswirken.

Reicht Dir diese Erklärung?

Euer Ernährungs-Ratgeber

 
Hier ein Artikel vom Institut für Tierernährung der Uni Zürich, geschrieben von der futtermittelherstellerunabhängigen Institutsdirektorin Frau Prof. Dr. med. vet. Annette Liesegang http://www.tierer.uzh.ch/Aktuell/Weniger_ist_mehr.pdf

Themen:

- Prophylaxe durch korrekte Futtermenge und -qualität,

- Gefahr durch Zugabe von Mineralstoffen und Vitamin D,

- Gefahr durch Überversorgung an Energie und Eiweiss, die, je nach Rasse, zu Fettsucht oder gesteigertem Wachstum und somit zu Problemen führen kann,

- Faustregel für die optimale Gewichtszunahme beim Welpen,

- wann wird das Endgewicht erreicht,

- Zusammenspiel von Kalzium, Phosphor und Vitamin D und was geschieht, wenn ein Ungleichgewicht herrscht.

Ultrakurzfassung:

Welpe nicht zu reichlich füttern, keine Zufütterung von Mineralien und VItaminen zu kommerziell hergestellten Futtermitteln.

 
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Reaktionen: dsire und tabasco
Protein: entgegen der hartnäckig verbreiteten Fehlinformation ist Protein nicht für Skelettprobleme verantwortlich
Aber für das Muskelwachstum, ohne Muskeln nutzt das Skelett auch nicht viel. Also stimmt diese Antwort nicht ganz, denn Gelenke werden durch Bänder und Muskeln stabilisiert.