So, ich habe hier nun ein wenig eine delikate Frage, und ich hoffe, dass mein Anliegen nicht missverstanden wird. Aber ich würde von euch gerne wissen, wie ihr eure Hunde bestraft, wenn sie im Training eine Übung falsch ausführen.
Also, hier meine Situation, damit ihr wisst um was es geht: Ich trainiere mit meiner Hündin seit ca. 3.5 Jahren Obedience. Und sie macht absolut top und motiviert mit, also kann ich definitiv sagen, dass sie viel Spass bei der Sache hat. Aufgebaut habe ich sie über positive Bestärkung, mit Clickern, viel Goodies und viel stimmlichem Lob sowie Spiel und Spass. Wenn sie etwas beabsichtigt, falsch zu machen, kann ich sie durch ein deutliches "ÄH ÄH" sofort bremsen. Ist die Übung bereits falsch ausgeführt, kriegt sei ein neutrales "Schade" und die Übung wird wiederholt und belohnt, wenn sie dann auf Anhieb richtig klappt.
Nun habe ich folgendes Problem, und egal wem ich die Ohren vollheule damit, irgendwie treffe ich auf alles, von Unverständnis, Ratlosigkeit, und sogar so etwas wie Schadenfreude habe ich schon angetroffen (jaja, die Menschen sind nicht alle Heilige :grumpy: ...). Denn meine Hündin wirkt auf Aussenstehende absolut top motiviert und auch extrem gut führbar, was sie eigentlich auch ist.
ABER sie macht immer wahnsinnig viele Fehler. Und ich bin der Ansicht, dass diese Fehler zum einen entstehen, weil ihre Beine oft schon am losrennen sind, bevor ihr Hirn überhaupt darüber nachgedacht hat, was ich jetzt gesagt habe. Zum anderen habe ich aber auch den Eindruck, dass sie schon bevor ich etwas sagen oder machen kann, festgelegt hat, was jetzt ihrer Meinung nach für eine Übung kommt. Und wenn ich dann den Befehl gebe, macht sie genau das, was sie schon davor entschieden hat, ohne überhaupt noch zu hören, WAS ich eigentlich sage :curse:
Desweitern macht sie oft auch einfach das, was für sie in der entsprechenden Situation gerade angenehmer ist. Ist zum Beispiel die Wiese nass, und ich sage Platz, dann wird halt ein Steh oder Sitz gemacht, weil das ja gerade angenehmer ist. Wenn ich dann wiederhole, macht sie schon irgendwann das richtige, aber ich will DASS SIE VON ANFANG AN ZUHÖRT UND DAS RICHTIGE MACHT!!!
Eine andere Situation ist auch, dass sie natürlich gewisse Lieblingsübungen hat, wie zum Beispiel das Apportieren. Und wenn ich mit ihr die Box übe und irgendwo ein Holz rumliegt, muss ich sie garantiert zuerst 5x korrigieren, bevor sie sich mal in die Box bequemt. Sie ist dabei die ganze Zeit absolut fröhlich, top motiviert und lässt sich von den Korrekturen absolut nicht aus ihrem Konzept bringen. Und am ungenügenden Aufbau liegts definitiv nicht, denn ich habe schon gefühlte 100 mal rückbuchstabiert, es ihr wieder einfacher gemacht, die Fehlergefahr reduziert etc etc, aber das krieg ich einfach nicht in den Griff. Wenn Madame lieber was anderes machen würde, dann versucht sie auch 20x, ob sie damit wohl durchkommt (und sie kommt NIE damit durch, aber das beeindruckt sie nicht...).
Das Problem ist einfach, mein "ÄH ÄH" oder "schade" ist für sie definitiv nicht "schlimm" genug, als dass sie sich genötigt fühlen würde, gleich das zu tun was ich sage. Sie findet, so glaube ich, dieses "falsch ausführen" auch ziemlich toll, sie kann rennen (liebt sie), oder sie kann einer unangenehmen Situation ausweichen (nasse Wiese), und dabei steht sie auch immer voll im Mittelpunkt. Also irgendwie scheint mein Vorgehen sie einfach null zu beeindrucken, resp. zeiht sie für sich einfach nie die Konsequenz, dass es angenehmer für sie wäre, wenn sie gleich hinhören und genau das machen würde, was ich sage.
Und jetzt meine Frage: wie würdet ihr in so einer Situation reagieren, dass der Hund mal merkt: "Ohoh, die meints ja wirklich ernst, vielleicht denke ich lieber mal nach bevor ich irgendwas mache..."?
Mir wurde schon vorgeschlagen, einfach umzudrehen und sie im Regen stehen zu lassen. Das findet sie zwar überhaupt nicht toll, aber ich habe nicht den Eindruck, dass sie es auf ihre falsche Ausführung bezieht.
Heute Morgen habe ich sie vor mir herlaufen lassen und mit ihr Positionen aus der Bewegung geübt. Jedes mal wenn ich "Steh" sagte hat sie sich hingesetzt, obwohl ich 1000% weiss, dass sie die Befehle auseinanderhalten kann, aber Madame war ein wenig am träumen. Irgendwann hat's mir dann den "Deckel glupft" und ich habe sie weggejagt wenn sie es falsch machte. Sie war daraufhin total verunsichert, hat aber danach kein einziges Mal mehr einen Fehler gemacht. Nur, will ich so trainieren? Ich hatte zum einen ein schlechtes Gewissen, zum anderen ist aber meine Einstellung auch, dass ich den HuSpo zum Spass betreibe und nicht mit dem ungesunden Ehrgeiz, denn ich teilweise bei anderen Hundeführern beobachtet habe. Andererseits erwarte ich aber auch von meinem Hund, dass er sich Mühe gibt und das macht, was ICH sage, sei's im Alltag oder wie hier im Training. Es ist halt einfach irgendwie auch demotivierend, wenn man trainiert, trainiert, trainiert und das Gefühl hat, nicht vom Fleck zu kommen. Wenn ich den anderen Hunden bei uns im Training zuschaue merkt man auch richtig, dass sie überlegen, was nun verlangt ist. Meine hechtet dagegen einfach kopflos und top motiviert drauf los.... ich bin ein wenig frustriert :crying:
Wie würdet ihr so einem Kandidaten klar machen, dass wirklich nur das verlangt ist, was ihr sagt? Und vor allem, wie würdet ihr dem Hund den Spass daran nehmen, immer wieder das Falsche auszuprobieren, resp. das Falsche zu machen? Irgendwie muss ich mal ein wenig Druck aufsetzen, aber ich weiss einfach nicht wie. Schimpfen beeindruckt sie entweder nicht, oder wenn man dann die Dosis erhöht gleich so, dass ihr die Freude vergeht. Ignorieren versteht sie nicht als Strafe für falsches Verhalten, sondern das findet sie wie geschrieben total verunsichernd, lernt dabei aber nichts...
Entschuldigt den langen Text, aber ich wollte die Situation so ausführlich wie möglich darlegen :blush:
Also, hier meine Situation, damit ihr wisst um was es geht: Ich trainiere mit meiner Hündin seit ca. 3.5 Jahren Obedience. Und sie macht absolut top und motiviert mit, also kann ich definitiv sagen, dass sie viel Spass bei der Sache hat. Aufgebaut habe ich sie über positive Bestärkung, mit Clickern, viel Goodies und viel stimmlichem Lob sowie Spiel und Spass. Wenn sie etwas beabsichtigt, falsch zu machen, kann ich sie durch ein deutliches "ÄH ÄH" sofort bremsen. Ist die Übung bereits falsch ausgeführt, kriegt sei ein neutrales "Schade" und die Übung wird wiederholt und belohnt, wenn sie dann auf Anhieb richtig klappt.
Nun habe ich folgendes Problem, und egal wem ich die Ohren vollheule damit, irgendwie treffe ich auf alles, von Unverständnis, Ratlosigkeit, und sogar so etwas wie Schadenfreude habe ich schon angetroffen (jaja, die Menschen sind nicht alle Heilige :grumpy: ...). Denn meine Hündin wirkt auf Aussenstehende absolut top motiviert und auch extrem gut führbar, was sie eigentlich auch ist.
ABER sie macht immer wahnsinnig viele Fehler. Und ich bin der Ansicht, dass diese Fehler zum einen entstehen, weil ihre Beine oft schon am losrennen sind, bevor ihr Hirn überhaupt darüber nachgedacht hat, was ich jetzt gesagt habe. Zum anderen habe ich aber auch den Eindruck, dass sie schon bevor ich etwas sagen oder machen kann, festgelegt hat, was jetzt ihrer Meinung nach für eine Übung kommt. Und wenn ich dann den Befehl gebe, macht sie genau das, was sie schon davor entschieden hat, ohne überhaupt noch zu hören, WAS ich eigentlich sage :curse:
Desweitern macht sie oft auch einfach das, was für sie in der entsprechenden Situation gerade angenehmer ist. Ist zum Beispiel die Wiese nass, und ich sage Platz, dann wird halt ein Steh oder Sitz gemacht, weil das ja gerade angenehmer ist. Wenn ich dann wiederhole, macht sie schon irgendwann das richtige, aber ich will DASS SIE VON ANFANG AN ZUHÖRT UND DAS RICHTIGE MACHT!!!
Eine andere Situation ist auch, dass sie natürlich gewisse Lieblingsübungen hat, wie zum Beispiel das Apportieren. Und wenn ich mit ihr die Box übe und irgendwo ein Holz rumliegt, muss ich sie garantiert zuerst 5x korrigieren, bevor sie sich mal in die Box bequemt. Sie ist dabei die ganze Zeit absolut fröhlich, top motiviert und lässt sich von den Korrekturen absolut nicht aus ihrem Konzept bringen. Und am ungenügenden Aufbau liegts definitiv nicht, denn ich habe schon gefühlte 100 mal rückbuchstabiert, es ihr wieder einfacher gemacht, die Fehlergefahr reduziert etc etc, aber das krieg ich einfach nicht in den Griff. Wenn Madame lieber was anderes machen würde, dann versucht sie auch 20x, ob sie damit wohl durchkommt (und sie kommt NIE damit durch, aber das beeindruckt sie nicht...).
Das Problem ist einfach, mein "ÄH ÄH" oder "schade" ist für sie definitiv nicht "schlimm" genug, als dass sie sich genötigt fühlen würde, gleich das zu tun was ich sage. Sie findet, so glaube ich, dieses "falsch ausführen" auch ziemlich toll, sie kann rennen (liebt sie), oder sie kann einer unangenehmen Situation ausweichen (nasse Wiese), und dabei steht sie auch immer voll im Mittelpunkt. Also irgendwie scheint mein Vorgehen sie einfach null zu beeindrucken, resp. zeiht sie für sich einfach nie die Konsequenz, dass es angenehmer für sie wäre, wenn sie gleich hinhören und genau das machen würde, was ich sage.
Und jetzt meine Frage: wie würdet ihr in so einer Situation reagieren, dass der Hund mal merkt: "Ohoh, die meints ja wirklich ernst, vielleicht denke ich lieber mal nach bevor ich irgendwas mache..."?
Mir wurde schon vorgeschlagen, einfach umzudrehen und sie im Regen stehen zu lassen. Das findet sie zwar überhaupt nicht toll, aber ich habe nicht den Eindruck, dass sie es auf ihre falsche Ausführung bezieht.
Heute Morgen habe ich sie vor mir herlaufen lassen und mit ihr Positionen aus der Bewegung geübt. Jedes mal wenn ich "Steh" sagte hat sie sich hingesetzt, obwohl ich 1000% weiss, dass sie die Befehle auseinanderhalten kann, aber Madame war ein wenig am träumen. Irgendwann hat's mir dann den "Deckel glupft" und ich habe sie weggejagt wenn sie es falsch machte. Sie war daraufhin total verunsichert, hat aber danach kein einziges Mal mehr einen Fehler gemacht. Nur, will ich so trainieren? Ich hatte zum einen ein schlechtes Gewissen, zum anderen ist aber meine Einstellung auch, dass ich den HuSpo zum Spass betreibe und nicht mit dem ungesunden Ehrgeiz, denn ich teilweise bei anderen Hundeführern beobachtet habe. Andererseits erwarte ich aber auch von meinem Hund, dass er sich Mühe gibt und das macht, was ICH sage, sei's im Alltag oder wie hier im Training. Es ist halt einfach irgendwie auch demotivierend, wenn man trainiert, trainiert, trainiert und das Gefühl hat, nicht vom Fleck zu kommen. Wenn ich den anderen Hunden bei uns im Training zuschaue merkt man auch richtig, dass sie überlegen, was nun verlangt ist. Meine hechtet dagegen einfach kopflos und top motiviert drauf los.... ich bin ein wenig frustriert :crying:
Wie würdet ihr so einem Kandidaten klar machen, dass wirklich nur das verlangt ist, was ihr sagt? Und vor allem, wie würdet ihr dem Hund den Spass daran nehmen, immer wieder das Falsche auszuprobieren, resp. das Falsche zu machen? Irgendwie muss ich mal ein wenig Druck aufsetzen, aber ich weiss einfach nicht wie. Schimpfen beeindruckt sie entweder nicht, oder wenn man dann die Dosis erhöht gleich so, dass ihr die Freude vergeht. Ignorieren versteht sie nicht als Strafe für falsches Verhalten, sondern das findet sie wie geschrieben total verunsichernd, lernt dabei aber nichts...
Entschuldigt den langen Text, aber ich wollte die Situation so ausführlich wie möglich darlegen :blush: