Schlechter NZZ Artikel über Ratten

PommesChips

Moderatorin
01. Apr. 2011
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Die NZZ hat sich wohl vorgenommen, mehr über Tiere zu berichten. Sie sollte es lieber lassen.

Ich habe selten einen so grausigen und unreflektierten Artikel gelesen wie diesen hier. Der schürt mal wieder Ängste und pflastert alles mit Vorurteilen zu.

"Ratten leben in Scheisse. Ratten übertragen die Pest. Ratten vernichten jedes Jahr zwanzig Prozent der Ernten weltweit. Ratten huschen, wuseln, sie sind auf beunruhigende Weise geschäftig. Sie haben lange Zähne, rosige Schwänze und fette, flache Bäuche, die beinahe auf dem Boden schleifen, wenn sie auf kurzen Beinen hierhin und dorthin flitzen. In die Enge getriebene Ratten beissen nicht nur. Sie beissen sich fest."

Weiter im Text kommen dann nickt kommentierte Passagen zur guten alten Zeit, als man Ratten in Gruben geworfen hat und Hunde dazugeworfen hat. All 15 Sekunden eine tote Ratte ist ein gutes Ergebnis. Oder doch lieber die Methode eines Bekannten des Autors. Ratte schütteln bis zur Besinnungslosigkeit und dann den Jagdhunden vor die Füsse werfen. Mitleid muss man da keines haben.

Fazit: um Ratten auszulöschen ist jedes Mittel recht.

Um seine fast an Besessenheit grenzende Angst macht sich der Autor keine Gedanken.

http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/du-ratte-1.18514711

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Ich bin etwas schockiert.....

Was soll das?! Ich verstehe ja dass nicht jeder Ratten mag und ich halte sie ihm ja dann auch nicht vor die Nase.

Aber ich veröffentliche ja auch keinen solchen Artikel über Spinnen....

 
Die NZZ hat sich wohl vorgenommen, mehr über Tiere zu berichten. Ich habe selten einen so grausigen und unreflektierten Artikel gelesen wie diesen hier.
Erstens ist es die NNZ am Sonntag, die wie die anderen Sonntagsblätter ziemlich boulevardisiert ist. Und zweitens finde ich nicht, dass es sich dabei um einen Artikel im eigentlichen Sinne handelt. Für mich kommt das als ein persönlicher Erfahrungsbericht rüber.
"Ratten leben in Scheisse. Ratten übertragen die Pest. Ratten vernichten jedes Jahr zwanzig Prozent der Ernten weltweit. Ratten huschen, wuseln, sie sind auf beunruhigende Weise geschäftig. Sie haben lange Zähne, rosige Schwänze und fette, flache Bäuche, die beinahe auf dem Boden schleifen, wenn sie auf kurzen Beinen hierhin und dorthin flitzen. In die Enge getriebene Ratten beissen nicht nur. Sie beissen sich fest."
Ist das alles grundsätzlich falsch?
Die Angst, die die Ratten in vielen Menschen auslöst, kommt nicht von ungefähr. Wenn man an die grauenvollen Epidemien zurück denkt, die unter anderem wegen ihnen wüteten, ist diese im Text beschriebene Abscheu nachvollziehbar und menschlich.

Ich denke nicht, dass die Autorin mit ihrem Beitrag eine wissenschaftliche Abhandlung über Ratten machen wollte. Sondern einfach ihren ganz persönlichen Ekel vor diesen Tieren in einen Text fassen.

 
Aber wozu? Sie beschreibt Tierquälerei und kommentiert es entweder gar nicht oder nach dem Motto "schon ein wenig strub, aber Mitleid hab ich keines". Ob die NZZ am Sonntag nun Boulevard ist oder nicht, so ein Statement muss der Öffentlichkeit nun wirklich nicht unbedingt mitgeteilt werden. Hasstiraden finde ich halt einfach daneben. Ob gegen Ratte, Hund oder Mensch. Freude oder Genugtuung an der Vergiftung und Erschlagung von Tieren zu empfinden, das gehört wenn zum Psychiater, nicht in die Zeitung.

Sogenannte "Schädlingsbekämpfung" mag nötig sein. Und zwar um etwas zu schützen (Ernte etc.) und nicht weil es toll ist das Tier umzubringen.

Der eigentliche Grund, wieso es Epedemien gab, sind nicht die Ratten. Die Ratten ( resp. deren Flöhe) haben Krankheiten zwar übertragen, aber erst die unhaltbar unhygienischen Zustände, in denen die Menschen lebten, haben daraus eine Epidemie gemacht.

Wenn Ratten in die Enge getrieben werden, reagieren sie wie fast jedes Tier, sie verteidigen sich mit Zähnen und Krallen. Was sollen sie denn sonst machen? Ihren Schwanz abwerfen und ihre Beinchen strecken und hoffen, dass sie der Mensch dann hübscher findet und in Ruhe lässt?

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