Revival: Der Husky als Modehund

ylaika

Erfahrener Benutzer
01. März 2011
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Der Mann von heute und die Frau von heute kleiden sich nicht mehr in Miu Miu, die Zeiten von G-Star und Burton sind auch vorbei.
Um seinen Hedonismus innerhalb eines LOHA-Lifestyles ausleben zu können geht man den einfachsten Weg - man wird Outdoor-Sportler. Oder man tut zumindest so, dies fällt auch wesentlich leichter.
Also kleidet man/frau sich in sogenannter Funktionskleidung, topmodern, teuer und sportlich. Ideal für Manager, die nach dem Meeting schnell mal zum Nordpol rennen oder auf einen Berg klettern, was sowieso die Transformation von der Beschäftigung von Hinterwäldlern zum Wohlstandshobby hinter sich hat.
Und zum Jack-Wolfskin-Parka, zum Meindl-Stiefel, zum Sportalm Kitzbühl-Blazer passt nun mal kein Pudel, keine Lassie, kein Rex, schon gar kein Rex, weil der Rex ist ein Polizeihund und da dieser somit zur Polizei gehörig ist, finden wir den auch uncool. Nein, zur neu erworbenen Canada Goose Expeditionsjacke passt natürlich nur eines: ein Siberian Husky. Soll zeigen: Ich bin sportlich, attraktiv und mutig. Abenteurer natürlich. Sportler, sowieso. Anti-Susi, auf jeden Fall.
Gerade heute trafen wir einen jungen, attraktiven Mann mit Huskyhündin und Huskywelpe in Bestellung, auf die Frage nach Sport kam die Antwort - Nein, dazu habe ich keine Zeit.
Natürlich.
Wer braucht schon Zeit?
Hauptsache, sie haben blaue Augen.


Im Moment häufen sich die Huskies und Malamuten wieder, es sitzen auch schon wieder drei allein im Vorarlberger Tierheim und 3 im Liechtensteiner.
Es tut mir so leid um diese wunderbaren Tiere...

 
Also bei uns ist der Border Collie, DER Modehund. :-( . Was ich da beim obligatorischen Hundekurs gesehen habe, vom 16-jährigen Mädchen, die den Border nicht halten konnte bis zur 70-jährigen Frau, die total mit dem jungen Border überfordert war. Und in jedem Kurs hatte es von 10 Teilnehmern mindestens 3 rassenreine Border.

 
...und solange der Mesch nicht überlegt (= sein Hirn & seinen Verstand einschaltet), solange wird es solch unüberlegte Hundeanschaffungen geben - leider! Ob nun Husky oder Bordercollie oder was auch immer, es wird vermutlich nie ein Ende haben. Wo beginnt denn das Problem? Wohl am ehsten beim Züchter, der sich die künftigen Welpenbesitzer zu wenig genau unter die Lupe nimmt? Ach ja, und gerät besagter zukünftiger Hundemensch dann an einen Züchter, der ihm keinen seiner Hunde verkaufen will, weil er eben findet, dass besagter Mensch nicht der richtige für diese Rasse ist, dann hat man innerhalb von ein, zwei Wochen ein süsses Welpi vom Vermehrer geholt. Dort findet man schliesslich alles was das Herz begehrt und was nebenbei das Beste an der ganzen Sache ist: der Vermehrer stellt keine dummen Fragen, wie sie der Züchter gestellt hat. Pah, der doofe Züchter, der ja eh keine Ahnung von gar nix hatte.

Never ending story... leider :(

 
Oh ja ,was ich mir täglich in der Praxis anschauen muss...ich könnte ein Buch schreiben...da kommt ein knapp 18 jähriges Mädchen mit einem Kilo Schminke im Gesicht mit einem Weimaranerwelpe in die Praxis, nach einem kleinem Gespräch stellte ich fest das sie keine Ahnung von Hunden hat und nicht mal weiss das dies ein Jagdhund ist... :wall: Auch der Husky ist ein gern gesehenes Accessoire und die Leute kommen völlig überfordert mit denen in die Praxis.Leider leben wir in einer Wegwerfgesellschaft und wenn etwas unangehnem wird schiebt man das lästige Tier wieder ab und im schlimmsten Fall besorgt man sich dann wieder ein neues Tier das etwas "pflegeleichter" ist :curse:

 
hier hat es absolut keine husky. am ehemaligen wohnort, hatte es einen.
er hatte einen jungen besitzer, der absolut überfordert war damit. das ende vom lied war,
hund im tierheim. schrecklich ob nun hasky oder was auch immer. :(

 
Oh ja ,was ich mir täglich in der Praxis anschauen muss...ich könnte ein Buch schreiben...da kommt ein knapp 18 jähriges Mädchen mit einem Kilo Schminke im Gesicht mit einem Weimaranerwelpe in die Praxis, nach einem kleinem Gespräch stellte ich fest das sie keine Ahnung von Hunden hat und nicht mal weiss das dies ein Jagdhund ist... :wall: :curse:
Weisst du, der Weimaraner ist gerade auf einer Werbung für eine sündhaft teure Handtasche (Longchamp?) drauf....Und wenn ich mich recht erinnere, erst noch kupiert:mad:

 
Es wird halt viel zu schnell einen süssen Welpen angeschafft und es macht mich wütend und traurig, dass die heutige Gesellschaft so gedankenlos mit einem Lebewesen umgeht. Aber zum Glück gibt es ja noch die anderen Leute die alles für ihr Tier machen würden.

 
Ich glaube, meine Tierärztin hat genau das gleiche von mir gedacht, wie du von eurer Kundin. Sie hat mich jedenfalls ziemlich belehrt. Aber ich verstehe das ja irgendwie auch. Wie schon mal hier gschrieben, in Hündelerklamotten schätzen mich einige viel jünger ein. Dabei habe ich jetzt denn auch bald die 3 auf dem Rücken. Aber jetzt schweife ich ab, sorry

 
Auch noch kurz OT: ja ich kenne dieses Problem ja auch das man von mir das denkt und bin auch bald 30ig :evil:Darum suche ich mit einem Menschen erst ein Gespräch bevor ich mir ein Urteil bilde.

 
...und dass man als Hundehalter (so wie die Weimaranerfrau) die typischen Eigenschaften seines Tiers nicht kennt, ist schon bedenklich.

 
Puh, Weimaraner ist auch so was... vor ein paar Jahren war es unmöglich, so einen zu bekommen wenn man kein eigenes Jagdrevier hat.

Da ist das gleiche Problem wie bei Husky, BC oä... das sind einfach keine Mal-So-mitlauf-Hunde.

Es zeichnet sich doch schon im Forum auch ab... jeder HUskybesitzer ist irgendwie ein total aktiver Mensch, der von sich aus gern Touren, Langlaufen, Wandern, Radfahren, Joggen oä geht, genauso mit dem Mali, da sollte von sich aus ein Interesse daran bestehen, sich richtig viel mit dem Tierchen abzugeben, sonst funktioniert das nicht.

Was ich so extrem find, sind eben die Aussagen von Besitzer eher anspruchsvoller Hunderassen in letzter Zeit:

Huskybesitzer A: "Ich kauf mir jetzt einen Zweiten."

Ich: "Fürn Sport?"

Huskybesitzer A: "Nein, keine Zeit dazu."

Huskybesitzer B: "Ich geh nicht so viel mit dem Spazieren, weil er dann immer länger raus will!"

Huskybesitzer C: "Ab und zu gehe ich auch wandern, der braucht viel Bewegung, so eine Stunde!"

Huskywelpenbesitzer: "Meine Tochter wollte den unbedingt."

Ich: "Wie alt ist die Tochter?"

Huskywelpenbesitzer: "Zehn."

Weimaranerbesitzer: "So einen habe ich mir schon lang gewünscht."

Ich: "Ist so einer nicht irre anspruchsvoll, so als Jagdhund?"

Weimaranerbesitzer: "Wieso Jagdhund?"

Ich: "Ähhh, der Weimaraner ist ja ein VOllblutjäger!".

Weimaranerbesitzer:

(dieser Blick)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
:laughingmyassoff::laughingmyassoff:der Youtube Clip ist ja cool. Ja so hat die andere in etwa auch geguckt als ich ihr gesagt habe das sie viel zu tun hat mit so einer Rasse und mit diesem starken Jagdtrieb sehr beliebt ist bei den Jägern. Die verstand die Welt nicht mehr :ugly:
Somit wenn ich wieder mit meiner Maline angesprochen werde mit:jööööö ist die süss und so lieb, ich möchte auch so ein Hund. Was ist es denn für eine Rasse?
Ich: ein Mischling :escape:

 
Also ich wollte niemanden angreifen wegen dem Alter. Es hatte auch solche in meinem Alter, die ihre Hunde (grosse und kleine) nicht unter Kontrolle hatten...... :( . Und 14-Jährige die toll mit ihrem Hund umgingen! Es ging mir nur um den Border Collie als Modehund und wenn ein junges Mädchen mit einem Border im Kurs ist und keine Einzige Uebung machen kann, da er sie auf dem Platz herumzieht frage ich mich schon, ob es wirklich sein muss. Und im Theoriekurs erzählte der Kursleiter, dass er mehrere Border kenne, die nie raus kämen. :curse: Auch sein Nachbar hätte einen, der den ganzen Tag im eingezäunten Garten sei und immer Runden laufe. Er hätte schon versucht mit dem Nachbarn zu sprechen, doch der sei der Meinung, die Bewegung im Garten sei ausreichend. :-( .

 
Mode zu sein tut keiner Rasse gut - und meist sind es ja auch nicht die einfachsten Rassen, die grade "in" sind, weil sie ja soooo exklusiv sind. Ich hatte auch schon meine liebe Mühe damit.

Ich fand es schon immer schräg, wenn Leute, die in einer schicken Zürich-City-Wohnung leben, unbedingt einen Weimaraner haben müssen. Oder die alte Dame, welche ich früher angetroffen habe auf dem Spaziergang, die ihren armen Husky nur an der Flexi "laufen" lassen konnte (Sport wäre schwierig gewesen für die leicht gehbehinderte über 70jährige....) :wall: genauso daneben finde ich, dass bald jeder Reiter einen Jack-Russell hat (leider auch viele, die null Zeit haben... nichts gegen Reitbegleithunde!), jeder Agilityaner einen Border Collie, jede Familie einen Retriever, jede Tussi einen Mini-Hund in der Tasche, etc.

Ich glaube, dass ganz viele Leute sich gar nicht im Ansatz bewusst sind, wie viel Zeit und Arbeit man in einen Hund steckt und was so ein Tier braucht, um glücklich und artgerecht leben zu können. Man kriegt so einfach einen Welpen irgendwoher und kann ihn genauso einfach wieder ins Tierheim stecken, aus den Augen - aus dem Sinn.

 
Inzwischen, 6 Jahre nach dem Threaderstellungsdatum, sehe ich aber erfreulicherweise recht selten Leute mit Huskys (auch im Hundeverein haben wir keinen ausser unseren (nicht unsere weisse, die im Profil angeführt ist, aber leider vor einem Jahr verstarb).

Diese Welle scheint wieder abgeebbt zu sein.

Vielmehr sehe ich derzeit sehr viele, äusserst frustrierte und gelangweilte, völlig unterforderte Jack Russels.........

 
na ja... bei uns hier im Dorf gibt es in 3 Haushalten (MFH) Huskys: 2 sind an der Flexileine, 1 latscht mehr oder weniger alleine durch die Gegend, der "merkwürdige" Besitzer schaut dann hin und wieder nach dem Hund... 

 
Bei uns hats auch sehr viele Huskys, auch in den Tierheimen hats grad viele...
Jack Russel hingegen sehe ich kaum


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Also hier sind Aussies und Border gerade stark im Trend. Huskies sieht man kaum. Eine Zeitlang waren auch viele Ridgebacks zu sehen, keine Ahnung, wo die wieder alle hin verschwunden sind..