Hunderziehung, ohne Guetzli oder Spielbestärkung...wie geht das?

Yve

Mary Poppins für Tiere ;-)
29. Aug. 2012
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Pichurri stellt mich vor neue Herausforderungen, denn sie ist nicht mit Futter, Rennen oder Spielen zu bestechen äh zu animieren/erziehen. (Zuerst habe ich mich darüber gefreut, dass endlich mal ein Hund einzieht, welcher nicht futtergeil ist, pööh!)

Zum Glück ist dies bis jetzt nicht problematisch, weil Pichu gut auf meine Körpersignale achtet und reagiert, so dass sie in meiner Nähe bleibt, allem/jedem aus dem Weg geht und schön leinenführig ist...aber wär trotzdem schön, wenn Hundi auf Rückruf und andere grundsätzliche Befehle reagieren würde.

I.M. konditioniere ich Sämtliches passiv, d.h. wenn sie es sowieso grad macht (zu mir kommen, sitzen, abliegen, warten etc.), reagiere ich darauf körpersprachlich&verbal.

Habt ihr mir Tipps, wie ich ihre Aufmerksamkeit und Freude am Lernen aktivieren und erhalten kann?

Ach ja, Pichu mag es kurz gestreichelt zu werden oder einfach Körperkontakt, ist aber bei zuviel "Freude" schnell eingeschüchtert.

 
Es gibt hunde für die ist aufmerksamkeit zu oberst auf der motivations- und belohnungsliste. Aischa ist zum beispiel so ein hund und bei toffi steht das auch weit oben. Bei caja hingegen futter und dann kommt lange nichts mehr.

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Disthen: ich habe i.M. eben nicht das Gefühl, dass die Aufmerksamkeit von mir für Pi soooo top ist, sonst würde sie viel mehr darauf abfahren! Darum frage ich ja nach guten Tipps, sorry.

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Yve du hast ja Pichurri noch nicht so lange bei dir. Ich würde erst mal noch darauf achten eine wirklich gute Bindung mit ihr zu bekommen.  Dass Hundi eine Weile braucht, bis sie angekommen ist und richtig auftaut brauche ich dir glaube ich nicht zu sagen. Wenn sie dann mal wirklich bei dir angekommen ist, ist deine Aufmerksamkeit für sie sicher viel erstrebenswerter.

 
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Ich habe ja auch so ein Ding :D , welches Futter toll findet, arbeiten ebenfalls, aber für Futter arbeiten? Nie im Leben. Ich musste lange üben bis rausfinden konnte wie ich sie optimal Belohnen kann. Am besten ging dies mitg der Zeit stimmlich, und nun wo sie ja nichts mehr hört sind Gutzis auf einmal gar nicht so übel als Belohnung.

 
Wie Sassy schon schreibt, ist Pichurri noch nicht so lange bei Dir. Deine Beobachtung, daß sie auf zu viel Freude eher ängstlich reagiert, ist ein Hinweis darauf, daß die Maus noch nicht alles einordnen kann.

Das braucht einfach Zeit. Es könnte schon auch sein, daß sie mit der Zeit die Guetzli schätzen lernt. Wenn nicht wird mit Lob belohnt und Streicheln. Eine Podi Maus in dem Alter wird wohl eher nicht auf Zerrspielzeug zur Belohnung stehen. Ich habe auch noch nie jüngere Podis damit gesehen. Sie sind halt dafür gemacht, ihre Nase in die Müsli-Löcher und Kaninchenbehausungen  zu stecken. 

Da man bei Hunden aus zweiter Hand nie weiß, was vorher war, brauchen diese noch mehr Zeit, sich in die neue Umgebung einzufügen und alles einzuordnen. Mit Sicherheit ist sie aber nicht mit Guetzli's motiviert worden. Podis sind aber ausgesprochen intelligent und sie lernen auch viel vom Zuschauen bei den anderen.

Ich finde es schon super, daß sie so auf Deine Körpersprache reagiert und ganz besonders, daß sie so leinenführig ist. Daran hapert es meist bei den spanischen Hunden.

Deutsch muß sie doch noch lernen......

 
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Ich kann mich Isabelle und Sassy nur anschliessen.

Auch wenn es natürlich toll wäre, wenn du jetzt schon etwas hättest, um sie zumindest für's Zurückkommen spezieller zu belohnen, so wirst du Geduld haben müssen. Du kannst einfach noch versuchen, ob es irgendeine Leckeres gäbe, auf die sie so steht, dass sie es auch draussen nimmt.

Aber in der Regel muss ein Hund, um zu Fressen und noch mehr um zu spielen , entspannt sein. Und dazu braucht deine Maus halt einfach Zeit.

Bis dahin lob sie einfach weiterhin, wenn sie mit dir Kontakt aufnimmt. Und wer weiss, vielleicht schaut sie das mit den Leckerchen irgendwann auch von den beiden Anderen ab.

Moni

 
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ich habe auch so eine "nudel" welche sich weder durch spieli, noch durch lekkerlie belohnen lässt.

das interess daran verliert sich eher sofort.

aber unser grosser vorteil ist, dass sie z.b. beim abruf nähe und blickkontakt von alleine sucht und ich sie dahingehend super belohnen kann. erstaunlicherweise ist sie von fast allem und jedem super abrufbar, da eine körperliche berührung für sie die grösste belohnung ist. zum glück klappt das.

 
Ach ja, Pichu mag es kurz gestreichelt zu werden oder einfach Körperkontakt, ist aber bei zuviel "Freude" schnell eingeschüchtert.
dann belohne sie ruhig mit streicheln und ruhiger hoher stimmlage...und nicht mit "zuviel freude". das handhabe ich ebenso. wirkt wunder bei so einem hund und ich denke ich würde cheyenne mit zuviel gehype oder nervösem (überschwenglichem) antouchen eher verunsichern, denn belohnen.

 
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Danke für eure Antworten :)

Ich bin mir durchaus bewusst, dass Pichu erst noch ankommen muss - 2 frühere Kandidatenerfahrungen sei dank ;-)

Auch das Zuvielfreuen habe ich nur einmal kurz ausprobiert, um zu sehen, ob sie gleich, wie die anderen zwei zu Beginn, darauf reagiert...was meine Vorahnung bestätigte, weshalb ich dies beim einten Versuch belassen habe.

Meine Fragen wären eigentlich eher allgemein auf Hunde bestimmt gewesen, welche eben nicht auf übliche/einfache Weise motiviert werden können. Für mich ist es das erste Mal, einen soooo grossen Hund zu haben. Mir scheint, da funktioniert vieles anders als bei den Kleinen? Oder täusche ich mich?

Bei Pichu bin ich mir bewusst, dass sie noch viel Zeit braucht, auch darum, weil sie schon 9 Jahre alt ist und wohl nie eine "Zusammenarbeit" mit dem Menschen kennengelernt hat. Ich bin sogar überrascht, wie gut sie auf mich achtet und sehr sensibel auf die Leine reagiert. Kein arges Ziehen oder Rupfen - echt angenehm. Natürlich ändert sich dieses Verhalten beim erlaubten Mäuseln an der 10-20m Schleppi. Da vergisst sie alles rundum und versinkt in ihre Welt - typisch Podi halt ;-)

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Hallo Yve, Pichu hat richtig Glück mit Dir und ich bin sicher, daß sie das spürt.

Ich arbeite jetzt mit unserem Pflegehund an mehreren Baustellen, da sie nach der OP für lange Zeit sehr ruhig sein muß. Tja, spanisch-typisch klappte das mit "Bestechung" die ersten Tage auch nicht, sie war immer viel zu aufgeregt, alles viel zu neu.

Vertrauen und Zusammenarbeit? Nie gelernt.

Nun haben wir herausgefunden, daß sie mit kleinen Stückchen frischen Rinder-Muskelfleisch zu locken ist. Die kriegt sie jetzt als Belohnung, wenn sie auf ihrem Platz bleibt. Versuche mal, herauszufinden, was ihr drin schmeckt. Möglicherweise klappt das dann später auch draußen.

Die Leinenführigkeit ist doch schon Gold wert, Yve, darauf kannst Du viel aufbauen. Daß Du ihr das Mäuseln an der Schleppi ermöglicht, macht sie glücklich und müde, ich finde das ganz toll. Sie muß ja mal in ihre Podi-Welt abtauchen und für eine gewisse Zeit alles vergessen.

Ich kann mich irren, aber ich glaube nicht, daß es einen Unterschied zwischen großen und kleinen Hunden in der Motivation gibt. Ich denke eher, daß es charakterliche Unterschiede gibt, die nicht von der Größe abhängen, sondern von der Rasse und davon welche Erfahrungen die jeweiligen Hunde schon gemacht haben.

 
Isabel: Danke für deine guten Ideen und lieben Worte. Drinnen habe ich inzwischen Diverses, was sie mag...auch im Garten, auf der Privathundewiese und inzwischen teilweise Draussen, wird etwas von meiner Hand genommen. Es scheint, dass sie langsam erkennt, dass ich was Gutes zu bieten habe ;-)

Wegen dem Unterschied grosser/kleiner Hund meinte ich vorallem, das an der Schleppi nadisna langsame, sanfte Heranholen, wenn Hundi nicht zu mir zurückkehrt, weil es das nicht kennt oder in die eigene Welt versunken ist. Dies geht bei einem 9kg Hundchen, aber bei nem 27kg Hund habe ich zuwenig Kraft, ugly!

Wünsche deinem Pflegling weiterhin gute Besserung. Dieses Wuffelchen hat echt Glück, dass es bei euch gestrandet ist!

Noch ne Insiderfrage: hast du in Spanien schon mal nen Jäger mit seinen Podies auf der Jagd gesehen oder begleitet? Würde mich interessieren, wie die ihre Meute lenken, zurückholen etc.

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Ich wünschte ich könnte dir einen guten Rat geben, mein Rasi-Tier ist Chow Chow typisch absolut unbestechlich. Bei ihr ist dann eher das Problem, dass sie mal das eine mag und am nächsten Tag findet sie dasselbe total doof. Für Futter arbeiten ist sowieso doof, Madame arbeitet wenn es ihr dann passt für wenig Lohn :wink: Und Spiele sind sowieso nicht als Belohnung gedacht ... 

Hast du schon mal probiert ob Pichurri eher frisst, wenn du ihr die Gutzis nicht aus der Hand gibst? Kea bspw. frisst von Fremden nichts aus der Hand, wenn es aber auf den Boden gelegt wird ist okay.

Ergänzung: Ich wollte damit natürlich nicht anmerken, dass du noch eine Fremde bist gell, sie scheint ja schon sehr viel Vertrauen zu haben!!  

 
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Hallo Yve, Ihr macht so schnell große Fortschritte, das freut mich sehr, zu lesen.

Ja, klar, jetzt verstehe ich, was Du meinst, da stand ich wohl auf der langen Leine. Sicher, ob Du 9 kg zurückholst oder 27 kg, das ist schon ein Unterschied, besonders dann, wenn sie die Schleppe vorher nicht kannt. Ehrlich, sie wiegt 27 kg? Das finde ich enorm.Ich muß allerdings zugeben, daß ich über Gewicht bei Podies nicht viel weiß.

Podies auf der Jagd habe ich nur ein einziges Mal gesehen, das war eine Meute von 17 Hunden. Die Jäger lassen die Hunde vorher hungern und diese gehen dann in der Tat ganz schön los. Die Jäger arbeiten mit Pfiffen. Die Technik wird, wie es schon immer war, vom Vater an den Sohn weitergegeben.  

Ich muß mal schauen, ob ich ein Video für Dich finde.

 
Meine Familie hat früher und heute nie mit Futter etc. belohnt.
Bei uns ging es so vorsich wie eig. in der Wildnis auch. Wenn sie nicht hören werden sie auf den Rücken gekehrt, bis sie aufgehört haben zu winseln und wenn sie etwas gut gemacht haben gab es ein riesen Lob, im Sinne von: "Ja Pablo so ist gut *streichel,streichel* ganz brav hast du das gemacht *klöpfeln, klöpfeln* guter Hund. Ganz braver Pabelino. :D"
Also richtig übertreiben beim loben. xD Wenn du dann fertig gelobt hast, wiederholst du es immer wieder. Irgendwann brauchst du nur noch kurz loben (Gut gemacht).

Bei uns klappt diese Art von Erziehung seit rund 20j. ;-)

Viel Spass beim ausprobieren.

 
OT: Es ist ein riiiesen Unterschied, ob sich ein Hund von sich aus auf den Rücken dreht oder ob er gezwungen wird. Wird er gezwungen, nützt das gar nichts.

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