Hund mit panischer Trennungsangst

jessy

Erfahrener Benutzer
24. Okt. 2008
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Hallo zusammen,

ich frage hier für eine Mitarbeiterin.

Sie hat einen 12jährigen Schäferrüden, der seit klein auf bei ihr und ihrem Partner wohnte. Nun haben sich die Beiden leider getrennt und meine Mitarbeiterin wohnt nun mit Hund und Kind alleine.

Wenn sie den Hund jeweils in den Urlaub gab, hatte er schon Mühe und frass nicht mehr. Jetzt ist aber das Problem, dass der Hund seit Auszug des Partners nachts "panisch" durchdreht - er will auf sie klettern, kratzt am Boden und ist die Unruhe persönlich. Das zieht sich bereits seit drei Wochen und sie bekommt ihn nicht ruhiger; nachts setzt er die Hölle in Bewegung und tagsüber, wenn sie arbeiten sollte, schläft er.

An Auslastung sollte es nicht mangeln, sie hat auch versucht, ihn mit längeren Spaziergängen auszulasten - er schläft abends und nachts trotz dessen nicht, auch wenn man ihm ansieht, dass er kaputt ist. Tierärztlich ist sie auch in Abklärungen, allerdings haben auch die noch keine Lösung gefunden.

Habt ihr eine Idee, was man da machen könnte ? Sie sagt, auch bei Anbinden beruhige er sich nicht.

Danke im Voraus

 
hm, sie kennt den Hund seit 12 Jahren

seit Auszug des Partners nachts "panisch" durchdreht - er will auf sie klettern,


ruhig mit ihm sprechen und am Bettbein anbinden, versuchen ihn aus dem "Dilemma" rauszuholen. Nicht nachgeben und durchziehen auch wenn es im Moment brutal ist wenn er weitertobt...........

Was ist denn nachts passiert, dass er jetzt so durchdreht, da muss meines Erachtens ein Zusammenhang bestehen, die er nun negativ verknüpft

 
Wenn sie den Hund jeweils in den Urlaub gab, hatte er schon Mühe und frass nicht mehr.


mir scheint, da ist vorher, vor der Trennung, schon einiges nicht so ganz rund gelaufen mit dem Hund. Und: ist das Kind eigentlich jünger als der Hund?

Erschwerend hinzu kommt, dass manche Schäferhunde kein starkes Nervenkostüm haben, dadurch einen Führer brauchen der ihnen Halt und Sicherheit gibt - und nun brachte die Trennung das Fass zum explodieren.

Aber ich kenne weder Hund noch die Halterin, mache mir nur so meine Gedanken dazu.

Wäre es mein Hund, würde ich mir eine Tierärztin mit  Fachgebiet Verhaltenskunde/Verhaltensmedizin  suchen und dort vorstellig werden.

Es gibt Mittel und Wege. Beruhigende Pheromone oder Psychopharmaka?  was genau nötig ist, wird die Tierärztin/der Tierarzt herausfinden.

Ich weiß aber auch von Fällen, da war der Leidensdruck für den Hund so groß und nichts besserte diesen Zustand. Schlussendlich musste man ihn erlösen...

Wie verhält sich der Hund denn, wenn er beim Mann ist? 

 
Also vorher hat er nachts immer ruhig geschlafen und seit sie alleine ist hat das angefangen? Hatte der Hund vorher einen festen Schlafplatz?
Evtl einen neuen Schlafplatz positiv aufbauen. Neuer Platz, neue Decke oder Korb und den Hund auf diesem mit Kaustängel und/oder Kauspielzeug beschäftigen. Wichtig ist dass er versteht dass an diesem Platz einfach Ruhe herrscht.

Homoöpathischer Ansatz vielleicht?




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Wie verhält sich der Hund denn, wenn er beim Mann ist? 


Diese Frage ging mir auch durch den Kopf.

Wie geht es der Frau? Eine Trennung ist meistens nicht sehr einfach und belastend. Könnte es sein das der Hund gar nicht das Problem ist sondern sie (nicht böse gemeint)?

Als ich mich von meinem Freund getrennt hatte war Asta auch total neben der Spur. Nicht ganz so schlimm wie dieser Schäfer zum Glück, aber sie war vom Verhalten her auch anders als während der Beziehung. Nicht mehr so ausgeglichen und fröhlich. 

Einerseits vermisste sie ihn extrem, anderseits meinte sie wohl sie müsse mich nun extra beschützen. Sie bellte zu Hause viel mehr, draussen war sie viel "jagiger" als sonst. Erst als es mir wieder richtig gut ging änderte sich ihr Verhalten wieder ins Positive.

Darum kam ich jetzt auch auf den Gedanken dass es ev. an ihren Gefühlen liegen könnte. Falls noch Streit (in der Nacht) dazu kam etc. kann das alles zum Verhalten vom Hund beigetragen haben.

 
ich habe mich grade gefragt, wie die beiden als paar miteinander umgehen? gibt es eine Veränderung zwischen mann und frau, streiten sie mehr und lautstarker wie als sie noch zusammnlebten und wie reagiert der Hund drauf? wo befindet sich der Hund während der allfälligen Streitereien, erlebt er alles mit?

ist die neue Umgebung des mannes für den Hund besser, sprich ist er dort ruhiger als im alten gemeinsamen heim? wer hat den Hund denn vor der Trennung betreut?

da gäbe es  noch viele fragen dazu...

 
Sehr einschneidende Veränderung für einen älteren Hund.... Geduld, wenns mein Hund wäre Shiatsu, Bachblüten...

 
da war der Leidensdruck für den Hund so groß und nichts besserte diesen Zustand. Schlussendlich musste man ihn erlösen...


mit LEIDENSDRUCK ist natürlich das Leid gemeint, welches durch diese Panikattacken ausgelöst wird und den Hund permanent unter Dauerstress stehen lässt. Tierärztliche Diagnostik und Behandlung erfolgte.

Nicht das das jemand hier in den falschen Hals bekommt und denkt ich bin der Meinung, den alten Hund mit diesen Problemen solte man doch einfach einschläfern. 

Das nur kurz zur Erklärung. Denn bekanntermaßen versteht, oder besser deutet, nicht jeder aus dem geschriebenen Wort dasselbe....

@jessy  es sind so viele gute Vorschläge gekommen, ich hoffe eure Mitarbeiterin findet schnell eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung! 

 
In diesem Alter können Hunde auch an Demenz erkranken. Diese Hunde sind dann meist nachts aktiv, unruhig, desorentiert bis zu panisch. Manchmal hilft es, wenn "Nachtlichter" die Räume etwas erhellen.

Würde evtl auch an sowas denken...

 
So, jetzt komme ich endlich dazu - vielen Dank für eure Antworten und ein Entschuldigung für die Wartezeit.

Ich habe ihr nun mal alle Vorschläge erzählt und sehe dann, was sie damit macht. Ich kenne den Hund auch nicht persönlich und auch von ihr und ihrer Beziehung weiss ich nicht sehr viel - sie kam bloss zu mir, da ich ja auch einen Hund habe.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag war er ruhig, dies mit Hilfe von einem Thundershirt (habe ihr gesagt, dass man es zumindest versuchen könnte, kostet nicht die Welt) und den Medikamenten des Tierarztes. Meines Wissens bekommt er etwas ähnliches wie Pexion, das also gegen Ängstlichkeit helfen sollte und mich bzw. Luna ja auch sehr unterstützt. Habe ihr gesagt, dass es bei uns damals auch rund zwei Wochen ging, bis man effektiv eine Veränderung gespürt hat.

Ich sehe sie nächsten Donnerstag wieder, dann werde ich euch auch wieder auf dem Laufenden halten können!

 
Das klingt ja schon mal nicht schlecht. Evtl reicht das ja schon, damit sich das wieder einrenkt. Es braucht manchmal Zeit, dass Tiere mit veränderten Lebenssituationen umgehen können, insbesondere wenn die verbliebene Bezugsperson verständlicherweise wohl zur Zeit auch ein wenig neben den Schuhen steht.