HD: A/A oder B/B, wie interpretieren?

Turieri

Erfahrener Benutzer
15. Juni 2009
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Nach dem wir einen lieben Hund mit schwerer Hüftdysplasie vorzeitig gehen lassen mussten, wollen wir vor dem Welpenkauf dieses Risisko möglichst reduzieren. Der künftige Vater hat

HD: B/B

ED: 0/1
Genotyp A
Ich nehme an "HD" heisst Hüftdysplasie" und "A/A" wäre besser?
Wie kann ich diese Angaben richtig interpretieren bezw. wie bedeutungsvoll sind sie?


Danke schon jetzt.

 
hy,
öhm,A=kein hd,B=tendenz zu hd,C=betroffen/hd,D=schwere hd

dan giebt es noch abstufungen 1-3

wie siehts mit der mutter aus?

lg

 
HD A/A (linke und rechte Hüfte) normal

HD B/B fast normal

HD C/C leichte Hüftglenksdysplaie

HD D/D mittelschwere HD

HD E/E schwere HD



ED 0/0 ( linker und rechter Ellbogen) normal

ED 1/1 leichte Ellbogendiysplasie

ED 2/2 mittelschwere ED

ED 3/3 schwere ED

Mit HD: B würde ich mir auf keinen Fall Sorgen machen!!!

 
Das ist beruhigend, danke.


Ich sehe noch heute im Geiste unsere Cora jämmerlich auf drei Beinen humpelnd...
Sie war ein Spontankauf bei einem Innerschweizer "Züchter"-Paar, das aufs Geld aus war, die Platzierungen der Wurfgeschwister geheim hielt und sich bezeichnenderweise nachher nie wieder nach dem Tier erkundigt hat.
In den spärlichen Dokumenten fand ich dann, als es zu spät war, den zynischen Hinweis: "Auf HD geprüft".

Der TA plante schon eine Femurkopfresektion, aber der Krebs im Bauch war dann noch schneller.

 
Guck nicht nur, was die Eltern haben. Ich kenne Hunde aus einer A/A, A/A - Verbindung, die schwere C-Hüften aufweisen!

Schau, was die Geschwister der Eltern haben und was allfällig bereits vorhandene Nachkommen haben. Dann kannst du es in etwa einschätzen. Aber Genetik ist keine Mathematik, das lässt sich nicht berechnen. Man kann nur das Risiko minimieren!

 
Weisst, auch eine HD A/A-Verpaarung muss bei den Welpen nicht unbedingt wieder ein HD A/A Resultat geben.

Die Vererblichkeit hängt an ca. 10 Faktoren unter anderem am gesamten Familienbild, resp. den Resultaten der anderen Familienmitglieder (Onkel, Tanten usw)

Laut Prof. Schawalder (Knochenspezialist) und Prof. Dolf (Genetik) von der Uni Bern ist die Vererblichkeit lediglich 20%!!!

Der Rest ist Aufzucht und Ernährung.

 
[QUOTE='Kiss]Der Rest ist Aufzucht und Ernährung.
[/QUOTE]Na, toll. Dann aber also auch, wie ich schon öfters hier gelesen habe, bei der erstbesten Gelegenheit röntgen und das Bild von einer Fachperson beurteilen lassen.

 
[QUOTE='Turieri]Na, toll. Dann aber also auch, wie ich schon öfters hier gelesen habe, bei der erstbesten Gelegenheit röntgen und das Bild von einer Fachperson beurteilen lassen.
[/QUOTE]Nicht bei der erstbesten Gelegenheit. Erst, wenn der Hund ausgewachsen ist. Vorher bringts nix!

 
wegen B würd ich mir keinen kopf machen! ich kenne hunde mit hd C, die bis ins hohe alter aktiv hundesport gemacht haben und nie ein problem mit der hüfte hatten.

der unterschied zwischen den werten ist so gering, dass ihn teils nichtmal profis erkennen. darum muss man ein röngenbild ja auch auswerten lassen. =) zudem spielen diverse einflüsse eine rolle, neben den erblichen anlagen.

 
Betreffend HD sollte nicht nur das Vererben angeschaut werden, sondern auch die Aufzucht.

 
Interessant hier zu lesen :thanks:
Genetik war noch nie mein Ding :ugly: :escape:

 
[QUOTE='Sunny]Betreffend HD sollte nicht nur das Vererben angeschaut werden, sondern auch die Aufzucht.
[/QUOTE]Eine gute Hüfte kann man sicher mit falscher Aufzucht kaputt machen. Eine schlechte aber auch mit der besten Haltung nicht "gut". Von daher ist die Veranlagung/Vererbung sicher als erstes zu beachten, wenn man einen Hund kaufen will!

 
BB Wert ist von den Eltern ja nicht schlecht

Die Grosseltern von Eileen haben alle AA Werte, die Eltern von ihr beide BB Werte und Eileen hat auch wieder AA-Werte

 
[QUOTE='Biggy]Eine gute Hüfte kann man sicher mit falscher Aufzucht kaputt machen. Eine schlechte aber auch mit der besten Haltung nicht "gut". Von daher ist die Veranlagung/Vererbung sicher als erstes zu beachten, wenn man einen Hund kaufen will!
[/QUOTE]Darüber streiten sich eben heutezutage die entsprechenden Wissenschaftler. Fakt ist, Solange die Knochen noch weich sind, kann mit falscher Aufzucht viel kaputt gemacht werden, andersrum aber auch, ein weicher Knochen wird mit den Alter entsprechender, guter Muskulatur doch sehr geschützt. Hätte der gleiche Hund eine schlechte Muskulatur, wären Schäden vorprogrammiert.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass wir eine Hündin grosszogen, die eigentlich für einen DS ein Leichtgewicht war. Ihr liebstes Hobby war aufs Hüttendach zu springen und dies schon mit 4 Monaten und zwar mindestens 10 mal pro Tag. Ich nahm daraufhin das Dach der Hütte weg uns sie sprang von nun an einfach auf den Hüttenrand und balancierte dies wunderbar aus.

Als sie alt genug war zum Röntgen hatte ich wirklich ein mulmiges Gefühl. Ihre Hüften aber waren bilderbuchmässig.

Gemäss Linmann, welche in ihrer Dissertation weltweit fast alle Forschungsbeiträge über HD gesammelt hat, gab es aber über alle Ergebnisse Einheitlichkeiten, wie z.B. das Gewicht der Junghunde, desto schwerer umso eher konnte eine Maldeformation der Hüften festgestellt werden.

http://www.lehmanns.de/shop/veterinaermedizin/8815369-9783865420138-die-hueftgelenksdysplasie-des-hundes

 
Naja, es gibt aus einer "genetisch D-veranlagten" Hüfte keine A-Hüfte, wenn du den Hund gut bemuskelst. Er hat dann immer noch D-Hüften, kann dies aber kompensieren. Aus "genetisch A-veranlagten" Hüften machst du aber locker ein C oder D, wenn als Welpe/Junghund alles schief läuft, was schief laufen kann......

Verstehst du, was ich meine?

 
Nur ist mir jetzt (noch) nicht klar, wie man sich mit dem Welpen richtig verhält. Es wir wohl die richtige Balance zu finden sein zwischen Schonung und Muskelaufbau.
"Pro Lebenswoche eine Minute mehr spazieren gehen.."

 
Anfangs Treppen hoch und runter tragen, später hoch gehen lassen, runter noch tragen. Kurz - keine Sprünge und/oder andere Belastungen für die Gelenke als Welpe und nur sehr kontrolliert als Junghund. Es gibt andere Beschäftigungsmöglichkeiten.

 
[QUOTE='Biggy]Naja, es gibt aus einer "genetisch D-veranlagten" Hüfte keine A-Hüfte, wenn du den Hund gut bemuskelst. Er hat dann immer noch D-Hüften, kann dies aber kompensieren. Aus "genetisch A-veranlagten" Hüften machst du aber locker ein C oder D, wenn als Welpe/Junghund alles schief läuft, was schief laufen kann......

Verstehst du, was ich meine?
[/QUOTE]Ich weiss schon, was du meinst, aber diesen Fall kann es gar nicht geben, weil überall dort wo Röntgenpflicht besteht, kommen diese Tiere mit HD: D-Ergebnissen zu Recht gar nicht erst in die Zucht.
Bevor man mich falsch versteht, ich bin absolut dafür nur mit "guten" Hüften zu züchten, dazu zähle ich ein A-Resultat oder unter Berücksichtigung der Familie auch ein B-Resultat. Ginge es nach mir, würden auch keine C-Resultate in die Zucht gelangen.

Ich will nur die allgemeine Meinung wiederlegen, das C-Hüften immer auch C-Hüften bei den Nachkommen ergeben, so hatte einer der grossen Vererber bei den DSH auch eine C-Hüfte, diese Linie ist aber nicht mit HD behaftet und weisst einen sehr guten HD-Zuchtwert aus. Vielleicht ist dort auch nur in der Aufzucht etwas falsch gelaufen, es war immer schwierig zu beurteilen, ob die Maldeformation nun genetischer Natur ist oder ob es sich um Aufzuchtfehler handelt.

Mit der Aufschlüsselung des Genoms könnte man heutzutage den gentischen Teil nachweisen. Auch darüber habe ich schon stundenlange Diskussionen verfolgt, so einfach ist es eben doch nicht und man stösst mit dem geltenden Tierschutzgesetz zusammen, wenn man einen Welpen euthanasieren lassen würde, der ev. mal HD bekommen könnte aber nicht unbedingt HD bekommen muss.