English Springer Spaniel

Hiascha

Erfahrener Benutzer
26. Feb. 2014
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Hey

Ich bin mich im Moment über den English Springer Spaniel am schlau machen. Wer kann mir Erfahrungsberichte liefern?

- Gesundheit?

- Ohrenprobleme?

- Geruchsemission?

- Wesen?

- Verträglichkeit mit Mensch, anderen Hunden und Umwelt?

- Jagdtrieb?

- Territorialverhalten?

- Hundesporttauglichkeit?

- Verfressenheit?

- Nervenkostüm?

- Wie aktiv sind sie auf dem Spaziergang?

- Wie aufwändig ist die Fellpflege?

- Unterschied zum Welsh Springer Spaniel?

Ich bin auch noch andere Quellen (Züchter, Besitzer, Literatur, Internet) am abzapfen. Aber da ich die verschiedenen Aussagen gerne miteinander vergleiche, bin ich um jede Info dankbar.

 
ich kann dir nur theres schmid vom kennel "vom hasenschreck" empfehlen. sie ist auch präsi des spaniel clubs und richterin.

ihre springers sehe ich regelmässig, denn sie wohnt da wo ich oft an der thur spazieren gehe.

verträglichkeit: sehr gut, sowohl rüden als auch hündinnen und zwar auch die hunde die sie als welpen verkauft hat und die regelmässig dabei sind.

akitv auf spaziergängen: ich würd sagen, mittel. sicher mehr als meine aber definitiv weniger als hüetis. vor allem sind sie nicht nervös. sie sind zwar aktiv aber kein bisschen hibbelig oder distanzlos wie zb. viele retriever. von daher würd das für ein gutes nervenkostüm sprechen. einer dieser gezognen rüden kenne ich ein wenig näher denn seine besi ist eine freundin von einer freundin von mir.

dieser rüde ist ein wenig stur, ein wenig selbständig... und er hat auf jeden fall jagdtrieb (wen wundert's...), aber nicht so, dass dieser einen völlig überfordern würde. er läuft problemlos überall frei wo meine auch frei laufen, geht aber halt auf spur.

mit menschen erlebe ich diese hunde alle sehr aufgeschlossen, nicht so extrovertiert wie retriver aber auch keinesfalls introvertiert sondern neugierig und interessiert wenn man sie anspricht.

der besagte rüde hat kein territorialverhalten. sein frauchen hütet tages- und ferienhunde und auch dies ist gar kein problem.

was bei ihm früher recht ausgeprägt war, ist sein sexualverhalten. er wollte auf alles drauf was nach hündin roch. heute ist er immer noch intakt, aber diesbezüglich hat er sich arg gebessert (er ist 7 jahre).

hundesport macht dieser rüde plauschmässig, bei den andern weiss ich es zuwenig, denke aber durchaus, dass man mit denen was anfangen kann, sind ja jagdgebrauchshunde.

zu den andern punkten kann ich nichts sagen, ich kenne nur zwei welshies und das auch nur vom sehen und die sind eine ganze ecke hyperiger und quirliger als die engländer aber ob das jetzt einfach für diese gilt kann ich natürlich nicht sagen.

 
Danke für deine Ausführungen, sight. Diese decken sich in etwa mit meinen Recherchen und beobachtungen. Vom charakter her finde ich das alles ein traum. Jetzt sollten noch die gesundheit und der pflegeaufwand mit meinen vorstellungen übereinstimmen.

@ares: ä du seisch! ;-)

 
Ich kenne einige Springer Spaniels, aktuell habe ich eine junge Hündin im Kurs.

Verträglich mit anderen Hunden waren bisher alle, sehr freundlich, rüden oft etwas aufdringlich ;)

Auch zu fremden Menschen immer sehr aufgeschlossen und verfressen!

Da Spaniels ein seidiges Fell haben muss man sie gerade am Behang und die Ohren täglich kämmen, Pfoten und ohren innen regelmässig ausscheren. Sonst eigentlich sehr pflegeleicht. Ohrenpflege ist das A und O, Schlappohren immer kontrollieren und bei Bedarf reinigen.

Jagdtrieb hatten bisher alle, aber da sie mit viel zu begeistern sind lassen sie sich sehr gut umlenken.

Sie sind sehr nervenstark und gelassene Hunde die doch Pfupf im hintern haben :)

 
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Ich habe die falschen Springer. ;) Aber ich kenne natürlich so einige von den ESS, wenn auch nicht sooo nahe.

Was Wesen und Veranlagung betrifft, ist die Bandbreite beim ESS gross, selbst wenn man die hier kaum anzutreffenden Working Springer (Arbeitslinien) aussen vorlässt. Von eher gemütlich bis sehr lebhaft, mit Jagdtrieb bis fast ohne ist da alles vertreten - hängt halt auch vom jeweiligen Zuchtziel ab. Freundlich und verträglich mit Hund und Mensch sollten sie alle sein. auch durchaus aktiv - aber am liebsten mit ihren Menschen! Sehr viel Will to Please, was den Umgang mit jagdlichen Interessen sehr erleichtert. Bezüglich derer sind die Unterschiede gross - es gibt Züchter, die an reinen Begleit- und Showhunden interessiert sind. Die sind meist deutlich ruhiger, dafür gern üppig im Haar und mit extremen Ohrlängen, was entsprechend mehr Pflege bedeutet. Züchter, denen auch an der jagdlichen Verwendung ihrer Hunde gelegen ist, wünschen das Haarkleid meist schlichter, das Temperament auch nach der Jugendzeit lebhafter und auch einen grösseren Radius des Hundes. Daneben gibt es auch noch Züchter, denen es mehr um eine vielseitige sportliche Verwendung des Springers geht - die bevorzugen auch pflegeleichtes Haarkleid. Ich kenne nun eine ganze Reihe von Hunden aus einer diesbezüglich führenden deutschen Zuchtstätte, und erliebe die eigentlich alle als sehr agile, leichtführige Hunde, die aber immer noch die für den Spaniel typische Nasenveranlagung zeigen. Es sind aktive Hunde, die sich auch fordernd zeigen können, aber keinenfalls so wuselig und hyperig wie die typischen Working Springer und Working Cocker.

Die dauerarbeitende Nase ist vermutlich das, was Umsteigern von den meisten anderen Rassen am meisten auffällt. Wo sich andere Hunde umgucken, sondiert der echte Spaniel mit der Nase. Das kann im traditionellen Hundesport hinderlich sein, bei jeglicher Nasenarbeit ist es ein Plus. Eigensinn und Sturheit sind aber im Vergleich zu anderen Spanielrassen meist deutlich schwächer ausgeprägt beim ESS. Die sind für fast alles zu haben, was ihren Menschen Spass macht.

Gesundheitlich weiss ich weniger Bescheid, es gibt einige rassetypische Erbkrankheiten, lässt sich auf den Seiten der Zuchtvereine nachlesen. Darüber hinaus wären mir persöhnlich eine moderate Ohrlänge und ein gut schliessendes Auge mit eng anliegenden Lidern wichtig. Etwas Ohrpflege braucht es sicherlich, aber bei den nicht showmässig gestylten ESS meiner Bekanntschaft hält sich auch das in Grenzen. Das Fell der Springer ist recht selbstreinigend, sofern man nicht grad ein Fellmonster erwischt hat, oder den Hund querwaldein stromern lässt. Je nach Haarlänge sollte man aber beim Kuscheln/streicheln auf Filzknoten und verwickelte kleine Zweiglein achten und die umgehend entfernen, sonst können die unangenehm werden. Am mühsamsten ist die Klettensaison, wie vermutlich bei jedem Langhaarhund.....

Züchter würde ich je nach Plänen für den ESS aussuchen. Hier in der Schweiz wäre auch Theres Schmid mit ihren Hasenschrecks meine erste Adresse. Für Obi und Agi wären es die Sporty Springers in Deutschland. Für Rettungshundearbeit würde ich einen sehr jagdlich orientierten Zwinger suchen. Denn obwohl Spaniels als Stöberhunde etikettiert werden, sind es eigentlich Kurzjäger, und viele ESS haben ein Problem, sich weit genug vom Führer zu lösen. Was allerdings auch Erziehungssache ist.

 
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Reaktionen: Betti und Jasy
Vielen lieben Dank für die ausführlichen Antworten. Sorry, dass ich erst heute antworte. Gestern kam ich irgendwie nicht an den PC.

Ich habe die falschen Springer. ;)
Warum hast du denn den Welsh gewählt und nicht einen English? Was ist der Unterschied ausser Farbe, mehr Temperament beim Welsh und kürzere Ohren?
 

Was Wesen und Veranlagung betrifft, ist die Bandbreite beim ESS gross, selbst wenn man die hier kaum anzutreffenden Working Springer (Arbeitslinien) aussen vorlässt. Von eher gemütlich bis sehr lebhaft, mit Jagdtrieb bis fast ohne ist da alles vertreten - hängt halt auch vom jeweiligen Zuchtziel ab. Freundlich und verträglich mit Hund und Mensch sollten sie alle sein. auch durchaus aktiv - aber am liebsten mit ihren Menschen! Sehr viel Will to Please, was den Umgang mit jagdlichen Interessen sehr erleichtert. Bezüglich derer sind die Unterschiede gross - es gibt Züchter, die an reinen Begleit- und Showhunden interessiert sind. Die sind meist deutlich ruhiger, dafür gern üppig im Haar und mit extremen Ohrlängen, was entsprechend mehr Pflege bedeutet. Züchter, denen auch an der jagdlichen Verwendung ihrer Hunde gelegen ist, wünschen das Haarkleid meist schlichter, das Temperament auch nach der Jugendzeit lebhafter und auch einen grösseren Radius des Hundes. Daneben gibt es auch noch Züchter, denen es mehr um eine vielseitige sportliche Verwendung des Springers geht - die bevorzugen auch pflegeleichtes Haarkleid. Ich kenne nun eine ganze Reihe von Hunden aus einer diesbezüglich führenden deutschen Zuchtstätte, und erliebe die eigentlich alle als sehr agile, leichtführige Hunde, die aber immer noch die für den Spaniel typische Nasenveranlagung zeigen. Es sind aktive Hunde, die sich auch fordernd zeigen können, aber keinenfalls so wuselig und hyperig wie die typischen Working Springer und Working Cocker.
Welches ist diese führende deutsche Zuchtstätte, die du meinst? Sporty Springer?
 

Die dauerarbeitende Nase ist vermutlich das, was Umsteigern von den meisten anderen Rassen am meisten auffällt. Wo sich andere Hunde umgucken, sondiert der echte Spaniel mit der Nase. Das kann im traditionellen Hundesport hinderlich sein, bei jeglicher Nasenarbeit ist es ein Plus. Eigensinn und Sturheit sind aber im Vergleich zu anderen Spanielrassen meist deutlich schwächer ausgeprägt beim ESS. Die sind für fast alles zu haben, was ihren Menschen Spass macht.
Der Kooiker, den ich jetzt habe, arbeitet ja schon viel mit der Nase und ist auch ein Spaniel-Verwandter. Es kam bei Hiascha jedoch nur ganz wenige Male vor, dass er sich aus einer Unterordnung verabschiedet hat, weil er etwas in der Nase hatte. Und meines Wissens hat(te) auch Romaine keine Probleme in dieser Beziehung mit ihren Cockern. Man muss dem Hund einfach klar machen, dass beim Training Privates nicht erwünscht ist. Hingegen auf Spaziergängen passiert es auch heute noch, dass mein Lampiohr seine Nase hebt und etwas Leckeres, das 50 Meter neben dem Weg hinter einem Baum vergraben ist, findet. Ein Springer ist in dieser Beziehung ähnlich, oder?
 

Gesundheitlich weiss ich weniger Bescheid, es gibt einige rassetypische Erbkrankheiten, lässt sich auf den Seiten der Zuchtvereine nachlesen. Darüber hinaus wären mir persöhnlich eine moderate Ohrlänge und ein gut schliessendes Auge mit eng anliegenden Lidern wichtig. Etwas Ohrpflege braucht es sicherlich, aber bei den nicht showmässig gestylten ESS meiner Bekanntschaft hält sich auch das in Grenzen. Das Fell der Springer ist recht selbstreinigend, sofern man nicht grad ein Fellmonster erwischt hat, oder den Hund querwaldein stromern lässt. Je nach Haarlänge sollte man aber beim Kuscheln/streicheln auf Filzknoten und verwickelte kleine Zweiglein achten und die umgehend entfernen, sonst können die unangenehm werden. Am mühsamsten ist die Klettensaison, wie vermutlich bei jedem Langhaarhund.....
 
Züchter würde ich je nach Plänen für den ESS aussuchen. Hier in der Schweiz wäre auch Theres Schmid mit ihren Hasenschrecks meine erste Adresse. Für Obi und Agi wären es die Sporty Springers in Deutschland. Für Rettungshundearbeit würde ich einen sehr jagdlich orientierten Zwinger suchen. Denn obwohl Spaniels als Stöberhunde etikettiert werden, sind es eigentlich Kurzjäger, und viele ESS haben ein Problem, sich weit genug vom Führer zu lösen. Was allerdings auch Erziehungssache ist.
Wo würdest du hinsichtlich Mantrailing einen Hund holen? Für diese Arbeit braucht der Hund ja keinen grossen Radius und es bräuchte somit keine explizite Jagd-Linie

Was sind Kurzjäger?

 
Ich kenne einige Springer Spaniels, aktuell habe ich eine junge Hündin im Kurs.

Verträglich mit anderen Hunden waren bisher alle, sehr freundlich, rüden oft etwas aufdringlich ;)

Auch zu fremden Menschen immer sehr aufgeschlossen und verfressen!

Da Spaniels ein seidiges Fell haben muss man sie gerade am Behang und die Ohren täglich kämmen, Pfoten und ohren innen regelmässig ausscheren. Sonst eigentlich sehr pflegeleicht. Ohrenpflege ist das A und O, Schlappohren immer kontrollieren und bei Bedarf reinigen.

Jagdtrieb hatten bisher alle, aber da sie mit viel zu begeistern sind lassen sie sich sehr gut umlenken.

Sie sind sehr nervenstark und gelassene Hunde die doch Pfupf im hintern haben :)
Dein Beschrieb tönt sehr sympathisch. Mit dem Pflegeaufwand könnte ich auch leben. Was ich einfach nicht möchte ist wöchentlich stundenlang zu bürsten um die Haarpracht im Schach zu halten. Ich würde daher auch eher nach Eltern mit wenig Fell schauen zumal es mir auch optisch nicht gefällt, wenn ein Hund so viel Haar hat.

 
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Vielen lieben Dank für die ausführlichen Antworten. Sorry, dass ich erst heute antworte. Gestern kam ich irgendwie nicht an den PC.

Warum hast du denn den Welsh gewählt und nicht einen English? Was ist der Unterschied ausser Farbe, mehr Temperament beim Welsh und kürzere Ohren?
Vom WSS wusste ich erst gar nicht. Und am ESS haben mich tatsächlich die langen Ohren gestört... ;) Aber im Ernst: der ESS ist anders proportioniert, ist höher auf den Beinen und daher auch grösser als der Welsh, er wirkt eleganter. Und im Schnitt ist er kooperativer, weniger unabhängig und eigensinnig als der Welsh, und dadurch leichter zu erziehen und auszubilden.

Bezüglich jagdlicher Veranlagung hat der Welsh die Quersuche etwas weniger fest in der Hardware eingebaut und jagt auch auf Linie und geht weiter vom Führer weg.

Es kam bei Hiascha jedoch nur ganz wenige Male vor, dass er sich aus einer Unterordnung verabschiedet hat, weil er etwas in der Nase hatte. Und meines Wissens hat(te) auch Romaine keine Probleme in dieser Beziehung mit ihren Cockern. Man muss dem Hund einfach klar machen, dass beim Training Privates nicht erwünscht ist. Hingegen auf Spaziergängen passiert es auch heute noch, dass mein Lampiohr seine Nase hebt und etwas Leckeres, das 50 Meter neben dem Weg hinter einem Baum vergraben ist, findet. Ein Springer ist in dieser Beziehung ähnlich, oder?
 "Einfach klar machen" ist beim Spaniel nicht immer so einfach, das muss man meist immer wieder auffrischen. Hängt aber natürlich vom individuellen Hund ab, aber oft muss man da etwas härter dran arbeiten als bei anderen Rassen. Am meisten dürfte es aber im Alltag auffallen.

Wo würdest du hinsichtlich Mantrailing einen Hund holen? Für diese Arbeit braucht der Hund ja keinen grossen Radius und es bräuchte somit keine explizite Jagd-Linie

Was sind Kurzjäger?
Kurzjäger sind Hunde, die im nahen Umfeld des Jägers arbeiten und daher engen Kontakt halten. Anders als zB ein Beagle verabschieden sich die nicht für einige Stunden, wenn sie jagen gehen, sondern kommen sehr schnell wieder zum Hundeführer zurück.

Zum trailen braucht es sicher nicht eine explizite Jagdlinie, aber eine gut ausgeprägte Spurveranlagung bei den Eltern wäre natürlich vorteilhaft. Man kann da sicher sowohl bei den mehr sportliche gelagerten Zuchten wie bei solchen mit jagdlichem Hintergrund fündig werden. Ausschliesslich für die Jagd züchtet in CH/D eigentlich niemand. Innerhalb des Wurfes ein recht selbstsicheres Nasentier wählen, bzw. mich diesbezüglich vom Züchter beraten lassen.

 
Vom WSS wusste ich erst gar nicht. Und am ESS haben mich tatsächlich die langen Ohren gestört... ;) Aber im Ernst: der ESS ist anders proportioniert, ist höher auf den Beinen und daher auch grösser als der Welsh, er wirkt eleganter. Und im Schnitt ist er kooperativer, weniger unabhängig und eigensinnig als der Welsh, und dadurch leichter zu erziehen und auszubilden.

Bezüglich jagdlicher Veranlagung hat der Welsh die Quersuche etwas weniger fest in der Hardware eingebaut und jagt auch auf Linie und geht weiter vom Führer weg.
Vom Aussehen her gefallen mir die WSS eigentlich schon besser. Vom Wesen her tendiere ich allerdings mehr zu einem Englischen. Und auch andere Rassen sind noch nicht aus dem Rennen.

"Einfach klar machen" ist beim Spaniel nicht immer so einfach, das muss man meist immer wieder auffrischen. Hängt aber natürlich vom individuellen Hund ab, aber oft muss man da etwas härter dran arbeiten als bei anderen Rassen. Am meisten dürfte es aber im Alltag auffallen.
Da hast du recht. Hiascha kooperiert eigentlich nicht so gut, weil ich es ihm mit Härte klar gemacht habe. Dies ist immer eine extreme Gradwanderung, da er kaum Härte verträgt und man damit meist das Gegenteil erreicht. Der Grund für seine Kooperation ist grösstenteils einfach seine Verfressenheit. :up

Kurzjäger sind Hunde, die im nahen Umfeld des Jägers arbeiten und daher engen Kontakt halten. Anders als zB ein Beagle verabschieden sich die nicht für einige Stunden, wenn sie jagen gehen, sondern kommen sehr schnell wieder zum Hundeführer zurück.

Zum trailen braucht es sicher nicht eine explizite Jagdlinie, aber eine gut ausgeprägte Spurveranlagung bei den Eltern wäre natürlich vorteilhaft. Man kann da sicher sowohl bei den mehr sportliche gelagerten Zuchten wie bei solchen mit jagdlichem Hintergrund fündig werden. Ausschliesslich für die Jagd züchtet in CH/D eigentlich niemand. Innerhalb des Wurfes ein recht selbstsicheres Nasentier wählen, bzw. mich diesbezüglich vom Züchter beraten lassen.
Ich werde mich diesbezüglich noch bei dir melden. Schon mal vielen Dank für die vielen aufschlussreichen Erklärungen.

Ich habe vor 2 Wochen zufälligerweise einen Jäger auf dem Spaziergang getroffen, der einen ESS führt. Er hat mir sofort gesagt, dass er sich nie mehr im Leben einen Springer kaufen würde. Vom Charakter her seien die Hunde top. Aber die Fellpflege sei ihm viel zu aufwändig und er habe dem TA schon x-Tausen Franken wegen Ohrproblemen überlassen.

Die Hündin war aber kastriert und er hat sie vor kurzem "geschoren", damit er es einfacher hat. Das Fell schien wirklich sehr dicht und trotz der Schur, konnte man kaum die Haut sehen. Ich nehme mal an, dass der Hund seit der Kastration fast nur noch Unterwolle hat und die unprofessionelle Fellpflege das Problem nicht besser macht. Ehrlich gesagt, haben mich seine Beschreibungen recht abgeschreckt. Zumal hat der Hund gesabbert und mein Freund hatte nach dem Schütteln nicht mehr so saubere Hosen... :lol:  

Andererseits war ich beeindruckt, dass der Hund auch im Wald frei laufen konnte, obwohl er jagdlich geführt wird. Der Jäger sagte, das sei der "dual purpose" dieser Rasse. Somit bezieht er diesen Begriff auf die Jagd-Eigenschaften (Hund jagt nur auf der Jagd, unter dem Jahr nicht). Ich kannte den Begriff eigentlich nur bezüglich Hunden, die sowohl im Ring als auch bei der Arbeit herausragen. :idontknow:

 
Ehm - du kennst das schon richtig mit Dual Purpose: Showring und Arbeit. Die Arbeit der Spaniels ist aber primär die Jagd. Ob er daneben auf dem Spaziergang freilaufen kann, hat nicht direkt mit Dual Purpose zu tun, mehr mit Erziehung. Es gibt Leute, die auch einen echten Arbeitslinien-ESS frei laufen lassen können. Und andere, die das mit ihrem Showlinien-Hund nicht können.

Der Sabber ist einer schweren Belefzung geschuldet  - der andere Punkt, der mir beim Standard-ESS weniger gefällt. Da gibt es aber grosse Unterschiede unter den Hunden, nicht alle sind so übertrieben.

Einen Spaniel, insbesondere Springer zu scheren ist die schlimmste Sünde, die man dem Fell antun kann. Geschoren wird nur die Vorderseite des Halses und die Innenseite der Ohren, beim Show-ESS noch der Ohransatz. Niemals nie der Rumpf! Aber viele kastrierte Spaniels neigen zum explodierten Sofakissen im Fell, sprich die Unterwolle wuchert. Das kann schon mühsam werden, die ständig rauszuholen.

Meine Bekannten mit ESS haben zwar ab und an Probleme mit Ohrentzündungen oder mal Grannen, aber normal ist das nicht, dass es in die Tausende geht. Da scheint der Mann einfach Pech gehabt zu haben, oder er hat die Ohren gar nicht gepflegt. Ich habe auch einen Hund mit empfindlichen Ohren, da muss ich wirklich alle 10-14 Tage vorsorglich Ohrreiniger reinkippen. Und der Splash mit den grösseren Ohren hat gradmal einmal in 5 Jahren einseitig eine leichte Entzündung gehabt.

 
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