Ich habe mit meiner neuen Reitbeteiligung ebenfalls mit den Clickern begonnen.
Da ich von Gawan her mit dem Betteln bereits meine Erfahrungen gemacht habe, habe ich das von Beginn an etwas anders angepackt.
Schon beim Einclickern habe ich darauf geachtet, nur zu Clicken, wenn sie den Kopf wegdreht. Wenn sie am Futterbeutel "nuscheln" kommen wollte, habe ich das ignoriert oder bin einen Schritt zurück. Sobald sie aufgehört hat, gabs Click und Leckerli.
Was ich am Clickern so toll finde, ist dass das Clickern an sich etwas erstrebenswertes für das Pferd ist.
In der Pferdeausbildung belohnt man die Pferde oft mit dem Beenden der Aufgabe. Beim Clickern ist das Unterbrechen der Übung eine "Strafe".
Wenn sie aufdringlich wird, gehts solange nicht weiter, bis sie aufhört an meiner Tasche zu knabbern. Anfangs gabs dafür auch manchmal ein scharfes "Nein". Jedoch kein physisches Wegschubsen oder dergleichen.
Das hat erstaunlich gut geklappt. Bei Gawan habe ich knabbern immer sanktioniert, ich muss jedoch eingestehen, dass das nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat. Das Knabbern kam immer wieder zurück. Das ist sicher auch eine Charakterfrage, aber das "Kopf weg" Prinzip habe ich bisher bei einigen Pferden erfolgreich im Einsatz gesehen.
Gipsy hat nun also gelernt, dass die Übung und damit die Leckerlis nur weiter gehen, wenn sie den Kopf weg dreht. Aus den Augenwinkeln rüber schielen ist aber selbstverständlich erlaubt
Die Aufmerksamkeit soll ja bei mir bleiben.
Als nächste Übung habe ich einen Balltarget aufgebaut.
Man nehme einen Tennisball grossen Ball für Hunde, stecke einen Holzstab rein und tada: Balltarget.
Am besten den Ball in den Farben blau oder gelb wählen, die Farben sollen Pferde nebst grün am besten erkennen. Rot sehen sie wohl schlecht.
Grundsätzlich kann man aber alles als Target nehmen.
Zu Beginn habe ich etwas getrickst, um den Target spannend genug zu machen, um sie für die Aufmerksamkeit am Ball belohnen zu können.
Man nehme ein saftiges Rüabli und reibe den Ball damit ein :ugly:
So ist die Nase in windeseile am Target und man kann belohnen. Geht auch ohne den Trick, dauert aber länger
Schon bei der zweite Übungsrinheit war der Rüabli-Einreib-Trick nicht mehr nötig.
Jetzt sind wir so weit, dass sie zuverlässig mit den Nüstern den Ball berührt, sobald der hinter meinem Rücken hervor kommt. Dazu habe ich den Begriff "Target" eingeführt.
Sie folgt dem Ball auch noch oben oder an den Boden. Auch seitwärts geht schon ganz gut.
Was genau ich mit dem Target möchte, weiss ich selbst noch nicht. Aber er wird sich bestimmt noch als nützlich erweisen
Pferde Agility kann man damit aufbauen (wohl ähnlich wie bei Hunden). Leider haben wir keinen Platz. Aber das ist ja bloss eine neue Herausforderung, kein Problem.
Clickern mit Pferden macht unglaublich Spass! Und das nicht nur den Zweibeinern
Mit der Haustierforum.ch Mobile App gesendet