Vielen Dank für deine Erläuterungen.
Kannst du das noch genauer beschreiben, hier hänge ich: "
Dafür wird "minder wertige Qualität" an Belohnung von einem weggeschmissen, nach dem die Pause angesagt wurde". Beim 3. Mal lesen habe ich es jetzt glaube ich doch noch verstanden. Ihr werft dem Hund zuletzt eine minderwertige Belohnung irgendwohin, die er sich holen darf und die gleichzeitig auch die Pause mit ankündigt...richtig?
Schreibe dir mal den genauen Ablauf:
- Man beginnt mit dem ersten oder auch dem Schritt wo man letztes Mal aufhörte vom Trick. Führt es der Hund aus, dann kriegt er eine Belohnung oder das lockende Futterstück.
- Dann macht man das vier weitere Male - damit der 5er voll ist.
- Dann kommt das Signal für Pause.
- Griff in den Futterbeutel und man wirft ihm etwas ein Stück weg. Kann 1 Gudi sein oder etwas mehr. Kommt auf den Trainingsverlauf und Hund an.
- Sobald der Hund wieder da ist, beginnt man wieder von vorne bzw. geht den nächsten Schritt an. Es ist aber auch möglich, wenn der Hund gleich sofort den Schritt perfekt macht, den nächsten anzugehen, damit er nicht abhängt.
Anfangssignal für die Arbeit und Ende der Arbeit ist nicht das selbe Signal wie Pause zwischen den Übungen.
Minderwertige Qualität: Wir hatten verschiedene Belohnungen. Ich z.B. Fresh, ein neues Trofu, das sie total hittig finden derzeit und noch Käse. Minderwertige Belohnung war das Fresh. Top war Käse. Im Prinzip sollte man anfangs des Trainings einen Test machen und Schälchen mit den verschiedenen Futtern aufstellen und schauen, wie die Interessenslage des Hundes gerade ist. Wir setzten dann aber teils auch noch getrocknetes Rind- und Hasenfleisch ein. Es wurde auch mit der Futtergrösse noch variert. Ziel ist es, aber möglichst rasch die Belohnung abzubauen. Dh. locke ich anfangs mit grösseren Futterbrocken bei einem Schritt, so werden, die Brocken ganz schnell kleiner, bis zu einem mini Eckli und am Schluss locken ohne Futter.
Habt ihr auch mit Jackpots gearbeitet? Wenn ja, habt ihr danach das mit der minderen Belohnung auch noch gemacht?
Jackpot als Wort benutzt sie nicht. Sondern dann gibt es einfach eine hochwertigere Futterbelohnung. Ja auch dann gab es die mindere Belohnung. Es geht einfach darum, dass der Hund motiviert bei der Arbeit ist und motiviert bleibt. Hunde sind Ökonomen, wenn sie auch zum Ziel kommen mit weniger, dann tun sie es. Also sollen sie den Anreiz haben, sich zu bemühen, um an das Bessere zu kommen. So in etwa ihre Erklärung.
Das mit den Pausen finde ich auch eines vom Wichtigsten beim Clickern. Ich habe schon einige hibbelige Hunde kennengelernt, bei denen genau dieses Ritual gefehlt hat. Sobald man bei diesen ein Start- und Endekommando eingeführt hat, wurden sie sehr schnell ruhiger (für mich gehört neben dem Pause eben genauso ein Startritual dazu, damit der Hund weiss, jetzt beginnt's bzw. geht's weiter und es lohnt sich auch, was zu machen)
Das Weitersignal gibt es bei ihr eigentlich nicht. Es geht dann weiter, wenn der Hund konzentriert wieder bei einem ist. Auch in den Übungen, wird der Hund hibbelig oder macht es nicht richtig, so schwindet der Anreiz, sprich Target oder der Farbteller oder so einfach und wenn der Hund wieder konzentriert ist, dann wird weitergemacht. Es gibt in dem Sinne kein Nein oder Schadesignal oder sowas.
Ich sehe es auch wie du, dass manche Tricks besser ohne Clicker aufgebaut werden. Gerade bei Übungen, bei denen der Hund aus einer ruhigen Position heraus arbeiten soll. Und spannend war, dass Britta beim Mediclick-Seminar genau das auch so ausgeführt hat.
Lange hiess es eben, dass ein Hund, nur das was geshapt wurde, richtig gut lernt. Inzwischen hat man aber festgestellt, dass Dinge, die mit Locken gemacht wurden, anschliessend genauso gut sitzen. Ich finde einige Tricks so aufgebaut sogar besser, da es für den Hund weniger Frustmomente hat. Ich arbeite aber nicht so gerne mit Futterlocken sondern lieber mit Targets.
Futterlocken wurde z.B. bei der Rolle/Tod, am Anfang beim Knietarget über den Schemmel erlernt, Hasi in Position füttern genutzt. Rundherum mit Bodentarget. Farbteller auch mit Clicker von Anfang an.
Das mit dem genauen Clicken finde ich nur fair. Nicht nur, weil der Hund sonst vielleicht lernt, dass er schluddrig arbeiten kann. Ich bin überzeugt, er weiss sonst gar nicht, was wir von ihm möchten. So in dem Sinne, mal werde ich für das und mal für jenes belohnt. Was genau willst du denn von mir? Und dann wird er entweder ungenau oder eben auch gleich wieder hibbelig.
Oder eben, sie versuchen durch weniger auch zur Belohnung zu kommen.
Das mit dem Anreiz vergrössern, wenn etwas nicht geht, finde ich einen interessanten Ansatz und habe ich bis jetzt noch nie so gehört.
Kannst du mal ein Beispiel dafür geben?
Z.B. bei Töffeli bei der Rolle: Bis oben in die Senkrechte ging es gut, nur so über den Schwerpunkt wollte sie nicht wirklich. Da kramte Manu dann ein riesen Stück getrocknetes Hasenfleisch hervor und siehe da, da kam dann Toffi ganz schnell rund herum. Dann wurde das noch 2x wiederholt und dann gleich die Belohnung verkleinert.
Ich selber habe es bis jetzt immer so gehalten, dass wenn ein Hund einen Schritt sicher kann, gehe ich nicht mehr zurück. Merke ich aber, ich bin zu weit gegangen (weil ich z.B. gedacht habe, er kann es schon), dann gehe ich so weit zurück, wo der Hund noch sicher war. In der Regel kommen wir so dann schnell über den Part hinweg, wo wir gestrauchelt sind
Ja, mit den Bewegungen und zusätzlichen Hilfen "beschummelt" Mensch sich sehr gerne
Die Art wie die Belohnung gegeben wird, macht das Erlernen eines Tricks wirklich oft viel leichter. Wenn der Hund z.B. etwas umrunden soll, macht man es ihm einfacher, wenn er die Belohnung so bekommt, dass er danach schon wieder in die Richtung des Gegenstands schaut. Kennst du den Ausdruck: "Click for action, feed for position". ? Dieser zielt genau darauf ab.
Bei uns war es z.B. bei der Futterstation so, dass beim Umrunden die Belohnung bis zur Hälfte (also eigentlich ganz hinten) die Futterstation dort hinten war. Bodentarget wurde immer etwas weiter um den Zwerg (war bei uns der Gegenstand) positioniert. Ab der Hälfte (also quasi Rückweg) war die Futterstation vor dem Zwerg. Meinst du das?
Moni