Rechtslage Welpe Gendefekt/ Erkrankung

Lexis

New member
18. Sep. 2021
2
0
0
Hallo Zusammen

Ich habe mit meinem Partner am Sonntag 12.09. 21 den Kaufvertrag für unseren neuen Hund (Beagle 9 Wochen alt) unterzeichnet und wir haben den Hund auch gleich mit nachhause nehmen können. Natürlich haben wir zuvor die Zucht mehrmals besucht und die Züchterin gut kennengelernt. Die Kleine wirkte soweit gesund und munter, war aber schon früh etwas kleiner als die anderen und wirkte dünn. Wir hatten sie uns aber schon ausgesucht und da laut Züchterin und Ärztin alles gut sei und sie auch die erste Entwurmung gut überstanden hatte, gingen wir von nichts schlechtem aus.

Die Kleine war in den ersten zwei Tagen (Sonntag - Abholtag und Montag) fröhlich und fit mit Ausnahme ihrer Augen (es sah aus wie eine Bindehautentzündung). Wir sprachen die Züchterin darauf an und sie meinte dass ihre Ärztin dies als völlig normal/gesund bestätigte, daher vertrauten wir ihr. Sowas würde man schlimmstenfalls auch gut behandeln können dachten wir uns. 

Am dritten Tag 14.09. 21 änderte sich der Zustand des Hundes aber schlagartig. Sie musste mehrmals erbrechen, bekam Durchfall und verweigerte schliesslich jegliche Nahrung. Nur trinken ging noch. Wir machten daraufhin am Mittwoch sofort einen Termin beim Arzt, weil sie auch schlapp und mager wirkte und kein Essen behalten konnte/nichts ass. Die Ärztin gab uns einige Magen- und Magendarm Medikamente mit, sowie auch Augentropfen (da sich deren Zustand verschlimmerte) und Eine Spritze um ihr Elektrolyten zu verabreichen. Noch auf dem Weg zum Arzt übergab der Hund sich wieder und während der Untersuchung bekam sie Durchfall. 

Die Ärztin meinte nur dass dies vom Stress käme und dass wir einfach etwas geduldiger sein sollen. (Dabei war vor allem mir schon klar, dass da etwas ganz und gar nicht stimmte).  

Wir verabreichten ihr also noch am selben Tag die Medikamente, welche sie EIGENTLICH mit der Nahrung essen sollte. Diese verweigerte sie jedoch noch immer strikt und wir beschlossen ihr die Medikamente in Wasser aufzulösen und per Spritze (Mund) zu verabreichen. Auch den Tag darauf 16.09. 21 taten wir alles was uns gesagt wurde, aber sie wirkte enorm schwach und war extrem dünn. Da auch die Tipps der Züchterin (welche genaustens ab Tag eins über jegliche Veränderungen informiert wurde) nicht halfen, beschlossen wir der Kleinen die Nahrung ebenfalls via Spritze in Flüssig-verkleinerter Form zu verabreichen. Wir waren völlig hilflos und wurden von allen Seiten vertröstet. Niemand nahm das Leiden unserer Kleinen so wirklich ernst, obwohl sie vor unseren Augen starb/verhungerte. Und wie auch in den vorherigen Tagen und Nächten hatte sie Durchfall, übergab sich jedoch nicht. 

Uns war an dem Abend klar, dass wir am nächsten Morgen SCHNELLSTMÖGLICH ins Spital fahren würden und sie stationär behandelt werden musste um zu überleben. Wir waren seelisch total kaputt und hatten solche Angst sie würde es nicht bis dahin überleben. Aber sie schaffte es doch irgendwie, ihre Reserven waren aber komplett aufgebraucht, sie sah aus wie ein ausgesetzter Strassenwelpe, teilweise kahle Stellen im Fell, verklebte und rote Augen, geschwollener Magen, sehr gut sichtbares Skelett und ein ganz dünnes Gesicht, sie klappte seit Tagen beim Gehen zusammen, deshalb schlief sie auch nur und ich ging fast jeden Schritt mit ihr um sie auffangen zu können, dass sie sich nicht weiter verletzte. 

Am Freitag der selben Woche den 17.09 .21 brachten wir sie also umgehend zum Tierspital und sie behielten sie dort, weil sie in einem extrem schwachen Zustand war. Die Testergebnisse sind leider bis Montag ausstehend, daher ist noch keine eindeutige/fix bestätigte Diagnose vorliegend. Die Ärzte und Spezialisten, die einbezogen wurden, gehen aber stark von einem angeborenen Defekt aus. Evtl. Leberschaden, PLE (Eiweissverlustsyndrom) oder sogar Staupen aus. Auch die Augen des Hundes finden die Ärzte sehr bedenklich und ganz sicher nicht gesund oder normal. 

Die Züchterin wurde täglich über jegliches Vorgehen informiert und nahm den Fall aber auch nie so richtig ernst. Auch sie sagte, dass die Augen einfach von der "Übermüdung" kämen, da Welpen viel Schlaf bräuchten. Aber sie war soweit einverstanden mit unserem Vorgehen. 

Nun stehen wir vor einigen finanziellen Fragen und Schwierigkeiten. Für uns sind Beträge im Tausend- und Zehntausender Bereich momentan nur schwer/ nicht tragbar, sollten die Heilungschancen schlecht- und der Langzeitzustand des Hundes mit vielen weiteren OPs verbunden sein. Aber natürlich wäre das ganze vor allem psychisch eine absolute Höllenfahrt und würde uns viel zu sehr mitnehmen, als dass wir einen so kranken Hund Jahrelang betreuen könnten. Dazu hätten wir die Ressourcen, Erfahrungen und das Wissen nicht. 

Nun zu meinen Fragen:

1. Wie stehen unsere rechtlichen Chancen bezüglich Arztkosten, Spital Aufenthalstkosten, der Verpflichtung der Verkäuferin bei Vertragsbruch (wegen der Erkrankung des Hundes bzw. eines "Mangels" der noch VOR dem Kauf vorhanden war)? 

2. Im Vertrag steht: "Bei Ausbruch versteckter tierärztlich bestätigter Krankheiten innerhalb 20 Tagen seit der Übernahme, verpflichtet sich die Verkäuferin zur Rücknahme des Hundes und der der Rückerstattung und der Hälfte des Kaufpreises". Was genau bedeutet das in unserem Fall? Was ist eine "versteckte" Krankheit? 

3. Was bedeutet: "Weitere Gewährleistungsansprüche sind ausgeschlossen" (für uns)?

4. Gilt der Rest des Vertrags noch als gültig, wenn der Hund anders als schriftlich beschrieben NICHT gesund verkauft wurde? Wird der Vertrag also wegen Vertragsbruch generell schon ungültig? 

Anbei möchte ich sagen, dass mein Partner und ich natürlich hoffen, dass die Kleine gesund werden kann oder auch mit Medikamenten gut leben wird. Deshalb ist für uns derzeit eine Rückgabe des Hundes keine Option. Trotz der kurzen aber eben sehr intensiven Zeit, haben wir uns in die Kleine verliebt und wünschen uns dass alles doch noch irgendwie gut wird.

Darum auch die Frage:

5. Gibt es für den Verkäufer auch eine finanzielle Verpflichtung zur Unterstützung der aktuellen Betreuung des Hundes, sollten wir sie behalten wollen? Oder ist dies nur der Fall, sollten wir sie zurückgeben? 

Ich hoffe Jemand kann uns weiterhelfen und/oder hatte evtl. schon einen ähnlichen Fall. 

Liebe Grüsse

Lexis

 
Lass mich raten: Ihr habt den Hund von keinem Züchter sondern von einem "Vermehrer" den die Gesundheit des Welpen so ziemlich egal ist. Ich nehme an ihr habt sie nicht vom SKG Züchter? 

Und betreffend Preis sieht es eher schlecht aus...Antworte nachher gerne noch mehr aber zuerst wäre wichtig zu wissen woher ihr den Hund habt. Also vom seriösen Züchter sicher nicht, der hätte den Hund zurück gefordert! und schon vorher alles wegen Krankheiten abgeklärt

 
Lass mich raten: Ihr habt den Hund von keinem Züchter sondern von einem "Vermehrer" den die Gesundheit des Welpen so ziemlich egal ist. Ich nehme an ihr habt sie nicht vom SKG Züchter? 

Und betreffend Preis sieht es eher schlecht aus...Antworte nachher gerne noch mehr aber zuerst wäre wichtig zu wissen woher ihr den Hund habt. Also vom seriösen Züchter sicher nicht, der hätte den Hund zurück gefordert! und schon vorher alles wegen Krankheiten abgeklärt


Egal würde ich nicht sagen, anscheinend hat auch ihre Tierärztin die falsche Paste verschrieben, weshalb es zu den Parasiten kam. (Dies wurde mir von zwei Ärzten bestätigt). Das ganze spielt allerdings keine Rolle, denn immerhin hat man einen Vertrag aufgesetzt und für uns wäre es wichtig zu wissen, wie es damit aussieht, welche Rechte einem da zustehn bei solch einem Fall. 

Wieso meinst du zurückgefordert? Also weshalb würde der Züchter den Hund zurück wollen? Um zu tauschen meinst du? 

Das mit dem Krankheiten abklären wurde "gemacht". Nur oberflächlich halt wie es beim normalen Tierarzt so passiert. Auch der erste Arzt den wir aufsuchten, meinte dem Hund fehlt nichts, obwohl einen Tag später im Notfall ja einiges gefunden wurde. 

 
Nein, ich meine weil der Züchter idR. bei sich haben möchte, bis er wieder gesund ist.