Hallo und herzlich willkommen im Forum!
Schreibe dir gerne noch was zu den zwei Rassen und hoffe, es interessiert dich. Ich habe ja selber u.a. einen Labrador und meine Trainerin hat einen Labradoodle. Deshalb sehe ich gut die Unterschiede.
Ich schreibe dir jetzt vor allem das, was in den Rassebeschrieben nicht so deutlich zu finden ist und eher die spezielleren Dinge (um nicht die negativen Seiten zu schreiben). :wink: Für mich sind aber trotz dieser Punkte Labis unglaublich tolle Hunde und bei uns würde jederzeit wieder einer ein zu Hause finden.
Labrador:
- Es gibt zwei Zuchtlinien. Die Show- und die Jagdlinie. Teils gibt es Züchter die neuerdings die Linien untereinander verpaaren, weil die Linien ins extreme laufen und der tolle Charakter des eigentlichen Labradors verloren geht. Die Showlinie wird auf Masse und breite gezüchtet. Mehrheitlich rein auf das Aussehen und nicht auf den Charakter und die Anlagen. Daraus resultieren schwere, breite Hunde, was man teils in der Gesundheit merkt. Sie sind oft weniger agil als die Jagdlabis.
Die Jagdlabis wiederum werden wirklich für die Arbeit gezüchtet und das ist eine Leistungslinie. Hibbel die dauernd arbeiten wollen, hoch im Trieb sind und teils kaum zu bändigen resultierten daraus. Diese Labis kommen teils schon fast an Malis heran, wenn es um Beschäftigung geht. Sie sind viel schlanker und feiner gebaut als die Showlabis.
In England z.B. werden die zwei Linien an Ausstellungen separat beurteilt. Hier in der Schweiz nicht und so müssen die Jagdlabis vor den Shows meist raufgefuttert werden und bekommen schlechtere Bewertungen, weil halt das Aussehen in die Richtung Showlabis bewertet wird.
Um wieder ein anständiges Mittelmass zu bekommen und irgendwo Labis, wie man sie sich vorstellt, beginnt man nun eben die Linien zu kreuzen.
- Labis die du bei Papierlizüchtern erhälst sind keine Labis wie man es sich vorstellt von den Blindenführhunden her. Die werden leider nicht so auf Charakter und kein bisschen auf Aussehen gezüchtet wie es die Blindenführhundeschulen machen.
- Ein Labi ist ein Müllschlucker. Er findet per seh alles fressbar und wenn man damit nicht umgehen kann, sollte man es lassen. Einen Labi wirklich dazu zu bringen, nichts zu fressen ist eine Kunst und gelingt mehr nicht, als dass es funktioniert.
- Labis haaren wie Sau. Die verlieren echt das ganze Jahr Haare und wenn alle anderen Hunde haaren, dann haaren sie einfach noch das Vierfache. Staubsauger muss täglich genau gleich Gassi geführt werden, wie der Hund. (Und das schreibt eine, die 2 Katzen und drei Hunde hat, wovon einer nicht haart.)
- Labis sind ganz direkt agierende Hunde. Das heisst, sie sind sehr distanzunterschreitend. Rennen direkt auf alles und jeden zu und mitunter hinein. Das ist gerade für andere Hunde unangenehm und oft wird dieses rüpelhafte Verhalten von anderen Hunden nicht gerne gesehen. Das hat zur Folge, dass andere Hunde dann gerne mal etwas genervt reagieren oder andere Hundehalter einen Bogen um einen machen. Lernt man es dem Hund aber schon von Welpe an, dass man sich auch zurücknehmen kann, so kann man dieses Verhalten abschwächen.
Labradoodle:
- Bei einem Labradoodle bekommst du einfach ein Überraschungsei, da es ein Mischling ist. Man kann nicht genau abschätzen wie viel er von welchem Verhalten mitbringt und mitunter ist man dann enttäuscht, gerade wenn man an einem Labi rumstudiert und dann ist er so gar nicht Labi.
- Mein weiss auch nicht genau, wie das Fell wird. Der Löcklihund kann mitunter plötzlich borstige Haare wie ein Schnauzer haben. Auch das "Nicht-haaren" kann Fehlanzeige sein.
- Im Hund meiner Trainerin erkenne ich sehr wenig labradortypische Züge. Da er auch keine Löckli hat und auch vom Körperbau alles andere als an einen Labrador erinnert, hätte ich nicht einmal gemerkt, dass das ein Labradoodle ist. Hätte auf einen Schnauzermischling getippt. Vom Verhalten her, seh ich echt mehr den Pudel als den Labi. Pudel hab ich ja auch noch zu Hause.
Hoffe, diese Infos helfen dir noch etwas.