HHB- HUndehalterbrevet

Husika

Erfahrener Benutzer
22. Juli 2006
881
0
0
47
hallo zusammen

heute hatten wir vom verein aus eine kleine weiterbildung in sachen HHB. ich war sehr gespannt darauf, denn ich stehe ein wenig mit skepsis der HHB gegenüber und habe gehofft, dass diese belegt werden.

mhh, was soll ich nun sagen...
meine skepsis ist eher grösser geworden als kleiner.

der verein hat extra eine expertin eingeladen, welche die übungsleiter aufklärt wie sie in zukunft ein erziehungskurs oder training gestallten müssen, damit man gezielt auf ein HHB arbeiten kann. dazu haben wir einige mitglider eingeladen, welche verschiedene hunde haben. eher anfänger, unsichere, ältere und junge hunde.

jede situation wurde durchgespielt. doch nach einer eher kurzer zeit war die skepsis nicht nur bei mir da, sondern auch unter den anderen übungsleitern.

es hat sich herausgespiegelt, dass es nicht nur auf die übung ankommt, sondern auch wie es der experte beurteilt und sieht.
ein kleines beispiel:
die HH kreuzt einen spaziergänger. der hund hat einen leichten zug auf der leine und in der hähe des spaziergängers ist die leine mehr gespannt, aber der hund reisst nicht zum spaziergänger hin sondern würdigt sie mit einem kurzen blick.
laut expertin, da die HH die situation im griff hatte und der hund die spaziergängerin nicht belästigt hat, ist die übung somit bestanden. nun, da kommt aber die gross frage!
laut reglemet, sollte der hund neben dem HH mit lockerer leine laufen. also wenn man einen exprerten hat, welcher streng nach dem reglement richtet, hat man punkteabzug oder sogar nicht bestanden, denn der hund wurde mit einem kleinen leinenkorrektur korrigiert.

auch das anfassen des hundes durch den HH wurde vorgeführt. im verein haben wir eine sehr ängstliche hündin. sie mag es über haupt nicht, angefasst zu werden. nur von ihren vertrauten. die HH konnte den hund überall anfassen, aber die expertin hatte keine chance, denn der hund wich immer nach hinten aus. das gibt natürlich punkteabzug.
da kam die frage, wieso muss sich mein hund überhaupt von jedem betatschen lassen. das verwirrt die mesnchheit noch mehr und fordert in zukunft eher dazu auf, fremde hunde einfach anzufassen, mit der begründung, der muss es ja laut HHB können.
da kamen in meinen augen ganz blöde argumente: was passiert wenn ich mal einen unfall habe und verletzt bin, da muss ja dann auch jemand fremdes meinen hund anfassen können. oder, wenn es einen autonuffal gibt, dann müssen die retter den hund doch auch aus der box nehmen können usw....
nun ja, da argumentierte ich, dass in solchen situationen jeder hund agressiv oder ängstlich reagieren kann, auch die, die sich jetzt vom experten durchknuddeln lassen. denn das, sind extremsituationen! da kam leider keine antwort mehr.
denn auch ein besuch beim TA rechtfertigt es nicht, dass ein fremder einfach meinen hund anfassen kann. die situation beim TA ist wieder anders, als auf offener strasse oder terrain.

das abrufen haben wir natürlich auch simuliert. es darf nur 1 kommando verwendet werden. bei einem 2-3 gibts punkteabzug und bei mehreren ist man schon durchgefallen. und wenn man bei einer abrufübung einen 0-er hat, hat man die prüfung automatisch, auch wenn man genügend punkte hätte, nicht bestanden.
die prüfung ist in meinen augen zu fest auf "sporthunde" ausgerichtet. man darf nur mit der stimme loben und es dürfen keine lockmittel, wie goodies und spielzeug eingesetzt werden.

in meinen augen ist es doch egal, wie der HH seinen hund abruft oder unter kontrolle hat. mit spielzeug oder futter in bestimmten situationen, hautsache der hund hört auf den HH und folgt. und das team hat zusammengespielt und der HH hat mit dem hund die situation gemeistert, ohne jemanden belässtigt zu haben.

dies wird man in meinen augen nicht umsetzen können. die prüfungen werden von den sporthündelern oder von HH welche keine probleme mit dem hund haben abgelegt. aber die, die man eigentlich damit erreichen wollte, schreckt man noch mehr ab.
wenn es obligatorisch wird (könnte ja gut möglich sein), sehe ich 60-70% der hunde ewigs an der leine oder beim verhaltenstierarzt, welche die hunde testen, ob sie gefährlich für die menschheit sind. oder die tierheime werden überlaufen.... :pensive:

das alles hat mich ziemlich nachdenklich gemacht, obwohl ich von anfang an für ein HHB war. aber das was daraus geworden ist, entspricht nicht dem alltag und wird das "problem", also unerzogene hunde, nicht beheben.

also da ist mir das profil vom kanton aargau schon symphatischer...

 
Hallo Husika!

endlich habe ich Zeit gehabt Deinen sehr spannenden Bericht zu lesen.

Ich finde es auch ganz schwierig eine gute Idee zu haben wie man dem offensichtlichen Problem bei kommt :roll:

die, welche nun das Brevet freiwillig machen, tun es wohl einfach aus "Spass", die welche das "Problem sind", msste man schon eher zwingen dazu.

ABER:

wenn eine Prüfung verlangt wird künftig, hält sich vielleicht auch nicht mehr Hinz und Kunz einen Hund, sondern die Leute überlegen vorher!

aber bis das dann soweit wäre, gäbe es sicherlich viel "Unschönes".

und was ist mit den älteren Leuten? die haben eienen Hund also soziales Bindeglied und als Gesellschafter... glaube kaum, dass die in eine Hundeschule würden.....

Ich finde das ganze Thema auch recht schwierig :roll:

Liebe Grüsse

Nati

 
Hallo
Wir hatten das im Erziehungskurs. aber nicht mit einem speziellen experten sondern einfach mal intern. Unsere Hundeschule macht diese Brevets Vereinsintern.
Bei uns mussten sie durch eine gasse mit leine ohne leine. Auf einer seite waren die Hunde und der Hund der die übung machte durfte nicht zu denen hin.
Dann so ein Podest wo wohl ein Behandlungstisch darstellen sollte . auch mit anfassen.
Die letzte übung ohne leine auf eine Gruppe zu die simulierte einen spielenden hund oder leute. Der Hund sollte stoppen wenn der Halter das Kommando gab.
Meiner hat alles gemacht bis auf das nicht. War damals noch junghund und verspielt.
Also so streng wie Husika es im Kurs beschreibt nahmen sie es nicht bei uns.
Finde auch man sollte den Hund abrufen können egal wie aber kommen muss er.Ich arbeite mit spielzeug oder mit z.b. Davonrennen , das wirkt.Es ist auch jeder Hund anders. Da ich noch andere probleme mit ihm habe gehe ich den geringsten weg , damit nicht noch mehr stress da ist.

Träumen_vom_Spielen.jpg

pfuse.jpg

 
Hallo

Das ist ja, sorry, volldoof.... Das sollte KEINE Sportprüfung sein. Es sollte nur der Erfolg zählen!! Wenn einer seinen Hund abrufen kann, dabei aber weiss der Geier was macht (Spielzeug, Futter was auch immer), dann ist das okay, aber abrufbar muss der Hund auch unter Ablenkung sein. Dann hat er nämlich, um ehrlich zu sein, schon mehr, als manch einer!! Auch ein Doppelkommando, ist in meinen Augen kein Problem, hey, es geht darum, den Hund unter Kontrolle zu haben....

Ein Hund, das ist meine persönliche Meinung, muss sich nicht von fremden Personen anfassen lassen müssen... ABER... er muss sicher durch (fremde) Personen hindurch gehen können, fremde Personen müssen mit dem Hundeführer sprechen können etc., denn das ist es, was im Alltag klappen muss. Aber anfassen muss er sich nicht lassen, wenn er nur ruhig und unbeeindruckt bleibt in Menschenmengen und ähnlichem.

Der Grundgedanke eines HHB finde ich super... denn genau da muss angesetzt werden finde ich, bei den Hundehaltern. Viel zu viele Hundehalter haben schlicht und weg einfach kein Feingefühl für Nichthundeliebhaber und scheren sich einen Dreck darum, wie sich ihre Mitmenschen fühlen und provozieren dadurch immer noch mehr Konflikte... Leider ist es wie doch so oft, dass eine ganze Gruppe wegen ein paar schwarzer Schafe leiden muss. Aber genau mit solchen Auflagen, wenn sie denn eben etwas "vernünftig" umgesetzt werden, lassen sich hoffentlich solche Menschen davon abbringen, sich einen Hund anzuschaffen...

Aber es ist, wie auch bei allen diesen Probleme, enorm schwierig eine einheitliche Durchführung zu gewährleisten.... Gut geschulte Kynologen, die eine Unsicherheit auch im Ansatz erkennen und richtig deuten können gibts leider nicht wie Sand am Meer, dann kommt noch dazu, dass auch unter Fachleuten nicht immer Einigkeit besteht :roll:



Wie auch immer, mir persönlich wäre das HHB egal, hätte mit meinen Hunden kein Problem (naja, und der Grosse wäre von berufeswegen befreit :wink: )

 
hallo
Heute morgen hatten wir Hundeschule. Ich bin ja im Aufbaukurs für BH1.
Jetzt kommt der clou.
Neu wenn man bei uns in den BH1 Kurs will muss man die Halterprüfung machen. Und KT. Lu ist echt mühsam.
Nicht realitätsgetreu. D.h. wenn ich doch spaziere mit dem hund schaue ich als Hundehalter zu meinem Hund, d.h. wenn zb. ein anderer Hund kommt und ich weiss das meiner dann geht nehme ich ihn in der Realität an die Leine. die Prüfung im Lu wird ohne Leine gemacht und viele Hunde haben dann auch das gefühl sie seien in der Unterordnung weil da scheinbar mit Fähnchen und Töggel gearbeitet wird.
Super aussichten, denn ich will BH machen aber meiner Wird diese Halterprüfung nicht bestehen.
Scheinbar hat der KT Aargau die andere version.
Jetzt frage kennt jemand die Hundeschule Zofingen?